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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wieder in ihr Haus nach Frankfurt zurückkehrt. Sie muss so tun, als wüsste sie von nichts. Wir sollten aber trotzdem so schnell wie möglich fahren. Haben Sie irgendetwas, was Sie noch einpacken müssen?«
    Maria schüttelte den Kopf.
    »Sie werden Kleidung zum Umziehen brauchen. Haben Sie hier etwas, das Sie Maria mitgeben können?«, fragte Durant Verena.
    »Ja, ich hab noch einiges oben im Schrank.«
    »Dann packen Sie etwas ein, wir warten so lange.«
    »Wo bringen Sie mich hin?«, wollte Maria wissen.
    »An einen Ort, wo Ihnen niemand wehtun wird. Und jetzt würde ich gerne kurz mit Herrn Hellmer sprechen, unter vier Augen.«
    »Natürlich. Maria und ich sehen mal nach, was wir so zum Anziehen finden.«
    Als Durant mit Hellmer allein war, sagte sie: »Frank, ich tu das nur ungern, aber wäre es vielleicht möglich, dass Maria wenigstens bis morgen bei dir bleibt?«
    »Bei mir?! Aber sonst geht’s dir noch danke. Ich …«
    »Frank, frag mich nicht, warum, doch ich will sie nicht ins Präsidium bringen.«
    »Ich frag dich aber trotzdem.«
    »Also gut, es ist zwar nur ein Gefühl, aber ich glaube nicht, dass sie dort gut aufgehoben wäre.«
    »Aha, sie wäre also bei uns nicht gut aufgehoben«, bemerkte Hellmer ironisch. »Wenn nicht bei uns, wo dann?«
    »Frank, bitte, du weißt doch genau, was ich meine. Ich würde sie ja mit zu mir nehmen, aber meine Bude ist nicht so groß, und außerdem ist mein Vater da. Bitte.« Sie sah Hellmer mit diesem unwiderstehlichen Blick an und lächelte. »Mir zuliebe.«
    »Du brauchst gar nicht so zu gucken, ich kenn dich inzwischen. Okay, aber nur bis morgen. Und was sagen wir Berger und den andern?«
    »Ich lass mir was einfallen …«
    »Um was geht’s hier eigentlich? Wer ist diese Maria überhaupt, und wieso ist sie der Grund für die Morde?«
    »Sie wurde verschleppt und hier als Zwangsprostituierte gehalten. Ihr ist vorgestern die Flucht gelungen. Reicht dir das fürs Erste?«
    »Und wie ist sie ausgerechnet bei der Michel gelandet?«
    »Zufall.«
    »Ich denke, es gibt keine Zufälle. Sagst du doch immer.«
    »Mein Gott, dann eben Fügung, auch wenn zwei Menschen dafür ihr Leben lassen mussten. Ich werd mal meinenVater fragen, ob … Ach was, wir haben keine Zeit für große philosophische Ergüsse, und außerdem ist es verdammt spät.«
    »Deine Begründung gegenüber unserm Chef möchte ich hören. Die beiden sind Zeuginnen in einem Mordfall, ist dir das eigentlich klar?«
    »Natürlich. Aber da steckt viel mehr dahinter, als wir uns im Moment vorstellen können, deshalb bin ich so vorsichtig. Und das weißt du genauso gut wie ich. Und genau das werde ich Berger auch zu verstehen geben. Ich will nicht, dass zum jetzigen Zeitpunkt irgendwer außer uns und den andern in der Abteilung weiß, dass wir die beiden haben. Und ich werde alles versuchen, das auch so lange wie möglich geheim zu halten. So, und jetzt Schluss mit Diskutieren, wir haben keine Zeit mehr. Über alles Weitere unterhalten wir uns morgen in Ruhe. Ich geh mal nach oben.«
    Ihr Handy klingelte, Berger. Sie warf einen Blick auf die Uhr, verwundert, dass er noch im Büro war.
    »Ja?«
    »Wo sind Sie?«, fragte er.
    »Auf dem Weg nach Hause«, log sie.
    »Und was ist mit dieser Michel?«
    »Sie ist nicht zum Treffen erschienen.« Du meine Güte, dachte sie, was tu ich da nur?! Ich lüge meinen Chef an und muss ihm morgen doch die ganze Wahrheit sagen.
    »Da kann man nichts machen. Dann schick ich eben eine Fahndung nach ihr raus …«
    »Nein, warten Sie. Sind Sie allein?«
    »Ja. Um was geht’s?«
    »Ich bin gerade bei Frau Michel. Und bevor Sie jetzt an die Decke gehen, ich entschuldige mich für meine Lüge von eben, aber hören Sie mir bitte zu. Ich tue jetzt etwas, das icheigentlich nicht tun dürfte, aber ich erklär Ihnen das alles noch.«
    »Ich weiß zwar nicht, was Sie vorhaben, doch ich hoffe für Sie, dass Sie sich nicht auf zu dünnem Eis bewegen. Ihr Vater ist übrigens noch hier, er wollte unbedingt auf Sie warten. Holen Sie ihn ab, oder soll ich …«
    »Nein, ich komm vorbei.«
    »Und Herr Hellmer?«
    »Er ist schon auf dem Weg nach Hause.« Sie schloss die Augen und fragte sich, ob sie wirklich das Richtige tat. Lügen haben kurze Beine, dachte sie, verdammt kurze Beine. Hellmer schüttelte nur den Kopf und tippte sich an die Stirn.
    »Wann sind Sie hier, ich möchte nämlich auch mal Feierabend machen?«
    »In spätestens zwanzig Minuten.« Sie drückte die Aus-Taste und wollte das

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