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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Tanks auf den Rücken zu laden.
    Der Vollgesichtshelm war mit starken Lampen ausgestattet, die er abdunkelte, indem er die Linsen zur Hälfte mit Farbe bedeckte. Es würde ihm die Arbeit erschweren, aber gleichzeitig wäre er von der Wasseroberfläche aus schwerer auszumachen. Er müsste nur ständig daran denken, niemals nach oben zu blicken und den Lampenstrahl zur Wasseroberfläche zu richten.
    Linda würde das Mini-U-Boot lenken, während Eddie Seng Juans Tauchgang überwachte.
    Sobald sie gestartet waren, lenkte Linda sie zum Heck der Oregon. Dicht unter dem leeren Flaggenmast war eine Luke geöffnet worden, in der eine große Trommel Schleppseil zu sehen war. Statt aus Stahl bestand es aus geflochtenen Karbonfasern und hatte zwar nur ein Fünftel des Gewichts, aber die fünffache Zugkraft eines herkömmlichen Seils. Ein zusätzlicher Vorteil war, dass es keinen Auftrieb hatte, sondern im Wasser schwebte. Linda erfasste das Ende mit dem kraftvollen mechanischen Greifarm der Nomad und fädelte es in einen Halteschlitz ein, aus dem es sich nicht lösen konnte.
    Dann machten sie sich auf den Weg zur argentinischen Basis. Der Zugwiderstand des Seils war anfangs nur gering, aber die drei wussten, dass sich das U-Boot, wenn erst einmal genügend Seil ausgelaufen wäre, abmühen würde. Sie hatten ihren Start entsprechend geplant, damit das Nomad mit der Flut in die Bucht einlief.
    Sie brauchten mehr als eine Stunde bis zu den Pfeilern, die die Gasraffinerie trugen, die Juan und Linc in der vorangegangenen Nacht so eingehend studiert hatten. Da die Bucht künstlich erwärmt wurde, wimmelte es im Bereich der Stahlbetonstützen von Meerestieren. Dunkelbraune Krabben huschten über den Meeresboden, und Fische schossen zwischen den Pfeilern umher, die mit Muscheln und Rankenfußkrebsen überkrustet waren.
    Das Nomad war fünfundsechzig Fuß lang, jedoch mit den Strahlrudern, die an wichtigen Stellen seines Rumpfs verteilt waren, in höchstem Maß manövrierbar. Linda hatte die Unterlippe zwischen ihre wunderschönen weißen Zähne geklemmt, während sie das Boot unter den Industriekomplex und um einen der Stützpfeiler herumbugsierte. Dort ließ sie es dann auf den Grund sinken.
    Abermals aktivierte sie den Greifarm. So stark das Karbonfaserkabel auch war, so war es trotzdem für jede Form von Abrieb anfällig – und wenn man es über die raue Oberfläche des Piers zog, würde es beträchtlich geschwächt werden. Um es davor zu schützen, benutzte sie den Greifarm zum Abkratzen der Muschelkolonien. Die kleinen Meerestiere schnappten heftig mit ihren Schalen, während sie abgelöst wurden, und katapultierten sich in dunklere Gefilde.
    Als Nächstes drehte sie die Greifhand, um ein Bündel Plastikschläuche, die in jedem Fachhandel erhältlich waren, aus einem Gerätebehälter zu ziehen. Es war das gleiche Material, das auch für Sanitäreinrichtungen benutzt wurde und überall in der Basis angetroffen werden konnte. Sein Vorhandensein würde in dem unwahrscheinlichen Fall, dass es tatsächlich gefunden wurde, keinerlei Verdacht erregen. Man würde es lediglich als Abfall betrachten, der im Meer entsorgt worden war. Die Schläuche waren zusammengeklebt worden und formten einen Halbkreis, der genau um die Rückseite des Piers passte. Das Seil würde über dieses glatte Plastikpolster gleiten und nicht über den Beton.
    Sie schob das Plastikpolster an Ort und Stelle und lenkte das Tauchboot um die Rückseite des Pfeilers herum.
    »Gut gemacht«, sagte Juan, während sie sich langsam zurückzogen. Das schwarze Schleppseil rutschte ohne nennenswerten Widerstand über das Schlauchbündel. »Noch ein Stopp liegt vor uns.«
    Sie wendete das Nomad und startete zur Rückfahrt durch die Bucht. Das Gewicht des Seils und die Tatsache, dass sie nun gegen die Flut ankämpfen mussten, die noch nicht ihren Höchststand erreicht hatte, strapazierten den Motor des Tauchboots. Die Batterien leerten sich fast doppelt so schnell wie unter normalen Bedingungen, und ihre Geschwindigkeit reduzierte sich auf Kriechtempo. Doch sie kamen immer noch voran.
    Zwanzig Minuten später befanden sie sich unter der Admiral Guillermo Brown. Ihr Anker lag seitlich auf dem felsigen Meeresgrund, und seine schwere Kette reichte bis hoch zur Wasseroberfläche. Weniger als sechs Meter Wasser trennten ihren Kiel vom Boden.
    »Ein seltsamer Name für ein argentinisches Schiff. Brown«, meinte Eddie, während er Juan den Taucherhelm reichte.
    »Eigentlich hieß er

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