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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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scheute. Wir müssen unbedingt rauskriegen, in welchem Metier und Milieu er gerade recherchiert hat. Dazu kommt, dass er sich am Dienstagabend mit der Hendriks getroffen und ihr dabei meine Telefonnummer gegeben hat. Hier«, sagte sie und legte den Zettel auf den Tisch, »das ist die Büronummer der Hendriks. Sie hat versucht mich gestern Abend zu erreichen, während wir meinen Geburtstag feierten …«
    »Bitte was?«, entfuhr es Kullmer. »Die beiden kannten sich?«
    »Ganz genau. Damit wird aus zwei scheinbar unabhängigen Mordfällen einer. Und da beide in einem sehr kurzen zeitlichen Abstand umgebracht wurden, haben wir es mit mehreren Tätern zu tun. So, und was ich jetzt sage, darf diesen Raum vorerst unter gar keinen Umständen verlassen. Verstanden?« Sie blickte in die Runde und sah in die erwartungsvollen und gespannten Gesichter. »Gut. Wie ihr wisst, habe ich mich gestern Abend noch mit unserer unbekannten Anruferin getroffen, dieser Verena Michel. Dabei habe ich auch eine sehr nette, aber auch sehr verängstigte junge Frau namens Maria Volescu kennen gelernt, die am Montag aus einem illegalen Bordell geflohen ist, wo sie als Sexsklavin gehalten wurde. Ich habe mit ihr selbst noch nicht weiter sprechen können, dazu war’s gestern einfach zu spät, ich werd’s aber gleich nach unserem Meeting machen. Sie hat bei Frau Michel Unterschlupf gefunden, diese hat ihre Freundin Rita Hendriks um Rat gebeten, und die wiederum hat sich an Zaubel gewandt. Und damit schließt sich der Kreis. Die Frage ist nur, wer außer Zaubel, der mit Sicherheit keine vertraulichen Informationen weitergegeben hätte, wusste, dass die Hendriks und Zaubel sich getroffen haben? Derjenige kannte aber nicht den Aufenthaltsort von Maria, denn sonst hätte er nicht die Hendriks umgelegt, sondern die Michel und sich anschließend Maria gekrallt. Logisch, oder? Aber er war sicher, das Versteck über die Hendriks rauszukriegen, nur, sie hat geschwiegen, denn sie hat genau gewusst, dass sie, ganz gleich, ob sie es sagt oder nicht, sterben würde. Deshalb ist es ungeheuer wichtig, das Umfeld der Hendriks zu durchleuchten. Sie hat schließlich in einer Anwaltskanzlei gearbeitet und sich möglicherweise dort noch jemandem anvertraut oder um Rat gefragt. Vielleichtversteht ihr jetzt, warum ich will, dass vorerst alles, was mit diesem Fall zusammenhängt, unter uns bleibt. Sollte die Staatsanwaltschaft Fragen stellen, wir tappen im Dunkeln. Kapiert?«
    »Das muss ich erst mal verdauen«, sagte Kullmer und steckte sich einen Kaugummi in den Mund. »Wenn ich jetzt zwei und zwei zusammenzähle, könnte das bedeuten, dass wir es hier mit Menschenhändlern zu tun haben. Oder?«
    »Mit ziemlicher Sicherheit sogar«, erwiderte Durant. »Und wenn wir die Vorgehensweise bei den Morden etwas genauer betrachten, können wir davon ausgehen, dass es sich um Auftragskiller handelt, von denen einer besonders sadistisch veranlagt ist. Möglich ist, dass er aus einem ost- oder südosteuropäischen Land stammt. Berüchtigt für ihre Brutalität sind bekanntlich die Rumänen, die Bulgaren, die Russen, die Jugos und die Albaner.«
    »Alles schön und gut, aber das bringt uns im Augenblick auch nicht weiter«, warf Kullmer ein. »Verrat uns lieber, wo diese Maria Soundso jetzt ist.«
    »Bei mir«, sagte Hellmer wie selbstverständlich.
    »Bei dir zu Hause?! Das ist nicht dein Ernst.«
    »Mann, reg dich ab. Wir haben auf die Schnelle keine andere Lösung gefunden. Aber wir kümmern uns heute noch um eine andere Bleibe für sie.«
    »Und wie willst du das anstellen, ohne dass andere Kollegen aus den entsprechenden Abteilungen davon Wind bekommen?«
    »Lass das mal meine Sorge sein. Wichtig ist, dass Maria am Leben bleibt«, antwortete Hellmer.
    »Aber wenn es um Menschenhandel geht, sind unsere Leute vom K 65 zuständig …«
    »Im Moment geht es ›nur‹ um Mord«, bemerkte Durant.»Zwei Morde, von denen wir vorerst behaupten werden, dass sie nicht zusammenhängen. Peter und Doris, ihr behandelt offiziell weiterhin den Fall Zaubel, Frank und ich den Fall Hendriks. Wir werden Meldungen streuen, dass Zaubel vermutlich von einem Junkie ermordet wurde und bei der Hendriks alles auf einen Raubmord hindeutet, was gar nicht mal so gelogen ist. Das gibt uns erst mal den nötigen Freiraum für unsere Ermittlungen.«
    »Und warum willst du die Staatsanwaltschaft da raushalten?«, fragte Kullmer.
    Julia Durant lachte kehlig auf und erwiderte: »Das fragst du allen Ernstes?

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