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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Computer für die Bewegungssensoren. Wenn einer Alarm schlägt, zieh mich so schnell du kannst nach oben.«
    Max hatte sein Pistolenhalfter auf dem Rücken am Gürtel befestigt und Juans Pistole auf den Sitz neben sich gelegt. »Ich bezweifle zwar, dass sie kommen, aber wir sind bereit.«
    »Dann lass mich mal runter«, gab Juan das Startzeichen, setzte sich den Helm auf und verriegelte ihn am Kragenring. Die Luft aus den Flaschen auf seinem Rücken war frisch und kühl.
    Die Winde ließ das Kabel mit stetigen zwanzig Metern pro Minute ablaufen. Juan studierte die Felswände unter den dicken Balken der Verschalung, die irgendwann in ferner Vergangenheit von einer oder mehreren unbekannten Personen eingesetzt worden waren. Während die Ronish-Brüder Werg verwendet hatten, um das Eindringen von Wasser zu verhindern, hatte die Expedition von 1978 schnell trocknenden Fugenmörtel mit einer Hydraulikpumpe eingespritzt und jede Spalte und jeden Riss damit verschlossen. Und so wie es aussah, hatte der Mörtel seine Funktionsfähigkeit noch immer nicht eingebüßt. Die Schachtwände waren knochentrocken.
    »Wie kommst du zurecht?«, kam Max’ Frage durch das Glasfaserkabel.
    Die Dunkelheit saugte an Cabrillos baumelnden Füßen. »Oh, ich hänge hier so herum. Wie tief bin ich denn?«
    »Knapp fünfunddreißig Meter. Siehst du schon etwas?«
    »Dunkelheit. Jede Menge Dunkelheit.«
    Bei fünfzig Metern sah Juan die Reflexe seiner Tauchlampe auf der Wasseroberfläche unter ihm. Das Wasser war vollkommen ruhig und spiegelglatt. Während er tiefer sank, entdeckte er schließlich Hinweise, dass es noch immer eine Verbindung zwischen dem Schacht und der See gab. Der Fels war von der Hochflut nass, Muscheln klebten wie schwarze Trauben am Stein und warteten auf das Ansteigen des Wassers. Er konnte auch erkennen, dass der Zufluss aus dem Ozean stark eingeschränkt sein musste. Die Flutmarke war nur wenige Meter hoch.
    »Halt mal einen Moment an«, bat Juan.
    »Sieht so aus, als hättest du das Wasser erreicht«, meldete Max, der das Geschehen auf dem Laptopschirm verfolgte.
    »Okay, langsam weiter runter.« Juan hatte keine Ahnung, was sich unter der Wasseroberfläche befand, und er wollte nicht aufgespießt werden. »Halt wieder an.«
    Als sein Fuß ins Wasser eintauchte, trat er um sich und suchte nach irgendeinem Hindernis. Aber alles war frei.
    »Okay, einen halben Meter tiefer.«
    Dies wiederholten sie, bis Cabrillo vollkommen untergetaucht war und selbst erkennen konnte, dass der Schacht frei war. Er ließ ein wenig Luft aus dem Auftriebskompensator ab, so dass er tiefer sank und das Kabel wieder gespannt war.
    »Sichtweite etwa fünf Meter«, berichtete er und konnte die eisige Umarmung des Pazifiks sogar durch den Anzug hindurch spüren. Ohne die Taucherlampe befände er sich in einer Unterwelt. An der Oberfläche schien die Sonne nicht stark genug, um bis in diese Schachttiefe vorzudringen. »Lass ein wenig Kabel nach.«
    Cabrillo paddelte mit den Flossen tiefer in den Schacht hinein. Als er sich bei etwa dreißig Metern dem Grund näherte, erkannte er, dass Dewayne Sullivan alle hereingelegt hatte. Er hatte zwei Todesfälle als Grund dafür genannt, seine Suche abzubrechen, während es tatsächlich so aussah, als hätte er den Boden erreicht, nur um feststellen zu müssen, dass der Schacht leer war. Sie hatten sämtlichen Abfall und Müll entfernt und nichts gefunden. Er wischte mit der Hand über die dünne Schlickschicht, die den Boden bedeckte. Der Belag war nur fingerknöcheltief. Der Fels darunter fühlte sich so glatt an, als wäre er abgeschliffen worden. Das einzig Interessante war eine etwa mannshohe Nische knapp über der Schachtsohle.
    »Ich glaube, das Ganze ist eine Pleite«, gab er zu Max durch. »Hier unten ist nichts.«
    »Das sehe ich.« Hanley justierte die Kontrollen auf dem Laptop, um das Bild wegen der Schlickwolke, die Juan aufgewirbelt hatte, schärfer zu stellen. Ein Eichhörnchen hielt inne, als es vorbeihüpfte, zuckte verärgert mit seinem Schweif und flitzte davon.
    Ein Geräusch ließ Max plötzlich aufhorchen. Es war kein Bewegungsalarm, sondern etwas viel Schlimmeres. Ein niedrig fliegender Helikopter näherte sich. Er war dicht über den Wellen herangekommen, so dass die Insel den Lärm seiner Rotoren geschluckt hatte, bis er praktisch über ihnen war.
    »Juan! Ein Chopper!«
    »Zieh mich hoch«, rief Cabrillo.
    »Das tue ich, aber das Ganze ist längst vorbei, wenn du hier oben

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