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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ist es. Der General verhört sie persönlich. Ich vermute, mit Unterstützung durch irgendwelche Agenten, die China nach Buenos Aires geschickt hat.«
    Das Bild von Tamara Wright, gefesselt auf einem Stuhl sitzend, schoss durch Cabrillos Kopf, und er krümmte sich innerlich. »Hol alles, was du über dieses Gebäude finden kannst, aus dem Internet raus. Wir müssten bei Sonnenuntergang vor der Küste sein.«
    »Wie willst du sie befreien?«
    »Sobald ich mir einen entsprechenden Plan zurechtgelegt habe, bist du der Zweite, der davon erfährt.« Juan unterbrach die Verbindung und lehnte sich zurück, während er geistesabwesend sein Kinn massierte. Er hatte keinen Scherz gemacht. Er hatte wirklich keine Idee, wie er die Professorin retten sollte.

20
    Das schlechte Wetter verfolgte die Oregon, während sie nach Süden stampfte. Schiff und Mannschaft ertrugen die Misshandlung klaglos, als wäre sie die ihnen auferlegte Buße für die Entführung Tamara Wrights. So empfand es zumindest Cabrillo. Einige Wellen erreichten beinahe die Höhe der Kommandobrücke, und wenn sich ihr Heck aus den Fluten hob, explodierte Wasser in Zwillingslanzen von fast vierzig Metern Länge aus den Pumpjets.
    Juan hatte die Führungskräfte im Sitzungssaal der Corporation zusammengerufen. Der Raum war von einem direkten Treffer der libyschen Fregatte zerstört worden, und beim Wiederaufbau hatte sich Juan für einen modernen Glas-und-Edelstahl-Look entschieden. Die Tischplatte war mit einem Gitter mikroskopisch feiner Elektrodrähte versehen worden, das, wenn aktiviert, eine statische Ladung erzeugte, die Papiere an Ort und Stelle festhielt, ganz gleich welcher Seegang auch herrschte. Bei einem Wind der Stärke sieben war der Tisch eingeschaltet, um zu verhindern, dass die Mengen von Fotos und Notizen auf den Fußboden rutschten. An den Stirnwänden des Saals hingen große Flachbildschirme, auf denen eine Dia-Schau aus Bildern des in Frage kommenden Hauses und seiner Umgebung ablief.
    Das wunderschöne Apartmenthaus sah aus, als wäre es in Frankreich Stein für Stein zerlegt und an einer breiten Avenue in Südamerika wieder aufgebaut worden. Tatsächlich entsprach die Architektur der älteren Bauten von Buenos Aires dem französischen Empire – mit Mansardendächern, dekorativem Mauerwerk und zahllosen Säulen. Auf Grund des Reichtums, der im Recoleta-Distrikt versammelt war, wurden die zahllosen Parks von Standbildern ehemaliger Staatslenker beherrscht. Viele der Hauptstraßen waren dergestalt angelegt, um dem Wendekreis von Achtspännern gerecht zu werden, als Pferdekutschen noch das Haupttransportmittel waren.
    Weil ihm zugegebenermaßen sämtliche taktischen Fähigkeiten fehlten, nahm Max Hanley nicht an dem Treffen teil und hielt stattdessen im Operationszentrum Wache. Neben Cabrillo hatten sich Mark Murphy, Eric Stone, Linda Ross, Eddie Seng und Franklin Lincoln eingefunden. Während zivile Kleidung an Bord des Schiffes bevorzugt wurde, trugen Eddie, Linda und Linc schwarze Kampfanzüge. Mark hatte sich ein Flanellhemd aus der Grunge-Ära über sein St.-Pauli-Girl-T-Shirt gezogen.
    Juan trank einen Schluck Kaffee und stellte die Tasse auf ein versenktes Schwenktablett zurück. »Ich rekapituliere: Wir werden mit dem Schiff nicht in argentinische Gewässer eindringen, daher bleibt uns als einzige Möglichkeit eine Infiltration unter Wasser, okay?« Köpfe nickten zustimmend. »Ich schlage vor, wir benutzen das größere, zehn Personen fassende Nomad 1000. Wahrscheinlich brauchen wir den Platz zwar gar nicht, aber besser zu viel als zu wenig.«
    »Wer macht den Heckschützen und muss auf das Schätzchen aufpassen?«, fragte Linc.
    »Das weiß ich nicht, bis wir unsere Pläne unter Dach und Fach haben. Wir müssen davon ausgehen, dass ein Gebäude wie dieses einen Portier hat. Er könnte unser Schlüssel sein. Ich bin aber noch nicht sicher.«
    Eddie hob trotz Juans mehrfacher Aufforderung, dass er ihn jederzeit unterbrechen könne, die Hand. »Wenn sie in der obersten Etage gefangen gehalten wird, wäre es da nicht sinnvoller, durchs Dach zu gehen?«
    »Es ist ein Schieferdach«, sagte Eric. »Und der Unterbau dürfte ziemlich solide sein. Die Stützkonstruktion ist bei einem so niedrigen Bau dick und stabil.«
    »Wahrscheinlich irgendein verdammtes exotisches Holz, das härter ist als Stahl«, fügte Murph hinzu. »Das Gebäude stammt aus der Zeit, bevor Eisenträger Verwendung fanden, daher dürfte es die eine oder andere

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