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Texas

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Titel: Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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geschenkt: »Verdammt, alle Welt nennt sie Texas Tech, und wir lieben diesen Namen. Ich schlage vor, daß sie in Zukunft so heißt, und weil wir gerade dabei sind, machen wir doch gleich eine richtige Universität aus dem alten College.«
    Da stand sie nun, die Texas Tech University, mit einer landwirtschaftlichen, einer technischen und einer bescheidenen geisteswissenschaftlichen Fakultät. Studenten, die von ihr abgingen, waren in der Öl- und der Elektronikindustrie sehr begehrt. Die Cobbs schätzten ganz besonders die von ihr gebotenen Kulturprogramme.
    Ein Vortrag erweckte große Besorgnis bei den Cobbs. Der Tag werde kommen, prophezeite ein Dozent, und möglicherweise noch in diesem Jahrhundert, da der steigende Strompreis und das ständige Sinken des Grundwasserspiegels die Landwirtschaft auf dem Flachland des Westens unrentabel machen werde.
    Cobb, der natürlich besonders sensibel auf Probleme reagierte, die ihn persönlich betrafen, sammelte Geld bei einheimischen Farmern und Ranchern, um es der Texas Tech zu ermöglichen, ein Symposium über das Thema »Das Ogallala und der Westen« abzuhalten. Studenten aus ganz Texas und Vertreter der Regierungen aller Ogallala-Staaten sollten daran teilnehmen.
    Im Verlauf der Gespräche und Diskussionen kristallisierten sich folgende Schlußfolgerungen heraus:
    - Die unter der Bezeichnung Ogallala Aquifer wasserführende Schicht ist nicht unerschöpflich. Bei der gegenwärtigen Entnahmequote ist es durchaus möglich, daß sie irgendwann kurz nach der Jahrtausend wende erschöpft sein wird.
    -    Strikte proportionale Zuteilung von Wassermengen, die weit unter der heute üblichen Nutzung liegen, würden ihre Lebensdauer verlängern.
    -    Das Landwirtschaftsministerium wird Empfehlungen veröffentlichen, wie der Wasserverbrauch der Ranchers zu senken ist.
    -    Es wird eine Zeit kommen, wo es sich für Texas rentieren könnte, Nachbarstaaten wie Oklahoma, Arkansas oder Louisiana ganze Bäche und Flüsse abzukaufen, um deren Wasser auf seine durstigen Felder zu pumpen.
    -    Sollte einmal billige Atomenergie zur Verfügung stehen, könnte die Lösung des Problems in der kommerziellen Entsalzung des Meerwassers aus dem Golf liegen.
    -    Jeder Bundesstaat muß unverzüglich auf seinem gesamten Territorium sicherstellen, daß jeder Tropfen Wasser, der darauf fällt, auf die vernünftigste Weise genutzt wird.
    Einstimmig wurde eine Entschließung angenommen, diese letzte Empfehlung weiter auszuarbeiten. Als das Symposium zu Ende ging, war allen klar, daß Nebraska und Colorado und alle anderen Aquifer-Staaten auch nur den leisesten Angriff auf ihre Landeshoheit zurückweisen würden und daß jeder Verbraucher in Texas einsehen würde, daß mit Wasser sparsam umgegangen werden mußte - solange nicht seine eigenen angestammten Rechte berührt wurden. Fast auf jeden Tropfen Wasser im Staat bestanden Ansprüche, meist schon im neunzehnten Jahrhundert erworben; sie jetzt neu aufzuteilen oder auch nur zu kontrollieren, war ein Ding der Unmöglichkeit. Da das Ogallala-Aquifer zu den unsichtbaren natürlichen Reichtümern gehörte, bestand für die breite Öffentlichkeit kein Anreiz, es zu schützen; der Brazos, der Colorado und der Trinity River waren bereits zugeteilt; über sie ließ sich nicht mehr verfügen. Arkansas und Louisiana brauchten das Wasser, das sie hatten, selbst und würden mit Waffengewalt jeden zurückschlagen, der ihnen auch nur ein Rinnsal wegnehmen wollte. Man konnte also nichts anderes tun, als so weiterzumachen wie bisher - und dann, irgendwann nach 2010, wenn die Katastrophe eintrat, Notmaßnahmen ergreifen.
    Als Cobb den Grundwasserspiegel bei den neuen Pumpen überprüfte, die die Brüder Erickson installiert hatten, stellte er fest, daß er um drei Zentimeter gesunken war. Und das war für ihn der Anlaß, sich um eine Nominierung als Mitglied der Wasserwirtschaftskommission zu bewerben.
    Ein anderer Texaner, den die jetzt eintretenden Veränderungen persönlich betrafen, war Gabe Klinowitz, der Grundstücksmakler, der Todd Morrison gefördert hatte, als dieser aus Detroit gekommen war, und der den Immobilienmarkt wie kein zweiter kannte. Sein letztes großes Geschäft hatte er mit einer Gruppe von sieben mexikanischen Politikern getätigt, die die riesigen Geldsummen, über die sie verfügten, günstig anlegen wollten. In aller Stille hatte er begonnen, Optionen für die von ihnen gewünschten teuren Areale zu erwerben. Dann harte er

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