Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Achsnagel, wobei das Wasser seine Aktion behinderte. Aber der Schlag reichte aus, um ihn um drei Zentimeter aus seiner Position zu verschieben. Drei weitere Schläge, und er rutschte fast vollständig aus dem Ankerschaft. Immer noch hielt er das Schiff in der normalen Wasserströmung in Position, doch jeder heftige Ruck würde den Nagel vollends herausrutschen lassen, und die Admiral Brown wäre den Launen der See ausgeliefert.
    »Das wär’s. O Mann!«
    »Was ist denn?«
    »Ich wurde gerade von einer Partie kalten Wassers erwischt. Verdammt, ist das brutal.«
    »Soll ich dir wieder heißes Wasser schicken?«
    »Nein. Ist weitergetrieben.«
    Juan marschierte jetzt über den Meeresboden in Richtung Mini-U-Boot und legte gleichzeitig die Nabelschnur in Schlingen zusammen, damit sie sich nicht verhedderte.
    Er löste das Karbonfaserseil aus dem Halteschlitz und zog es zum Anker. Dann ließ er ein wenig Luft in seinen Auftriebkompensator, um sich den Aufstieg zu erleichtern, und hangelte sich Hand über Hand an der Ankerkette hoch. Vorerst ließ er das Seil auf dem Grund liegen.
    Dann hielt er inne, als er die Unterseite des einhundertvierzig Meter langen Kriegsschiffes erreichte. Der Rumpf war mit roter anwuchsverhindernder Farbe bedeckt und bemerkenswert frei von Verkrustungen. Als Nächstes musste er acht stählerne Ösen an den Bug schweißen. Dazu trug er die beiden Tanks bei sich. Sie enthielten die Hochleistungsbatterien für ein tragbares Lichtbogenschweißgerät. Normalerweise wurde dies bei Notreparaturen an der Oregon eingesetzt.
    Er justierte seinen Auftrieb und schob einen Augenschutz über den Helm, um in nächster Nähe eines elektrischen Funkens arbeiten zu können, der heller war als die Sonne. Die Wölbung des Kreuzerrumpfs schirmte ihn nach oben ab, und innerhalb von zwanzig Minuten hatte er alle acht Schweißpunkte erfolgreich gesetzt. Es waren so viele – nämlich für den Fall, dass ein oder mehrere Schweißnähte nicht hielten. Juan machte sich nicht die Illusion, in dieser besonderen Tätigkeit ein Experte zu sein. Zehn Minuten später hatte er das Schleppseil durch alle acht Ösen gefädelt. Am Ende des Seils befestigte er mit einer Klammer einen Stahlkasten in der Größe eines Buches. Der Kasten diente zum Festmachen des Seils, während sich eine Sprengladung darin befand. Ein Signal von der Oregon würde die kleine Menge Plastiksprengstoff zünden, der Kasten würde zerrissen werden und das Seil freigeben, so dass es von dem Schiff weggezogen würde. Der einzige sichtbare Beweis wären die acht Ösen. Es bestand die Chance, dass sie das, was Juan im Sinn hatte, nicht überleben würden.
    Kaum war er zum Nomad zurückgekehrt und hatte die äußere Schleusentür über sich geschlossen, als Linda das Tauchboot schon startete. Sie waren unterwegs.
    »Operation Peitschenschlag ist angelaufen«, sagte er, als Eddie beim Abnehmen des Helms behilflich war.
    »Irgendwelche Probleme?«
    »Alles ist glattgegangen.«
    »Noch mehr gute Neuigkeiten«, sagte Linda. »Eddie verfolgt gerade einen Sturm, der in unsere Richtung zieht. Er sollte morgen um eine Zeit zuschlagen, die in dieser Gegend als Morgendämmerung betrachtet wird.«
    »Ruf Eric an und sag ihm, er soll das Schiff ein wenig vom Strand wegziehen. Außerdem soll er den Ballasttank an Steuerbord leeren, den auf der Backbordseite jedoch gefüllt lassen. Das müsste dem alten Mädchen eine überzeugende Schlagseite verleihen.« Juans Augen glänzten vor Erwartungsfreude. »Ich hoffe, die Argentinier haben es genossen, diesen Teil der Welt ein wenig beherrscht zu haben, denn damit ist es in Kürze zu Ende.«
    Gegen fünf Uhr nachmittags hatte das chinesische Suchboot die Oregon an ihrem Liegeplatz am Strand passiert. Sie befand sich immer noch nahe genug am Ufer, so dass eine besonders große Welle ihren gehärteten Rumpf auf den Meeresgrund drücken konnte. Es war kaum zu bezweifeln, dass sie melden würden, die Norego habe aus eigener Kraft ihren Liegeplatz am Strand verlassen und begänne wieder mit ihrer ziellosen Wanderung über die Weltmeere. Eine Stunde später kehrte ein erschöpfter und völlig durchfrorener Max Hanley mit seinem Team und der grässlichen Fracht zurück.
    »Das war richtig Scheiße«, tat Hanley kund, als das RHIB in die Bootsgarage an der Seite des Schiffes gehievt worden war. »Es ist da draußen nicht nur arschkalt, sondern – dieser Friedhof hätte sogar Stephen King Angst eingejagt. Die Grabsteine bestehen aus

Weitere Kostenlose Bücher