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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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haarigsten Flüge seines Lebens gewesen sei – und das kam von einem Mann, der seinen Lebensunterhalt damit verdiente, Special-Forces-Trupps hinter feindlichen Linien abzusetzen.
    Linda betrachtete sich in dem antiken Spiegel, der in ihrer Kabine hing, und entschied, dass sie die perfekte Ehefrau für den Michelinmann sei. Zwar wusste sie, dass unter all den Schichten arktischer Kleidung eine Frau von hundertsechzehn Pfund steckte, aber der Spiegel zeigte nichts davon. Und sie musste außerdem noch einen Mantel anziehen, sobald sie in die Bootsgarage hinunterging.
    Sie sah auf den Bildschirm ihres Computers, der mit dem Sensorsystem des Schiffes verbunden war. Die Lufttemperatur draußen betrug minus achtunddreißig Grad Celsius, dazu wehte ein Wind, bei dem es sich noch um zehn Grad kälter anfühlte. Der Ozean war knapp über dem Gefrierpunkt. Der Luftdruck schien konstant, aber sie wusste, dass sich das ohne Vorankündigung sofort ändern konnte.
    Das gehörte alles zu den Gründen, weshalb sie Minnesota hinter sich gelassen hatte.
    Linda war in einer militärischen Familie aufgewachsen, und es hatte nie ein Zweifel daran bestanden, dass sie ebenfalls Militärdienst leisten würde. Sie absolvierte die Navy ROTC in Auburn und verbrachte danach fünf Jahre im Dienst. Sie liebte ihren Job, vor allem die Arbeit auf See, aber sie wusste, dass ihrer Karriere Grenzen gesetzt waren. Die Navy belohnte erworbene Verdienste zwar besser als jede andere Waffengattung. Sie wusste jedoch auch, dass sie mit ihrem elfenhaften Aussehen und ihrer beinahe heliumhellen Stimme niemals eine Kommandoposition einnehmen würde. Und ein eigenes Schiff war das, was sie sich am meisten wünschte.
    Nachdem sie achtzehn Monate lang im Stab der Joint Chiefs tätig gewesen war, bot man ihr eine Beförderung und eine weitere Stabsstelle an. Egal welche Fäden sie zog, sie brächten sie nicht einmal in die Nähe eines Schiffes, geschweige denn zu einem Kommando. Linda sah, was die Stunde geschlagen hatte, und packte ihre Sachen. Innerhalb eines Monats war sie Erster Offizier auf einem Ölbohr-Serviceschiff im Golf von Mexiko, mit der klaren Zusage, dass es innerhalb eines Jahres ihr Schiff wäre.
    Aber dann nahm ihr Leben eine jener seltsamen Wendungen, die einen Menschen auf einen Kurs bringen, mit dem er nie gerechnet hätte. Ein Admiral, den sie nie zuvor kennengelernt hatte, rief sie an und erzählte ihr von einer offenen Stelle in einer wirklich geheimen Truppe. Auf die Frage, weshalb ausgerechnet sie ihm eingefallen sei, hatte der Admiral erwidert, dass die Navy einen Fehler gemacht habe, ihr nicht das zu geben, was sie verdiente, und dass dies eine Möglichkeit sei, die Dinge wieder ins Lot zu rücken.
    Was Linda niemals erfahren würde, war, dass Langston Overholt von der CIA seine Fühler bei den Lamettaträgern aller Waffengattungen ausgestreckt hatte. Er suchte nach Leuten, von denen man meinte, sie würden der Corporation gute Dienste leisten. Auf diese Art und Weise hatte Cabrillo die meisten Angehörigen seiner Mannschaft rekrutiert.
    Sie schaltete den Computer aus, wobei der Gedanke an eine solche Kälte sie mit Besorgnis erfüllte, und verließ ihre Kabine. Ihre kälteisolierten Stiefel verliehen ihr dabei den Gang eines Frankenstein-Monsters.
    Die Bootsgarage befand sich mittschiffs an Steuerbord. Linda ließ sich Zeit. Eine der wichtigsten Regeln für das Überleben in arktischen Regionen besagte: Schwitze niemals. Auch wenn alle Reißverschlüsse geöffnet waren, konnte sie spüren, wie ihre Körpertemperatur anstieg. Einige Mannschaftsmitglieder, denen sie begegnete, machten zwar Bemerkungen über ihre Größe in der aufgeblähten weißen Kleidung, aber alles war durchaus freundlich gemeint.
    Die Tür zur Garage war aufwendig isoliert, doch als sie mit den Fingern dagegendrückte, um sie zu öffnen, zuckte sie vor der betäubenden Kälte, die hindurchdrang, erst einmal zurück. Sie zog die Reißverschlüsse ihrer vielen Kleidungsschichten zu, bevor sie den Griff drehte.
    Die mit Teflon beschichtete Startrampe war heruntergefahren worden, und das Außentor stand offen, so dass sie das antarktische Klima mit voller Wucht traf. Es ließ sie unwillkürlich nach Luft schnappen und trieb ihr die Tränen in die Augen. Außerhalb des Schiffes war das Wasser schwarz und vom Wind aufgewühlt. Kleine Eisberge trieben vorbei. Der Rest ihres Dreipersonenteams wartete bereits. Franklin Lincoln, der größte Mannschaftsangehörige, sah

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