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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wirklich gigantisch aus. Alles, was sie von ihm erkennen konnte, war sein schwarzes Gesicht, das sie aus einem Berg weißer Kleidung anlachte. Mark Murphy hingegen wirkte in seiner Kluft ein wenig verloren, wie ein kleiner Junge, der anlässlich irgendeines Familienfestes den Anzug seines Vaters anprobiert.
    Ein Angehöriger der Mannschaft reichte ihr einen Übermantel für den Aufenthalt draußen und eine Vollgesichtsmaske mit integriertem Kommunikationssystem. Er überprüfte sie auf irgendwelche losen Verbindungsstellen, benutzte weißes Klebeband, um ihre Handschuhe zu fixieren, und dann half er ihr, den Rucksack auf den Rücken zu schwingen, und reichte ihr eine Waffe. Sie würden L85A2er mitnehmen, den Heckler-&-Koch-Nachbau des englischen kurzen Sturmgewehrs. Diese Exemplare waren außerdem vom Waffenmeister des Schiffes noch weiter modifiziert worden. Da sich das Magazin hinter dem Abzug befand, fiel es leicht, den Schutzbügel zu entfernen, um ihnen zu ermöglichen, abgefeuert zu werden, ohne dass die Schützen ihre Handschuhe ausziehen mussten. Leistungsstarke Halogenlampen waren unter den kurzen Läufen installiert worden.
    »Ich bin dein Vater, Leia«, sagte Linc in einer perfekten Imitation des von James Earl Jones dargestellten Darth Vader. Mit seiner Maske sah er dem Erzschurken frappierend ähnlich.
    »Viel eher würde ich einen Wookie küssen«, antwortete sie mit einem anderen Zitat aus Star Wars. »Kommunikationstest. Hörst du uns, Mark?«
    »Hm, ja. Aber was ist ein Wookie, und wer ist Leia?«
    »Guter Versuch, Streberleiche«, erwiderte Linc. »Ich würde mich nicht wundern, wenn du deinen zweiten Namen in Skywalker umgeändert hättest.«
    »Bitte, wenn ich ihn überhaupt in etwas geändert hätte, dann wäre es Solo.«
    »Eric«, rief Linda. »Bist du im Netz?«
    Eric Stone saß auf dem üblichen Platz des Navigators im Operationszentrum. Er hatte während der rauesten Passagen ihrer Reise aus dem einfachen Grund Dienst gehabt, weil er der beste Schiffslenker war, wenn sich der Chef nicht an Bord aufhielt. »Ich höre dich, Linda.«
    »Okay, sobald wir abgelegt haben, möchte ich, dass du dich bis unter den Horizont zurückziehst. Falls wir schnell verschwinden müssen, kann uns Gomez mit dem Chopper holen. Aber bis ich nicht genau weiß, mit was wir es zu tun haben, möchte ich auch nicht, dass die Oregon von irgendwem an Land gesichtet wird.«
    Ein versonnenes Lächeln spielte um Lindas Lippen. O ja, das war ihr Kommando.
    »Roger«, antwortete Eric. »Wir sind nichts anderes als irgendein Brocken Eis, der aufs Meer hinaustreibt.«
    »Okay, Leute, schwingen wir uns also in den Sattel.« Linda stieg in das Reserve-RHIB der Corporation.
    Ein hydraulischer Katapult konnte das Boot wenn nötig aus der Oregon schießen – wie einen Dragster. Aber sie entschieden sich für ein sanftes Ablassen ins eisige Wasser. Linda startete die großen Außenbordmotoren, sobald die Schrauben ins Wasser eingetaucht waren. Sie waren bereits in der Garage auf Betriebstemperatur gebracht worden, daher gab sie Gas. Und der Bug des RHIB stieg aus den Wellen. Sie waren acht Kilometer vom Land entfernt, doch in der Bucht, wo Wilson/George lag, wimmelte es von Treibeis. Die meisten Brocken waren nicht viel größer als das RHIB, aber mehrere glichen auch gigantischen Monstern, die in den dunklen Himmel ragten.
    Linda war von der strengen Schönheit des abgelegensten Kontinents der Erde gebührend beeindruckt.
    Eine kleine Turbulenz neben dem Boot entpuppte sich als die hundeähnliche Schnauze einer Robbe. Sie betrachtete sie einen Augenblick lang, dann verschwand sie in den Wellen.
    Sie brauchten zwanzig Minuten bis zur Küste. Anstatt auf den Strand zu fahren, lenkte Linda sie unter eine niedrige Klippe, die über das Wasser hinausragte. Sie würde das RHIB vor zufälligen Beobachtern verbergen und es ihnen ersparen, an Land zu waten. Linc war der Erste, der hochkletterte. Er band das Boot an einen Felsvorsprung und setzte seine enorme Kraft ein, um die beiden anderen aus dem Boot zu hieven.
    Der Strand war so einsam, wie Linda es noch nie gesehen hatte. Er war mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt, offenbar den Überresten des Sturms. Eine plötzliche Böe drückte sie gegen die unerschütterliche Gestalt Franklin Lincolns.
    »Wir müssen mal dafür sorgen, dass du ein wenig Fleisch auf die Knochen kriegst, Mädchen.«
    »Oder mich von der Antarktis fernhalten«, entgegnete Linda. »Die Station liegt ungefähr

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