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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hatte noch nicht einmal eine Andeutung fallen lassen, hinter was er eigentlich her war, aber sein Lob bewirkte, dass sein Sohn beinahe vor Stolz platzte. »Er war bereits tot, als wir reinkamen. Anschließend brannten wir das Haus nieder. Ich bezweifle, dass sie die Leiche auf irgendwelche Anzeichen eines Verbrechens untersuchen werden, daher sind wir nicht belastet.«
    »Wo bist du jetzt?«
    »In Seattle. Sollen wir zurückkommen?«
    »Nein. Noch nicht. Ich will, dass du mir morgen das Reibebild per Übernachtexpress schickst.« Der General hielt inne. Jorge wusste, dass sein Vater gerade über seine nächsten Schritte nachdachte und alle Möglichkeiten durchging. Schließlich fragte er: »Was, meinst du, wird die Konkurrenz jetzt tun?«
    »Das hängt davon ab, ob sie aus der Zielperson nützliche Informationen herausholen konnten. Ich habe die Motorhaube ihres Trucks überprüft, als wir zu dem Haus kamen. Sie war noch warm, demnach können sie noch nicht lange da gewesen sein.«
    »Sie hatten genug Interesse, um die Zielperson aufzusuchen«, sagte General Espinoza mehr zu sich selbst als zu seinem Sohn. »Machen sie weiter, oder haben sie genug?«
    »Wenn ich eine Vermutung wagen darf … die Männer waren offensichtlich Soldaten. Ich denke, höchstwahrscheinlich waren sie als freundliche Geste des Militärs dorthin geschickt worden, um die Zielperson über das Schicksal ihrer Brüder zu informieren. Etwa so, wie man es aus der TV-Serie Band of Brothers kennt.«
    »Glaubst du, sie lassen die Sache fallen?«
    »Ich denke, sie werden ihren Vorgesetzten berichten, was heute Nacht geschehen ist, und die werden dann entscheiden, die Geschichte fallen zu lassen.«
    »Ja, so würde das Militär höchstwahrscheinlich handeln. Die nationale Sicherheit ist offensichtlich nicht bedroht, also werden die Soldaten zurückgepfiffen. Selbst wenn sie weitermachen wollen, haben sie ihre Befehle, es bleiben zu lassen. Das ist gut, Jorge, sehr gut sogar.«
    »Vielen Dank, Sir. Darf ich fragen, um was es bei all dem geht?«
    General Espinoza lachte verhalten. »Selbst wenn wir beide allein im Haus wären, könnte ich es dir nicht erzählen. Tut mir leid. Ich kann nur so viel sagen, dass in ein paar Tagen eine Allianz publik gemacht wird, die das Gleichgewicht der Kräfte auf dieser Welt für immer verschieben wird, wenn ich mit meiner Meinung über deinen Fund recht habe. Dann wirst du an ihrem Erfolg beteiligt sein. Ich habe dich auf die Jagd nach einem Phantom geschickt, und genau das könnte am Ende die Gans sein, die die goldenen Eier legt.«
    Sein Vater benutzte gewöhnlich niemals solche spaßigen Vergleiche, daher verstand er es als ein Zeichen für seine Zufriedenheit. Wie jeder gute Sohn war er besonders stolz, wenn er seinem Vater Freude bereiten konnte.
    »Kümmere dich um deinen Verwundeten«, fuhr der General fort, »und halte dich bereit, jederzeit in Marsch gesetzt zu werden. Ich weiß noch nicht, ob du wieder nach Hause kommen oder gleich eine neue Mission bekommen wirst. Es hängt davon ab, was wir aus dem Reibebild erfahren.« Er legte eine Kunstpause ein, um den nächsten Worten mehr Gewicht zu verleihen. »Ich bin stolz auf dich, mein Sohn.«
    »Danke, Vater. Das ist alles, was ich mir von dir wünsche.« Espinoza legte auf. Er hatte mehr im Sinn, als nur auf Befehle zu warten. Er konnte nicht sagen, was die Amerikaner von dem alten Mann erfahren hatten, aber es war gewiss keine unbegründete Vermutung, dass sie irgendwann auf seiner privaten Insel auftauchen würden.
     
    Cabrillo war immer der Überzeugung gewesen, dass sich ein Problem verflüchtigte, wenn man mit genug Geld um sich warf, und er stellte sich vor, dass es sich bei dem Versuch, auf den Grund des Treasure Pit vorzustoßen, nicht anders verhielte.
    Er und Max verbrachten zwei Stunden im Wald und beobachteten das fröhliche Lodern der Flammen, in denen James Ronishs kleines Ranchhaus verbrannte. Sie warteten so lange, um sicherzugehen, dass die besser bewaffneten Argentinier die Gegend endgültig verlassen hatten. Nichts außer einem zusammengebrochenen Kamin und schwelenden Aschehaufen, die im Regen zischten und Funken sprühten, blieben von dem Haus übrig. Als Abschiedsgeschenk waren alle vier Reifen des SUV zerschossen worden, so dass sie gezwungen waren, auf platten Reifen zum Motel zu fahren.
    Ehe sie an eine heiße Dusche und an Schlafen denken konnten, mussten sie die Reifen aufschneiden, um die Kugeln herauszuholen, damit, wenn sie den Wagen

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