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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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meldete Hali und wandte sich wieder zu seinen Computern um.
    »Blockier ihn!«
    Er tippte ein paar Sekunden lang auf seinem Keyboard. »Ich habe die Frequenz isoliert. Sie sind tot. Der Computer verfolgt sie automatisch, während sie auf der Skala nach einem Signal suchen.«
    »Okay. Gut. Wenn sie irgendwelche Neuigkeiten berichten wollen, müssen sie zur Basis zurückkehren. Damit wären zwei Probleme in weniger als einer Minute gelöst. Gut gemacht, ihr alle.«
    Max und Tamara schlenderten ins Operationszentrum, die Hände so nahe beieinander, dass Juan vermutete, sie mochten gerade noch Hand in Hand gegangen sein. Der Ochsenfrosch und die Prinzessin, dachte er, freute sich aber für sie beide.
    »Du kommst genau im richtigen Moment, mein Freund.«
    Hanley sah ihn genauso an, wie ein Käufer einen Gebrauchtwagenhändler mustert. »Ich habe ein ungutes Gefühl bei dieser Sache.«
    Cabrillo lächelte entwaffnend. »Das solltest du auch. Du musst nämlich Igor spielen und einen Friedhof leerräumen.«
    Tamara war entsetzt. »Sie wollen, dass er was tut?«
    »Weißt du«, sagte Max und schüttelte den Kopf. »Ich muss zugeben, dass ich im Stillen gehofft habe, dieser Teil der Operation möge nicht stattfinden.«
    »Nun komm schon«, neckte ihn Juan, »frische Luft, freier Himmel, vermodernde Norweger. Es wird großartig.«
    »Wovon reden Sie beide? Wer vermodert?«
    Max wandte sich zu ihr um. »Um die Geiseln zu retten, so dass die Argentinier gar nicht bemerken, dass sie fort sind, müssen wir doch irgendetwas zurücklassen.«
    »Aber?«
    »Sobald wir sie aus dem Gebäude geholt haben«, erklärte Juan, »fackeln wir es ab. Alles, was sie finden müssen, sind achtzehn verkohlte Skelette. Nur ein Pathologe würde erkennen, dass es nicht die Überreste der ursprünglichen Insassen sind. Wir können bloß froh sein, dass die Winterbesatzungen so klein gehalten werden, sonst müssten wir uns etwas anderes einfallen lassen.«
    »Was, zum Beispiel?« Ihre Gedanken wirbelten durcheinander.
    »Eine kleine Atombombe vielleicht.«
    Nach dem, was sie bei der Corporation bisher erlebt hatte, war sie sich nicht sicher, ob Cabrillo einen Scherz machte oder nicht. Es hätte sie nicht überrascht, wenn Letzteres der Fall gewesen wäre.
    Er zeigte ihr ein wölfisches Grinsen, das ihr nichts anderes verriet, als dass sie von einer Bande draufgängerischer Halbwüchsiger umgeben war. Hilfe suchend sah sie Max an. Er zuckte lediglich die Achseln. Sie sagte: »Ich denke, es ist ganz gut, dass sie nur eine kleine Bombe nehmen wollen.«
    Linda kam zu ihr, als wollte sie ihr in diesem Wahnsinn eine Stütze sein, und sagte: »Keine Sorge. Wir wissen ganz genau, was wir tun.«
    »Da bin ich aber froh, ich weiß es nämlich nicht.«
    Hanley brach zwanzig Minuten später in einem RHIB auf und hatte ein Schlauchboot im Schlepptau. Er und seine vier Mann Besatzung fuhren etwa acht Kilometer aufs Meer hinaus, bevor sie nach Süden schwenkten. Daher bestand keine Gefahr, dass sie vom Festland aus zu sehen waren. Max hatte eine benzingetriebene Hochdruckpumpe eingeladen, die er beim Ausgraben der Skelette einsetzen wollte. Der Druck der Nadel heißen Wassers konnte bis auf viertausend PSI gesteigert werden, also mehr als genug, um den Permafrost aufzutauen, in dem die Leichen ruhten. Wie er bei ihrer Abfahrt bemerkt hatte: »Spitzhacken und Schaufeln sind nichts für Mrs. Hanleys Lieblingssohn.«
    Juan hatte an diesem Tag einen entschieden schwierigeren Job. Da die Chinesen die Bucht absuchten, in der das Wrack lag, konnten Mike Trono und sein Team ihre Arbeit nicht wiederaufnehmen. Dadurch wurde das Nomad Tauchboot mit seiner Luftschleuse frei. Der ständig dämmrige Himmel war dunkel genug, um ausreichenden Schutz vor Beobachtung zu bieten, und die argentinischen Ölbohrinseln und das Heißwasser-Sprudelsystem würden seine Arbeitsgeräusche kaschieren.
    Unten im Unterwasser-Operationsraum traf Juan Vorbereitungen für seinen Tauchgang. Unter seinem Viking Trockenanzug trug er einen breitmaschigen Overall, in den dreißig Meter dünner Schläuche eingewebt waren. Durch diese Schläuche zirkulierte warmes Wasser aus einer Nabelschnur, die mit dem U-Boot verbunden war. Er wusste, dass die Argentinier die Bucht heizten, konnte aber nicht das Risiko eingehen, während seines Ausflugs mit eisigem Wasser in Berührung zu kommen. Außerdem enthielt die Nabelschnur seine Kommunikationsverbindung und den Atemschlauch, daher brauchte er sich keine klobigen

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