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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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verabschieden?«
    »Nein, nur um sicherzugehen, dass ihr sie auch wirklich zurückbringt. Das war kein Witz, als ich meinte, ich wolle Tamara um ein Rendezvous bitten. Sie ist wirklich eine Granate.«
    »Die Zukunft deiner Liebsten liegt in den geschicktesten Händen. War das mit dem Wetter ernst gemeint?«
    »Ich fürchte, ja. Es schüttet wie aus Eimern und wird bis morgen wohl auch nicht nachlassen. Willst du den Einsatz lieber verschieben?«
    Eines der U-Boote zu Wasser zu lassen und wieder aufzunehmen war schon bei gutem Wetter eine heikle Angelegenheit, aber Juan ließ sich nicht abschrecken. Jede Sekunde zählte. »Nein. Diesmal nicht.«
    »Dann viel Glück«, sagte Max und machte kehrt, um ins Operationszentrum zurückzugehen.
    Cabrillo war weder abergläubisch noch ein Fatalist, doch irgendwie erzeugte Hanleys Wunsch ein unbehagliches Gefühl bei ihm. Jemandem Glück zu wünschen, der im Begriff war, sich in Gefahr zu begeben, schien ihm ein böses Omen zu sein. Er raffte sich auf. »Okay, Leute, schwingen wir uns in den Sattel.«
    Er war der Letzte, der durch die Luke des Nomad kletterte, und er schraubte sie zu, bis sie absolut wasserdicht war und ein Kontrolllicht in dem engen Kommandoturm auf Grün umsprang. Mike sah die gleiche Anzeige oben im Hightech-Cockpit. Eine Sekunde später aktivierte der Techniker, der die Startsequenz steuerte, die schwere Apparatur, mit der das U-Boot von seinem Gestell gehievt wurde, während er gleichzeitig den Schalter betätigte, mit dem die Flutung des Moon Pools eingeleitet wurde.
    Die Beleuchtung im Raum wechselte von Neonlicht zu roten Glühbirnen, damit sich die Bootsbesatzung schneller an die kommende Dunkelheit anpassen konnte. Als sich das künstliche Becken gefüllt hatte, öffneten hydraulische Widder die Kieltore. Das Wasser im Moon Pool schwappte bedrohlich, spülte über das Deck und überschüttete einen Techniker mit einem dichten Sprühnebel. Das Tauchboot lag sicher in seinem Gestell.
    Langsam wurde es ins Wasser abgelassen, Wellen schwappten über seine Acrylglaskuppel. Die See war zu rau, um Taucher in den Moon Pool zu schicken, daher sprang ein Techniker auf das U-Boot und löste die Kranseile, während es sich noch innerhalb des Schiffes befand. Mike ließ sofort Luft ab, und das Mini-U-Boot sackte unter dem Schiff weg.
    Das Wasser war pechschwarz. Bei dieser geringen Wassertiefe konnten sie den mächtigen Südatlantik über sich wogen sehen. Bis sie eine Tiefe von zwanzig Metern erreichten, wurde das Nomad in einem wilden Tanz hin und her geworfen, so dass sogar seine erfahrene Besatzung gegen eine aufkommende Übelkeit ankämpfen musste.
    »Alles okay da hinten?«, fragte Trono über die Schulter, während er einen westlichen Kurs einprogrammierte.
    »Es hätte irgendwo ein Schild geben müssen, auf dem steht, dass ich für diese Fahrt viel zu klein bin«, sagte Linda. Sie massierte ihren Ellbogen, nachdem sie damit gegen die stählerne Hülle des U-Boots geworfen worden war.
    Juan schlängelte sich durch die spartanisch eingerichtete Kabine und ließ sich neben Mike in den Sitz des Kopiloten fallen. »Wann sind wir denn schätzungsweise am Ziel?«
    »Eine Sekunde.« Mike beendete die Eingabe des Kurses in den Navigationscomputer, der die Antwort dann sofort ausspuckte. »Wir haben fünf Stunden in dieser Konservendose vor uns, vorausgesetzt, uns kommen die Küstenwache oder irgendwelche Schiffe der Marine nicht in die Quere.«
    »Die können uns bei diesem Seegang niemals hören.« Juan lehnte sich zurück, um die anderen sehen zu können. »Fünf Stunden. Die könnten wir eigentlich nutzen, um ein wenig zu schlafen.«
    »Mark, du kannst mit auf meine Bank«, sagte Linc. »Wir spielen Löffelchen.«
    »Vergiss es, Colossus. Bei dir darf ich doch nie der kleine Löffel sein.«
    Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle. Es herrschte keinerlei Schiffsverkehr, weder von noch nach Buenos Aires, und sie trafen auch auf keine militärische Küstenpatrouille. Etwa anderthalb Kilometer vor der Küste tauchten sie auf. Die Nähe der Landmasse hatte das Wasser zwar ein wenig beruhigt, doch es regnete weiterhin in Strömen. Durch den Dunst konnten sie die Lichter der Hochhäuser in der Innenstadt als gespenstische Aura erkennen, die auf die City aufmerksam machte. Was auch gerne als das Paris Lateinamerikas bezeichnet wurde, erschien im Unwetter geradezu bedrohlich. Nur anderthalb Kilometer von ihnen entfernt befand sich ein Ort des Bösen und der Angst, wo der

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