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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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gewesen war, Tim anzurufen und zu fragen, ob er vorbeikommen könne, aber als er jetzt in der tröstlichen Behaglichkeit und Normalität von Tims Welt saß, verflogen seine Bedenken. Nach dem, was passiert war, musste er mit jemandem reden, und Tim war einer der wenigen Menschen, die es verstehen würden.
    Tim war gerade erst von der Arbeit nach Hause gekommen und trug noch Anzug und Krawatte. Es war ungefähr sechs Monate her, seit Alex ihn das letzte Mal gesehen hatte, aber er schien in dieser Zeit um zehn Jahre gealtert zu sein. Wie sich das Leben verändert hatte. Einen Moment lang tauchte das
Bild von Tim als lebenslustigem jungem Mann wie ein Geist vor seinem inneren Auge auf: Anführer, Sportikone seines Jahrgangs, in allem, was er anfasste, der Beste, die stürmische Bewunderung von Männern und Frauen gleichermaßen genießend. Alex hatte ihn beneidet. Den Fußstapfen seines Vaters folgend, war Tim mit Leichtigkeit die Karriereleiter als Anwalt hinaufgeklettert, und doch stand er jetzt hier, heftig schwitzend, sein einst trainierter Körper konturlos und schwammig, immer auf Abruf für ein einjähriges Monster. Eheleben, dachte Alex schaudernd. Es hätte auch mich erwischen können …
    Das kleine Mädchen stieß eine Reihe markerschütternder Schreie aus, grapschte nach Tims Brille, bis er sie abnahm, dann riss es an seinen schütter werdenden braunen Haaren. Er warf seinem Freund einen verzweifelten Blick zu.
    »Schau nicht mich an«, sagte Alex und sank tiefer in das warme Leder des alten Sessels. »Babys sind nicht mein Ding, wie du weißt.«
    Tim rappelte sich seufzend auf und wiegte das Kind in seinen Armen hin und her. »Eines Tages wirst auch du erwachsen werden müssen.«
    »Erwachsen nennst du das?« Alex lächelte. »Nicht wenn ich es verhindern kann. Nicht wenn es das ist, was mir blüht.«
    »Normalerweise ist es nicht so.«
    »Ach, wirklich?«
    »Dann würde ich verrückt werden, aber sie zahnt. Wir waren die ganze Nacht auf, das Au-pair-Mädchen ist krank, und ich habe keine Ahnung, wie Milly das schaffen soll. Ich habe ab übermorgen einen wichtigen Fall in Oxford.«
    Das Kind begann wie von der Tarantel gestochen zu schreien, und sein Gesicht färbte sich dunkelrot.
    »Bist du sicher, dass es ihr gut geht?«
    »Ich glaube, sie hat Hunger. Ich schaue mal nach, ob Milly sie jetzt übernehmen kann.«

    Tim verließ mit dem Baby das Zimmer, und Alex hörte ihn nach Milly rufen, die sich, wenn sie klug war, zweifellos außer Hörweite versteckt hatte. Bei seiner Ankunft hatte sie in der Küche ein noch kleineres Kind gestillt. So wie sie aussah, in einem voluminösen weißen Nachthemd, mit einer Frisur wie ein Heuhaufen, war ihm nicht ganz klar, ob sie eben erst aufgestanden war oder gerade ins Bett gehen wollte. Er hoffte nur, dass sie Erbarmen mit ihnen hatte und die Kinder eine Weile von ihnen fernhalten würde.
    Die Abendsonne fiel durch das Schiebefenster ins Zimmer und blendete ihn, als er auf dem Sessel herumrutschte. Es war stickig im Raum, und ihm wurde langsam schwindlig. Wenn er nicht aufpasste, würde er wieder Nasenbluten bekommen. Nervös und mit einem unruhigen Gefühl, das an ihm nagte, seit er von Joes Tod erfahren hatte, beobachtete er die in den Sonnenstrahlen wirbelnden Staubkörnchen. Er stand auf, öffnete das Fenster so weit es ging und starrte in den schmalen Hintergarten mit dem ungepflegten Rasenstreifen, dem baufälligen Schuppen und den wild wuchernden Beeten. Am Ende des Gartens standen ein Tisch und Stühle aus Holz unter einem großen Baum. Da draußen war es sicher kühler, und eine Zigarette würde ihn vielleicht beruhigen. Tim erlaubte ihm nicht, im Haus zu rauchen, doch er konnte es nicht riskieren, dass sie von irgendeinem Nachbarn belauscht wurden. Er schloss die Vorhänge bis auf einen Spalt, damit Luft hereinkam, und knipste eine Lampe an.
    Nach einem flüchtigen Blick auf die vertraute Galerie von Familienfotos auf Tims Schreibtisch entdeckte er auf dem Teppich vor dem Kamin, zwischen einem Haufen Spielzeug und Bauklötzen, eine aufgeschlagene Spätausgabe des Evening Standard . BESTSELLERAUTOR AUF EINEM FRIEDHOF IN WESTLONDON ERMORDET verkündete die Schlagzeile auf der Titelseite.

    Er hatte bereits eine frühere Ausgabe gesehen, doch er griff trotzdem danach und überflog suchend die Seiten, in der Hoffnung auf neue Informationen. Der Artikel war ausführlicher, und es gab einen kleinen Absatz über Joes Buch und dessen außergewöhnlichen Erfolg, neben

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