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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gewehr ist zwar ungeladen, aber die Munition liegt im obersten Fach unter ein paar Baseballmützen. Letzte Tür links.«
    Ehe Cabrillo die Waffen heranschaffen konnte, traf ein argentinisches Projektil eine der Sauerstoffflaschen. Die Kugel hinterließ ein Loch in der Stahlummantelung. Glücklicherweise explodierte der Sauerstoff nicht, aber die fünfundzwanzig Pfund schwere Flasche startete wie eine Rakete. Sie krachte gegen den Esstisch, rasierte ein Bein ab und ließ ihn unter dem Gewicht einiger alter Illustrierter zusammenbrechen.
    Als Nächstes traf sie die Couch mit genügend Wucht, um sie gegen die Männer zu drücken, die sich dahinter versteckten, und riss dann ein Loch in die Rigipswand, bevor sie auf den Fußboden polterte. Dort rotierte sie, bis der letzte Gasrest entwichen war.
    Juan wusste, wie viel Glück sie gehabt hatten. Je nachdem, welche Munition gegen sie eingesetzt wurde, hätte die Flasche leicht explodieren und bei dem guten Dutzend Flaschen in ihrer nächsten Nähe eine Kettenreaktion auslösen können. Sie saßen ganz eindeutig in einer Todesfalle.
    »Vergesst die Waffen«, rief Juan. »Wir müssen schnellstens hier raus.«
    »Ich schaffe das nicht«, keuchte James. Seine Lungen machten Überstunden, aber er bekam trotzdem nicht genug Luft. »Ich brauche den Sauerstoff. Ohne halte ich keine fünf Minuten durch.«
    »Wenn wir bleiben, schaffen wir es aber keine fünf Sekunden!«, brüllte Cabrillo, obwohl er die Wahrheit kannte. James Ronish konnte unmöglich bewegt werden.
    Der Beschuss ließ nach. Die Argentinier würden sich nach den ersten hektischen Augenblicken der Schlacht neu formieren. Das Einzige, was einen Sinn ergab, war, dass sie Ronish lebend brauchten. Juan wusste, dass er und Max nicht nach Washington verfolgt worden waren, daher vermutete er, die Männer da draußen mochten der gleichen Brotkrumenspur aus Informationen gefolgt sein wie er. Das bedeutete, dass sie über die schicksalhafte Reise des Flying Dutchman etwas wussten, das er nicht wusste. Und er war sich sicher, dass es nichts mit Pierre Devereaux’ Piratenschatz zu tun hatte.
    Cabrillo feuerte seine Glock dreimal ab, um die Argentinier festzunageln. Ihre nächste Taktik bestünde darin, das Haus zu umzingeln und aus mehreren Richtungen vorzurücken. Juan hatte noch immer keine Vorstellung, wie er sein Trio heil aus dieser Klemme befreien sollte.
    »Mr. Ronish«, sagte er, »diese Leute sind wegen etwas hier, das Ihre Brüder in dem Treasure Pit gefunden haben. Etwas, das mit dem Luftschiff in Verbindung stehen muss, das wir entdeckt haben. Was haben sie gefunden?«
    Eine weitere Salve von draußen deckte Ronishs Antwort zu. Staub von der zertrümmerten Rigipswand füllte die Luft, und Polstermaterial aus der Couch wirbelte wie Schneeflocken durch das Wohnzimmer. Ronish wurde plötzlich starr und wimmerte leise.
    Er war getroffen worden. In der Dunkelheit legte Cabrillo dem alten Mann die Hand auf die Brust. Als er nichts ertasten konnte, schob er die Hand weiter abwärts. Ronish war auch nicht in den Bauch getroffen worden, daher suchte er jetzt an den Beinen weiter. Die Menge Blut, die in den wenigen Sekunden, seit das Projektil in seinen Körper eingedrungen war, sein Hosenbein getränkt hatte, sagte Juan, dass Ronishs Oberschenkelschlagader getroffen sein musste. Ohne ärztliche Hilfe würde er in wenigen Minuten verbluten. Juan wechselte die Pistole in die linke Hand und drückte die rechte mit aller Kraft auf die Wunde, während Max durch das Panoramafenster feuerte. Im Vorgarten befanden sich jetzt weniger Männer als vorher. Ein oder zwei Argentinier hatten sie von der Seite in die Zange genommen. »Was haben sie gefunden?«, fragte Juan drängend.
    »Einen Weg zur Dschunke«, lautete die mühsame Antwort. »Der Kamin. Ich habe eine Abreibung.«
    Juan erinnerte sich vage an ein gerahmtes Bild über dem offenen Kamin. War das irgendeine Art Reibebild gewesen? Er konnte sich nicht entsinnen. Es war ihm kaum aufgefallen. Er blickte in der Dunkelheit in Richtung des Kaminsimses und feuerte los. Der Mündungsblitz enthüllte zwar die Konturen eines Bildes an der Wand, aber keine Details. Es war viel zu groß, um es schnell mal irgendwohin tragen zu können.
    »Mr. Ronish, bitte. Was meinen Sie mit einen Weg zur Dschunke?«
    »Ich wünschte, sie wären nie auf die Insel gegangen«, erwiderte er. Er war im Schock, es war die Reaktion seines Körpers auf den sinkenden Blutdruck. »Alles wäre ganz anders

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