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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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überhaupt noch da sind. Mir kommt’s jedenfalls so vor, als würde man nur jemanden brauchen, dem man im Notfall den schwarzen Peter zuschieben kann, wenn etwas schiefläuft. Oder wir sind einfach nur die Komparsen in einem schmierigen Theaterstück, in dem ganz andere die Hauptrolle spielen. Ich hab die Schnauze voll, die meisten meiner Mitarbeiter auch, und wenn wir neue kriegen, die voller Enthusiasmus stecken und meinen, sie könnten die Welt verbessern, lassen wir sie einfach machen, sollen sie doch ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Ich jedenfalls tu nur noch das Nötigste. Wisst ihr, ich war mal mit Leib und Seele Bulle, aber diese Zeiten sind lange vorbei. Ich hab keinen Bock mehr, mir den Arsch aufzureißen für nichts und wieder nichts. In fünf Jahren geh ich in Pension, und danach von mir aus die Sintflut. Hört sich gut an, was?«
    »Nein, hört sich nicht gut an, denn wenn Sie wirklich einmal mit Leib und Seele Bulle waren, dann sollten Sie es auch noch die restlichen fünf Jahre sein«, widersprach Durant. »Aber egal, es ist Ihre Entscheidung. Nur, was mich noch interessieren würde, was geschieht dann weiter?«
    »Was geschieht wann weiter?«, fragte Müller ungehalten zurück.
    »Wenn so eine Order von oben kommt und die Fälle an das LKA oder BKA übergeben werden? Und was heißt eigentlich ›von oben‹? Wo ist oben?«
    »Sehr gute Fragen, werte Kollegin. Zu eins: Wir erfahren es nie. Aber gegen die Leute, gegen die wir absolut wasserdichtes Material zusammengetragen hatten, so wasserdicht, dass sie für viele, viele Jahre in den Bau hätten wandern müssen, wurde bisher nie Anklage erhoben. Hört ihr, nicht eine einzige! Kleines Beispiel gefällig?«, stieß er höhnischhervor. »Der allseits bekannte und höchst angesehene Bauunternehmer Felix Baumann wurde von uns nach einem Tipp über mehrere Monate hinweg beschattet. Wir haben gleich drei V-Leute in die Szene geschleust, die von verschiedenen Personen alles über seine Tätigkeiten innerhalb der ehrenwerten Gesellschaft herausgefunden haben. Wir sind mit dem Material, Bänder, Fotos von Treffen, die diesen ach so angesehenen Herrn mit andern Größen der Halbwelt, aber auch mit sogenannten unbescholtenen Bürgern zeigen, zur Staatsanwaltschaft gegangen und haben darum gebeten, ihn abhören zu dürfen. Der Herr Staatsanwalt hat gesagt, er werde das Material prüfen und uns innerhalb von zwei Tagen Bescheid geben. Tja, und dann standen mit einem Mal am nächsten Tag zwei Typen vom Verfassungsschutz bei uns auf der Matte und haben nur gemeint, für diesen Fall seien sie zuständig, sie hätten Baumann schon seit längerem im Visier. Ich hab gedacht, ich hör nicht richtig, denn wir hatten bis dato nichts, aber auch rein gar nichts davon mitbekommen, dass der Verfassungsschutz gegen Baumann ermittelt. Denn wäre es so gewesen, hätten wir längst von der Staatsanwaltschaft eine entsprechende Mitteilung erhalten und hätten gar nicht weiter zu ermitteln brauchen. Ich habe jedenfalls sofort den Oberstaatsanwalt angerufen und ihn höflich gefragt, warum auf einmal diese Typen bei uns auftauchen, woraufhin er nur gemeint hat, er wisse nichts davon, aber wenn der Verfassungsschutz den Fall übernehmen will, dann sollen wir ihnen die Akten komplett übergeben … Zack, das war’s, mehr hat er nicht gesagt, aber wir waren raus aus dem Spiel. Monatelange höchst gefährliche Arbeit für nichts und wieder nichts.« Er holte tief Luft und stieß sie wieder aus. »Gegen Baumann ist bis heute nichts unternommen worden, und wie ich aus sehr zuverlässiger Quelle erfahren habe, tätigter seine Waffengeschäfte weiterhin ungehindert, wäscht jährlich Gelder in dreifacher Millionenhöhe und soll angeblich auch über beste Kontakte zu den Größten der Großen in der Drogenszene pflegen, Leute, die sich nie selbst die Finger schmutzig machen würden. Was er sonst noch treibt«, Müller zuckte mit den Schultern, »keine Ahnung, und es interessiert mich auch nicht mehr. Dieser Typ ist so ein gottverdammtes Arschloch, doch er darf weiterhin schalten und walten, wie es ihm gefällt. Aber das Beste kommt noch. Zwei unserer V-Leute sind, nur wenige Tage nachdem uns der Fall entzogen wurde, urplötzlich verstorben, junge Männer, die noch nicht mal dreißig waren. Der eine soll sich angeblich wegen Depressionen eine Kugel in den Kopf gejagt haben, der andere kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Er sei zu schnell gefahren und habe die Kontrolle über sein Fahrzeug

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