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Texas

Texas

Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Pranken sehen, warf einen Strick um El Turcos Hals und zog die Schlinge zu, bis der Indianer erwürgt war.
    Den Kopf gesenkt, die goldene Rüstung wegen der brütenden Hitze abgelegt, trat Coronado seinen schmachvollen Rückzug an, ohne zu ahnen, daß spätere Generationen ihn als einen der großen Entdecker feiern würden. Unter seiner Führung hatten spanische Truppen ferne Länder erreicht: Kalifornien, Arizona, New Mexico, Texas, Oklahoma und Kansas. Ausführlich beschrieben seine Männer Hunderte von indianischen Siedlungen, arbeiteten mit Dutzenden von Stämmen zusammen, kämpften und machten erste Erfahrungen mit den Schwierigkeiten, auf die spätere Siedler stoßen würden. Aber weil er keinen Schatz gefunden hatte, wurde Coronado als Versager angesehen. Sein heldenhaftes Unternehmen endete mit einem großen Streit: Als er widerstrebend Befehl gab, nach Süden zu marschieren, ließen ihn etwa sechzig seiner
    Untergebenen wissen, daß sie für immer in den Dörfern jenes Gebiets zu bleiben gedachten, das man später New Mexico nannte. Coronado bekam einen Wutanfall hei dem Gedanken, daß sie bereit waren, ein neues Leben in einem neuen Land zu beginnen, während er die entsetzliche Pflicht hatte, nach Mexico zurückzukehren, um seinen Mißerfolg zu melden.
    Einer dieser Möchtegern-Siedler schrieb einige Jahre später: »Er drohte damit, uns zu hängen, wenn wir uns weigerten mitzukommen.« So wurde also die Gründung einer spanischen Niederlassung - das einzige, was die Expedition noch gerechtfertigt hätte - schlicht verboten.
    Auch drei andere Teilnehmer an der Expedition baten, zurückbleiben zu dürfen, und stellten Coronado vor ein großes Problem. Es waren Franziskanerfratres: Padilla, ein geweihter Priester, und zwei Minoristen. Sie traten vor Coronado hin. »Wir werden hierbleiben. Wir müssen Jesus in die heidnischen Herzen pflanzen!« Ihnen erlaubte Coronado, zu bleiben.
    Das kaiserliche Spanien erwies sich seinen erfolglosen Conquistadoren gegenüber weder großzügig noch verständnisvoll. Als Coronado ohne Gold zurückkehrte, wurde er wegen zahlreicher Vergehen angeklagt. Als man seine Verfolgung endlich einstellte, sah sich plötzlich Vizekönig Mendoza auf ähnliche Weise beschuldigt und beschimpft. Auch Hauptmann Melgosa erhielt keinen Lohn für seine Heldentaten, Garcila9o aber, der Mestize, wurde am schlechtesten von allen behandelt.
    Wenn er auch von niedrigster Geburt war, so hatte er bei der langen und gefährlichen Expedition doch immer danach gestrebt, sich zu betragen, wie es seinen Ehrbegriffen entsprach. Er hatte seinem Kommandanten das Leben gerettet, als die Steine fielen, und er hatte zwei Tage lang auf dem Dach gekämpft. Doch am Ende der Expedition wurde er entlassen -ohne Sold, ohne Arbeit und ohne Dank, denn er war ja nur »auch so ein Indianer«.
    Im Jahre 1542 wurde er abgemustert, und da er sich nicht genügend Tiere kaufen konnte, um die profitable Route Vera Cruz - Mexico-Stadt zu betreiben, mußte er sich mit jenem Teil des Camino Real, des Königlichen Weges, zufriedengeben, der Guadalajara mit Culiacan verband; nur hin und wieder konnte er Grubenbedarf an die neuen Silberbergwerke in Zacatecas transportieren. Gelegentlich gab es auch eine Fracht nach Mexico-Stadt. Eines Tages im Jahre 1558 befand er sich auf einem solchen Treck, als er in einer Straße der Hauptstadt von einem tonsurierten Mönch angesprochen wurde: »Seid Ihr jener Garcila9o, der einen gewissen Fray Marcos kannte?« Als Garcila9o nickte, sagte der Mönch: »Du mußt mit mir kommen!« Er führte ihn zu einem kleinen Franziskanerkloster. Dort empfing ihn ein uralter Mönch. Schwankenden Schrittes ging er auf Garcila9o zu und fragte ihn mit schwacher Stimme: »Warum hast du mich nicht um Hilfe gebeten, mein Sohn?«
    Es war Fray Marcos. Er blickte auf die bösen Dinge zurück, die ihm widerfahren waren, und klagte darüber, daß seine Feinde die Welt nicht vergessen lassen wollten, daß es seine falschen Angaben gewesen waren, die Coronados Armee in die Katastrophe geführt hatten. »Es ist unmöglich, mit Gewißheit zu sagen, was wahr und was unwahr ist. Ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern, ob ich die Sieben Städte in Wahrheit gesehen habe oder nur im Traum. Aber das ist auch nicht so wichtig, denn gesehen habe ich sie.«
    Garcila9o war jetzt ein erwachsener Mann von dreiunddreißig Jahren, der hart arbeitete und nichts für philosophische Gespräche übrig hatte. »Du bist nie auf dem Hügel

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