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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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berührte sie, liebkoste sie, erforschte jeden Teil von ihr, als wäre sie etwas Neues, Fremdes. Sie bewegte sich immer noch nicht. Fiebrige Hitze übermannte ihn. Die Musik explodierte in seinem Kopf, klar und scharf pulsierte der Rhythmus durch seine Adern. Sogar der Mond summte. Alles lief wie ein Farbfilm ab, und er stand in Flammen. Er schloss die Augen und zog sie an sich. Dann war er in ihr, und er war verloren. Er war woanders, und sie, die Kleine aus dem ersten Jahr, kichernd, neckend, aufreizend, sie wollte ihn — nicht Paul. Es war wie nie zuvor, wie nichts, was er sich je vorgestellt hatte. Aber es war alles zu schnell vorbei. Er rollte sich auf den Rücken ins Gras und blickte hoch zu den Sternen. Sie wirbelten wie bunte Staubkörner in einem hellen Sonnenstrahl. Als er die Augen schloss, konnte er sie immer noch sehen, ein Kaleidoskop voller Farben, das sich endlos drehte. Das Mädchen war verschwunden, und er war allein.
    Später, als er endlich in seinem Zimmer war, sich im Bett hin und her warf und nicht einschlafen konnte, erschien ihm das alles so surreal. Vielleicht war es ja gar nicht passiert, sagte er sich. Vielleicht hatte er halluziniert, unter dem Einfluss der irren Mischung, die er am Abend eingeworfen hatte. Doch als er ein paar Stunden später im fahlen Morgenlicht mit Joe und den anderen zurück zum See ging und sie mit seltsam verrenkten
Armen und Beinen auf der Erde liegen sah, als hätte man sie achtlos weggeworfen, traf ihn schlagartig die Erkenntnis. Sie war tot. Und was noch seltsamer war, sie sah dem Mädchen in seiner Erinnerung überhaupt nicht ähnlich. War sie es wirklich? Sie musste es sein. Himmel, was hatte er getan? Hatte er mit seiner Verrücktheit den letzten, sterbenden Atemzug aus ihr herausgepresst? Oder war sie bereits tot gewesen, als er sie gefunden hatte. Er wusste nicht, was schrecklicher war …
    Das Klingeln seines Handys riss ihn aus dem Alptraum. Er schüttelte den Kopf und blinzelte, begriff, dass er an einer hellen, befahrenen Straße stand. Er zog das Telefon aus der Tasche und sah Maggie Thomas’ Namen auf dem Display. Einen Moment lang starrte er ihn an und überlegte, was er tun sollte, dann duckte er sich in einen Hauseingang und hob ab.
    Ihre Stimme klang süß und fröhlich, wie aus einer anderen Welt. »Die Polizei war gerade hier«, sagte sie nach einer schnellen Begrüßung. »Sie wollten wissen, ob Sie neulich Nacht bei mir waren. Ich habe ja gesagt. Ich hoffe, das ist okay.«
    »Danke. Sie überprüfen mein Alibi.« Er sprach langsam und bewusst und fand es schwierig, die Worte zu bilden.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Er holte tief Luft. »Nein. Nein, nichts ist in Ordnung.«
    »Was ist los? Ist es wegen Joe? Gibt es etwas Neues?«
    Er zögerte. »Es klingt wahrscheinlich seltsam, aber noch ein Freund von mir ist ermordet worden.«
    »Nein«, keuchte sie. »O Gott. Das tut mir so leid. Wo sind Sie?«
    »In Kensington. Auf dem Weg zur Arbeit.«
    »Geht es Ihnen gut? Wie dumm von mir, natürlich nicht.«
    Er lehnte sich an die Mauer und kniff fest die Augen zu. »Ich fühle mich richtig scheiße. Das ist alles zu viel.«
    »Sie klingen schrecklich. Möchten Sie herkommen? Manchmal hilft es, mit einem netten Menschen zu reden.«

    Er seufzte. »Es ist kompliziert.«
    »Versuchen Sie es. So kompliziert wird es schon nicht sein …« Ihre Stimme war tröstlich, ihre Einsamkeit berührte eine Saite in ihm. Er stellte sich ihre hübschen braunen Augen vor, ihr freundliches Gesicht. Vielleicht konnte er mit ihr reden. »Ich muss zur Arbeit. Ich kann sie nicht hängen lassen.«
    »Dann kommen Sie danach. Ich gehe immer erst spät ins Bett.«
    »Es würde eins werden.«
    »Das ist in Ordnung. Vielleicht klingt das seltsam, Alex, ich meine, Sie kennen mich noch nicht lange, aber ich habe ein gutes Gefühl für Menschen, und ich habe gelernt, ihm zu vertrauen. Vielleicht kann ich helfen.«
    Die Wärme in ihrer Stimme packte ihn. Er nickte. Tränen brannten in seinen Augen. Er wusste, was sie sagen wollte, und fand es gar nicht seltsam. Manchmal gab es diese Verbindung.
    »Ich bin eine Nachteule«, fuhr sie heiter fort. »Es ist so schön und ruhig, meine Lieblingszeit, und es ist Vollmond. Wir können draußen sitzen, wenn Sie wollen, etwas trinken und schwatzen. Das wird Ihnen bestimmt guttun.«

Sechsundzwanzig
    Als Tartaglia an diesem Abend nach Hause kam, war es zur Abwechslung noch ein bisschen hell. Er parkte die Ducati hinter der Hecke und schloss

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