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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Vermächtnis hinterlassen. Ich sehe aber auch eine verdammt schwere Zeit auf uns zukommen. Es könnte gefährlich werden, sehr gefährlich sogar.«
    Hellmer zuckte mit den Schultern. »Na und? Hat uns das jemals gestört?«
    »Meinst du, die Vermeer spielt mit?«, fragte Durant, ohne auf die letzte Bemerkung von Hellmer einzugehen, denn zu viele Gedanken waren in ihrem Kopf. Sie stand wieder am Fenster und blickte auf den starken Verkehr unter sich. Ein Polizeiauto raste mit Blaulicht bei Rot über die Kreuzung, gefolgt von einem Notarztwagen.
    »Wieso, du kennst sie doch viel besser als ich«, sagte Hellmer. »Außerdem hast du selbst von einem Glücksfall gesprochen. Es wird schon werden.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr. Aber wir kommen ohne Verstärkung nicht aus. Wenn ich nur wüsste, wen wir einbeziehen können.«
    Hellmer stellte sich zu Durant. »Julia, jetzt sei doch nicht immer so misstrauisch und pessimistisch. He, wenn alle Bullen Schweine wären, dann wären wir auch welche. Was glaubst du, wie viele Kollegen alleine hier im Präsidium sich Tag fürTag den Arsch aufreißen und das Gleiche Ehrgefühl und die gleiche Berufsauffassung haben wie du und ich?! Ich wette, mindestens die Hälfte, eher mehr. Aber du traust offensichtlich keinem über den Weg …«
    »Blödsinn! Es ist nur …«
    »Es ist nur was?«
    »Keine Ahnung. Ein einfacher Mordfall, und ich hab keine Probleme mit Kollegen. Aber in dem Moment, wo’s ums Organisierte geht, ich weiß nicht, das hat einfach ’ne andere Qualität. Da weiß ich eben nicht, wer auf welcher Seite steht.«
    »Berger hat doch schon gesagt, dass die meisten von uns auf der richtigen Seite stehen.«
    »Aber lass einen darunter sein, der es nicht tut. Was dann?«
    »Auch das wird uns nicht umhauen, höchstens für einen Moment bremsen. Wir schaffen das, glaub mir.«
    »Ich hoffe, du hast Recht. Ich fahr mal kurz nach Hause und schau nach meinem Vater, das bringt mich auf andere Gedanken. Ich steh im Augenblick ein bisschen neben mir.«
    »Willst du dir seelischen Beistand holen?«
    »Quatsch! Ich will ihn darauf vorbereiten, dass er ab heute Abend für eine Weile mit einer ausgesprochen hübschen jungen Dame zusammensein wird«, antwortete sie gequält lächelnd. »Also, dann bis nachher.« Sie drückte ihre Zigarette aus, hielt inne und griff zum Telefon. »Würdest du mich bitte für einen Moment allein lassen, ich hätt beinahe was ganz Wichtiges vergessen.« Ohne eine Erwiderung begab sich Hellmer in sein Büro.
    Sie tippte eine Nummer ein, wartete, ließ es fünfmal klingeln, bis am andern Ende abgenommen wurde.
    »Hi, ich bin’s, Julia. Wie geht’s denn so?«
    »Julia! Du rufst um diese Uhrzeit an? Was hast du auf dem Herzen?«
    »Kannst du Gedanken lesen?«
    »Manchmal«, antwortete Susanne Tomlin, und Durant meinte sie lächeln zu sehen. »Also, was gibt’s?«
    »Um es kurz zu machen, du hast doch diese Wohnung in der Eysseneckstraße. Wohnt dort im Augenblick jemand?«
    »Nein, warum?«
    »Und du hast auch nicht vor, in den nächsten Tagen hochzukommen?«
    »Also bitte, das wüsstest du längst.«
    »Entschuldigung, ich bin nur ein bisschen durcheinander. Dann bitte ich dich jetzt um einen großen Gefallen. Wir bearbeiten einen sehr komplizierten Fall und müssen eine junge Frau anonym unterbringen. Dürften wir dafür deine Wohnung benutzen?«
    »Kein Thema. Der Hausmeister hat einen Schlüsselsatz, falls mal irgendwas ist.«
    »Du bist ein Engel. Ich bitte dich aber, mit niemandem, wirklich mit niemandem darüber zu reden.«
    »Nur, wenn du zu Weihnachten oder über Neujahr zu mir kommst«, sagte Susanne Tomlin lachend. »Kleiner Scherz, du kannst dich auf mich verlassen. Ich werd gleich bei Herrn Künzer, dem Hausmeister, anrufen und ihm sagen, dass ihr vorbeikommt. Er wohnt im Erdgeschoss und ist im Prinzip immer zu erreichen. Wisst ihr schon ungefähr eine Uhrzeit?«
    »Irgendwann zwischen sieben und acht. Mein Vater soll nämlich der Kleinen Gesellschaft leisten, er weiß aber noch nichts von seinem Glück. Also nochmals vielen, vielen Dank.«
    »Wofür denn? Melde dich, sobald ihr in der Wohnung seid. Das Telefon ist übrigens angeschlossen.«
    »Das werden wir nicht brauchen, denn mein Vater bekommtein Handy mit einer Prepaid-Karte, damit Anrufe nicht zurückverfolgt werden können. Wie gesagt, das läuft alles unter größter Geheimhaltungsstufe.«
    »Dann viel Glück und bis nachher. Ich werde übrigens vom 10. bis 15. Dezember in Frankfurt sein.

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