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Texas

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Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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führen würde; in seinem Herrenhaus in Larkin arbeiteten ausschließlich illegale mexikanische Einwanderer, die ihren Dienst ausgezeichnet versahen und ihm Spanisch beibrachten.
    Vor etwa sieben Jahren hatte er angefangen, Texas-Longhorns zu züchten. Jeden Sonntagmorgen fuhr er eine schmale Straße hinunter, die von seinem Ranchhaus zu einem großen eingezäunten Areal führte, brachte seinen Jeep dort zum Stehen, hupte dreimal, stellte sich neben den Wagen und raschelte mit einem großen Papiersack.
    An diesem Sonntag erschienen sie erst nach zehn Minuten, vorsichtig, zögernd, langsam kamen die großen Longhornstiere auf Rusk zu. Er betrachtete sie so liebevoll, als ob sie seine Kinder wären, fütterte sie und fuhr dann zu einem neuen Gebäude zurück, das sich seit kurzem neben seinem Haus erhob. Hier ließ er sich von seinem mexikanischen Butler kalte Getränke reichen, während er auf dem Fernsehschirm verfolgte, wie seine Favoriten, die Dallas Cowboys, in St. Louis spielten. Er klatschte vor Freude in die Hände, als Wolfgang Macnab, ein Linebacker, den er mit einem FootballStipendium an die University of Texas geschickt hatte, die Burschen von St. Louis niedermähte.
    Das Gebäude, in dem er saß, hieß African Hall, weil es einem Jagdhaus nachgebaut war, das er in Südafrikas berühmtem Krüger-Nationalpark gesehen hatte. Nach der Scheidung hatte er sich einer Gruppe von Junggesellen in ähnlichen Lebensumständen angeschlossen, die regelmäßig Safaris in Kenia unternahmen. Von schönen Trophäen umgeben hier zu sitzen und am Bildschirm mitzuerleben, wie seine Cowboys brillierten, war Rusks größtes Vergnügen.
    Als er am Montag in seinem Büro in Fort Worth ankam, baten seine zwei Buchhalter, ihn sprechen zu dürfen. »Mr. Rusk, eine einmalige Entwicklung bei Mid-Continent Gas hat zu Ergebnissen geführt, die für Sie von Interesse sein dürften.«
    Gegen den Rat von Fachleuten und unter ungünstigsten Voraussetzungen hatte Rusk seine Pipeline über hundertsieben Kilometer hügeligen Geländes verlegt und am Ende einen unersättlichen Markt für sein Erdgas vorgefunden. Und nun legten ihm die Buchhalter zwei Zahlen vor:
    Neuer Schätzwert der Mid-Continent Gas zu gegenwärtigen Preisen    $ 448 000 000
    Neuer Schätzwert für den Gesamtbesitz $ 1 060 000 000
    Rusk warf einen kurzen Blick darauf und erkannte, daß er jetzt offiziell »texas-reich« war. Das verdankte er zum größten Teil den Possen der OPEC-Länder, die den Wert seiner Ölinteressen so erhöht hatten, daß ihm an die neunzig Millionen Dollar zugeflossen waren, von denen er nichts gewußt hatte. Solange das Öl zehn Dollar das Barrel eingebracht hatte, war er kein Milliardär gewesen, aber jetzt, da der Preis die Vierzig-Dollar-Grenze erreicht hatte, war er einer geworden.
    »Es wird auf sechzig steigen«, prophezeite er und verdoppelte die Zahl seiner Bohrtürme und Bohrmannschaften.
    Rusk war kein gieriger Sonderling, der ständig sein Geld zählte. Es konnte ein Jahr vergehen, ohne daß er sich für den Wert seines Besitzes interessiert hätte. Er wußte einfach, daß er ein phantastisches Vermögen besaß, und er war entschlossen, alles zu tun, um es noch zu vergrößern.
    Am Dienstag war Wahltag. Rusk stand sehr früh auf, verließ seine spartanisch eingerichtete Wohnung in Fort Worth und fuhr nach Larkin, um dort seine Stimme abzugeben.
    Mittels fein ausgeklügelter Tricks hatte er hohe Spendenbeträge in die Kassen diverser Kampagnen fließen lassen. Der Hauptteil war zur Unterstützung von Ronald Reagan aufgewendet worden. Reagan hatte die texanischen Geschäftsleute immer wieder auf die Gefahren des Kommunismus hingewiesen, auf die Notwendigkeit, dem aufgeblähten Regierungsapparat Fesseln anzulegen und die
    Staatsschuld zu tilgen. Aber einen Teil des Geldes hatte Rusk dazu verwendet, gewisse demokratische Senatoren zu bekämpfen, richtig verrückte Liberale, die besiegt werden mußten, genauso wie eine Reihe bekannter Kongreßabgeordneter, die sich gegen die »Übermacht des Öls« ausgesprochen hatten.
    Noch bevor die Sonne über Texas untergegangen war, wußte er, daß Reagan gewonnen hatte, und als sie am Mittwoch aufging, verkündete er gegenüber einigen Gleichgesinnten: »Wir werden das ganze Land neu aufbauen, und zwar so, daß es Texas ähnlich wird: Stärken wir die Religion, die Vaterlandsliebe und die Bereitschaft, aufzustehen und es mit jedem aufzunehmen - die Dinge eben, die eine Nation zu einer großen Nation

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