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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Captain anzusprechen. Er gehörte genauso wie jeder andere auch zu den Anteilseignern der Corporation, aber dies war ein Schiff, und sein Kommandant wurde Captain genannt. Darüber ließ er keine Diskussion zu.
    »Es sieht so aus.«
    »Dann bringe ich das Dinner um sechs. Und auch in diesem Fall – in Anbetracht der Umstände – denke ich, es wäre am besten, etwas zu servieren, das Sie ohne Besteck verzehren können. Vielleicht Burritos?« Er sprach das letzte Wort mit einer nur unzureichend kaschierten Abscheu aus.
    Juan lächelte. »Was immer Sie für geeignet halten.«
    »Sehr wohl, Sir.« Danach entfernte er sich so leise wie eine Katze.
    Die Stunden schleppten sich dahin. Die Konversation war auf ein Minimum beschränkt, nur gelegentlich wurde ein Wort geflüstert, ein kurzer Befehl vielleicht, und dann herrschte wieder Stille. Die einzigen echten Laute waren das Rauschen der Luft durch die Ventilatoren sowie die Geräusche des Schiffes und des Meeres bei ihrem verbissenen Kampf gegeneinander. Der Rumpf knarrte. Wellen schlugen laut dagegen. Und die ganze Zeit über strömte Wasser mit ausreichendem Druck durch die Antriebsdüsen des Schiffes, um es auf fünfundzwanzig Knoten zu beschleunigen.
    Juan hatte den Gang auf die Toilette so lange verschoben, wie er es irgendwie konnte. Die nächste Einrichtung dieser Art befand sich in der Nähe des Hinterausgangs des Operationszentrums, aber er wollte seinen Platz noch nicht einmal für die Minute verlassen, die er brauchen würde.
    Er hatte seine Schultergurte aufschnappen lassen und fasste gerade nach seinem Bauchgurt, als Linda rief: »Kontakt! Sonar. Aus Richtung zwei-siebzig-eins Grad. Entfernung fünftausend Yards.«
    Cabrillo konnte zwar kaum glauben, dass sie bei den Bedingungen und in dieser Distanz ein U-Boot hören konnte, aber Linda Ross verstand nun einmal ihren Job.
    Juan vergaß seine Blase. »Gibt es auch eine Tiefenangabe und einen Kurs?«
    Eine Hand presste sie gegen den Kopfhörer, während die andere über die Tasten tanzte. Über ihr leuchtete der elektronische grüne Schimmer des Waterfall Displays. »Daran arbeite ich noch, aber ich habe ganz deutlich Schraubengeräusche im Hörer. Okay. Moment. Das U-Boot befindet sich bei einhundertzwanzig Fuß. Immer noch auf Kurs zwei-siebzig-eins.«
    Keine Kursänderung bedeutete, dass sie genau auf die Oregon zuhielten.
    »Steuerstand, sofortiger Not-Stopp, dann dreh uns mit den Manövrierjets um neunzig Grad«, befahl Cabrillo. Das würde sie direkt von dem U-Boot wegbringen und die Zeit minimieren, die ihre Flanke entblößt war. Die Chinesen würden nicht wissen, wie sie sich einen Kontakt erklären sollten, der ein solches Manöver ausführen konnte. Er fragte sich, ob das argentinische Flugzeug sie tatsächlich gut genug hatte sehen können, um zu erkennen, dass ihr Ziel ein Frachter und kein militärisches Schiff war.
    Der magnetohydrodynamische Antrieb heulte, als Stone auf volle Kraft ging und die regelbaren Flügelräder in den Antriebsdüsen auf Umkehrschub schaltete. Während die Geschwindigkeit schlagartig nachließ, attackierten die Wogen die Oregon, als wären sie erbost darüber, dass ihre elementare Kraft herausgefordert wurde. Das Schiff neigte sich gefährlich, während es breitseits zu den Wellen lag. Wassermassen überspülten sein Deck vom Heck bis zum Bug.
    Mit Hilfe der Bug- und Heckdüsen drehten sie sich wie ein Schraubdeckel auf der Stelle, und sobald sie den richtigen Kurs erreicht hatten, schaltete Eric die Flügelräder wieder um und ließ die Maschinen verstummen.
    »Entfernung?«, rief Cabrillo.
    »Viertausend Yards.«
    Das U-Boot hatte fast eine Meile aufgeholt, während sie sich gedreht hatten. Juan rechnete schnell und sagte: »Eric, nur damit du es weißt, die Blechbüchse kommt mit dreiundzwanzig Knoten.«
    Eric schaltete sofort alle Energiereserven auf Stand-by.
    Es war ein brutaler Höllenritt wie auf einem bockenden Bronco. Das Schiff schüttelte sich so heftig, dass Juan schon befürchtete, ihm würden die Füllungen aus den Zähnen fallen, während sie fast senkrecht an den durchlaufenden Wellen hochstiegen, um danach im freien Fall ins nächste Wellental abzustürzen. Noch nie zuvor hatte Cabrillo seinem Schiff etwas Ähnliches abverlangt.
    »Entfernung?«
    »Viertausendeinhundert.«
    Jubel brandete auf. Trotz allem entfernten sie sich von dem U-Boot. Zärtlich tätschelte Juan die Armlehne seines Sessels.
    »Kontakt!«, rief Linda. »Sonar. Neue Bewegung im

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