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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Vielleicht in irgendeiner Zeitung, oder er hat es im Fernsehen gesehen.«
    »Okay, du Klugscheißer, und was ist mit Nicole?«
    Mark grinste sie übermütig an. »Das war sogar der simpelste Teil. Nicole Kidman spielte in dem Horrorfilm Die Anderen mit.«
    »›Ich werde die anderen töten‹«, sagte Linda und fügte die komplette Übersetzung zusammen. »Warte mal, bewirkt Aphasie eigentlich auch, dass man den Verstand verliert?«
    »Üblicherweise nicht. Ich glaube vielmehr, die ursprüngliche Krankheit, die seine Aphasie ausgelöst hat, brachte ihn auch dazu, seine Kollegen anzugreifen.«
    »Was, zum Beispiel, kann es gewesen sein?«
    »Das musst du Doc Huxley fragen. Ich kenne dieses Leiden nur auf Grund meines damaligen Wortspiels.«
    Plötzlich erklang ein lauter Schlag, der sie beide zusammenzucken ließ.
    »Linda, Murph, wir bekommen Besuch!«, hallte Lincs sonore Stimme durch die gesamte Basis.
    Beide schnappten sich ihre Sturmgewehre vom Bett, wo sie sie abgelegt hatten, und verließen eilig Andy Gangles bedrückendes Zimmer. Sie trafen Linc im Gemeinschaftsraum.
    »Was hast du gefunden?«
    »Ziemlich seltsame Dinge, aber nicht jetzt. Von Süden kommt eine Schneekatze auf uns zu. Dort haben doch die Argentinier ihre Forschungsbasis, oder?«
    »Ja«, bestätigte Linda. »Etwa fünfundvierzig Kilometer entfernt, unten an der Küste.«
    »Ich hab sie gesehen, als ich zurückging. Wir haben weniger als eine Minute Zeit.«
    »Alle sofort raus.«
    »Nein, Linda. Dort haben wir nicht genug Deckung.« Sorgenfalten fürchten Lincs Gesicht. »Sie würden uns sofort sehen.«
    »Okay, sucht euch ein Versteck und verhaltet euch still. Hoffen wir, dass sie sich nur ein wenig umschauen wollen und nicht die Absicht haben, sich hier häuslich niederzulassen. Wenn sie euch entdecken, dann fackelt nicht lange und schießt euch den Weg frei.«
    »Und wenn es nur Wissenschaftler sind, die nach der Station schauen wollen?«, fragte Mark. Es war eine vernünftige Frage.
    »Dann wären sie schon vor einer Woche hergekommen. Darum hatte sie unsere Regierung ja gebeten. Und jetzt los!«
    Das Trio trennte sich. Linda kehrte in Andy Gangles Zimmer zurück. Die Decke bestand aus Schalldämmplatten aus einem pappeähnlichen Material, die auf einem Stahlgitter lagen. So gelenkig wie ein Affe stieg sie auf eine Kommode und drückte eine der Platten mit dem Lauf ihres Gewehrs hoch. Zwischen der Decke und dem isolierten Dach befand sich ein Kriechraum von etwa einem Meter Höhe. Sie legte das Gewehr auf die Decke und zog sich hoch. Ihre dicke Kleidung machte es zwar beinahe unmöglich, aber indem sie ihre Hüften hin und her drehte und mit den Beinen herumruderte, gelang es ihr, den Oberkörper durch die Öffnung zu schlängeln.
    Sie hörte, wie die Eingangstür krachend geöffnet wurde, dann rief jemand etwas auf Spanisch. In ihren Ohren klangen die Worte eher wie ein Befehl und nicht wie eine Frage.
    Sie zog die Beine in den Kriechraum hinauf und schob die Platte vorsichtig wieder in ihre alte Position zurück. Ein biegsames Rohr in der Nähe war mit einem Deckenrost verbunden, um das Zimmer mit warmer Luft zu versorgen. Linda löste die silberne Röhre des Rostes und blickte hindurch. Sie hatte aus der Vogelperspektive einen guten Überblick.
    Das Adrenalin, das durch ihre Adern geschossen war, als sie Lincs Warnruf gehört hatte, verflüchtigte sich schnell, so dass sie die Kälte wieder spürte. Sie musste zwar keinen Wind ertragen, aber im Kriechraum herrschten die allgegenwärtigen fünfunddreißig Grad Celsius unter null. Ihr Gesicht war taub, und trotz der dicken Handschuhe verloren ihre Fingerspitzen nach und nach jedes Gefühl. Sich völlig still zu verhalten war für ihren Körper in diesem Augenblick das Schlimmste. Aber es war genau das, was sie tun musste.
    Weitere Rufe in kehligem Spanisch erklangen unter ihr. Sie schloss die Augen und stellte sich Soldaten vor, die die Basis genauso untersuchten, wie sie und ihr Team es soeben getan hatten. Wie würden sie auf das Massaker reagieren? Interessierte es sie überhaupt?
    Ein Mann in einem weißen Kälteschutzanzug und mit einer großkalibrigen Pistole in der Hand betrat plötzlich das Zimmer. Er trug eine ähnliche Maske wie Linda, daher konnte sie sein Gesicht nicht sehen. Ebenso wie Mark starrte er die blutige Schrift auf der Wand an.
    Es geschah so schnell, dass Linda nichts tun konnte, um es zu verhindern. Ein klarer Tropfen Flüssigkeit löste sich von ihrer Nase und

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