Teuflischer Pakt - Thriller
haben. Ein weiterer Mensch wird tot sein, und wir hätten es verhindern können. Und da ist noch etwas. Wenn wir die drei unter Polizeischutz stellen, führt uns das vielleicht zu demjenigen, der all das tut.«
Sie schaute einen Augenblick ins Leere, dann seufzte sie. »Gut. Das Letzte, was ich will, ist ein weiterer Mord, genau wie Sie. Ich werde mit Clive reden. Es ist seine Entscheidung. Ich kann natürlich nichts versprechen, aber Sie wissen, wie vorsichtig er wegen der Presse ist. Bis jetzt ist immer noch nicht bekannt, dass zwischen den beiden Morden ein Zusammenhang besteht. Die Gefahr eines weiteren Mordes … Das könnte seine Gedanken in die richtige Richtung lenken.«
Fünfundzwanzig
Alex war erst wenige Meter gegangen, als er jemanden seinen Namen rufen hörte. Er drehte sich um und sah Tim auf sich zurennen.
»Wie ist es gelaufen?«, fragte Tim und legte ihm kurz den Arm um die Schultern. Sein Gesicht war gerötet und sein Hemd durchgeschwitzt. Alex fragte sich, ob es an der Hitze lag oder ob die Vernehmung für ihn eine Qual gewesen war, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass Tim sich davon aus dem Konzept bringen ließ. »Ich habe gefragt, wie es gelaufen ist«, wiederholte Tim, als Alex nicht antwortete.
Alex ging weiter. »Gut.«
»Was hast du ihnen erzählt?«
»Was wir verabredet haben.«
»Und das wäre?«
»Das weißt du. Du hast das verdammte Drehbuch geschrieben. « Alex blieb am Fußgängerüberweg stehen. Die Ampel zeigte Rot, der Verkehr brauste vorbei, und ihm blieb nichts anderes übrig, als zu warten.
»Das ist nicht ganz fair, weißt du. Wir waren alle einverstanden. «
»Ach, wirklich?«
»Komm schon. Du weißt, dass es so war. Was ist los?«
Er warf Tim einen Blick zu. »Was soll verdammt noch mal los sein? Ist das nicht klar?«
»Sprich leise«, murmelte Tim, als einige Passanten sich nach ihnen umdrehten. Wahrscheinlich dachten sie, er und Tim wären ein Pärchen und hätten Streit.
»Es ist mir egal, wer uns hört«, sagte er laut und genoss Tims Verlegenheit. »Das ist das Letzte, was mir Sorgen macht. Ich bin gerade beinahe verhaftet worden, für etwas, das ich vor zwanzig Jahren nicht getan habe, und jetzt könnte ich anscheinend auch noch Joe und Paul umgebracht haben. Das Leben ist ja so wunderbar.« Die Fußgängerampel wurde grün, und er begann, so schnell er konnte, die Straße zu überqueren, obwohl er wusste, dass Tim so leicht nicht lockerlassen würde.
»Hör mal, das ist doch nicht meine Schuld«, sagte Tim, als er ihn einholte und gleichauf mit ihm in die Kensington High Street einbog.
»Nein? Du warst doch derjenige, der mir empfohlen hat, nicht mit ihnen zu reden.«
»Ich dachte, es besteht keine Notwendigkeit dazu.«
»Und das ist in ihren Augen offensichtlich sehr verdächtig. Aber keine Sorge, ich habe ihnen nicht gesagt, dass es deine Idee war oder dass ich letzte Nacht bei dir geschlafen habe.«
»Du hast mich doch um zwei Uhr morgens angerufen, weil du ein Bett für die Nacht brauchtest. Ich wollte nur helfen, wie du weißt.«
»Klar, klasse, deine Hilfsbereitschaft hat nur die Angewohnheit, andere Leute in Schwierigkeiten zu bringen.«
»Komm schon, Alex, du bist ein bisschen ungerecht. Sollen wir irgendwo etwas trinken gehen und das Ganze besprechen?«
Er schüttelte den Kopf. Etwas trinken? Das war Tims Antwort auf jedes Problem, als handle es sich um eine triviale Angelegenheit, die mit ein paar freundlichen Worten aus der Welt geschafft werden konnte. Tims Gefühlskälte verblüffte ihn, er wirkte, als tangiere es ihn überhaupt nicht, von der Polizei gegrillt worden zu sein, geschweige denn sich an jene schicksalhafte Nacht zu erinnern. Er dagegen fühlte sich innerlich wie ausgetrocknet. Jetzt fragte er sich, ob er der Einzige von ihnen war, dem das, was geschehen war, so an die Nieren ging, aber
schließlich war seine Beziehung zu dem Mädchen auch eine andere gewesen. Er wusste Dinge, die sie nicht wussten …
Alex macht eine abwehrende Handbewegung. »Ich will nichts trinken. Ich muss zur Arbeit und komme sowieso schon viel zu spät.«
»Ruf an, und sag, du bist krank.«
»Verpiss dich, Tim. Sie wissen, dass ich nicht krank bin. Ich musste vom Revier aus anrufen und ihnen sagen, was passiert ist.«
»Komm schon. Nur ein schnelles Bier, und wir besprechen alles. Es dauert nicht lange.«
»Nein. Es mag dir komisch vorkommen, aber mein Job ist mir wichtig, und ich kann es mir nicht leisten, ihn zu verlieren.«
»Okay,
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