Thai Juwelen
Karon zurück.
An der Bar von Porn tranken sie noch ein Bier, ehe sie sich in den Bungalow von Grod zurückzogen.
9
Am nächsten Morgen frühstückten sie gemeinsam. Unter einem großen Vordach, jedoch nach allen Seiten offen, lag der Frühstücksraum der Hotelanlage.
Grod bestellte Toast, Kaffee und Spiegelei. Porn nahm thailändisches Frühstück, ›Khao tom‹, eine Reissuppe mit Schweinefleisch und etwas Gemüse darin. Grod konnte dieser typisch thailändischen Morgenspeise nichts abgewinnen. Er hatte natürlich schon häufig ›Khao tom‹ gegessen, besonders im Issaan, wo es mit Toast nicht gut bestellt war. Trotzdem war eine Suppe am Morgen nicht unbedingt sein Fall.
»Wann gehen wir ein neues Hotel für dich aussuchen?«, fragte Porn kauend.
»Wieso wir? Gehst du mit?«
»Klar, ich bin doch jetzt dein Partner. Wir machen alles zusammen!«
»Alles?«
»Na ja, in der nächsten Nacht mit Lai werde ich dir wohl nicht helfen können. Aber du wirst es bestimmt allein schaffen.« Porn grinste anzüglich.
»Beim Aussuchen des Hotels bin ich aber natürlich dabei. Ich weiß sogar schon ein gutes Hotel für dich.« »Da bin ich aber gespannt.«
»Das ›Little Mermaid‹ in Kata. Es hat ebenfalls Bungalows. Es wird Lai bestimmt gefallen.«
Das ›Little Mermaid‹ kannte Grod nicht. Dass es im Ort Kata lag, kam ihm jedoch entgegen. Kata ist der südliche Nachbarort von Karon, während Patong nördlich liegt. Kata ist ein kleines Dorf. Fast nahtlos geht es in den Ort Karon über. Kata ist ein ruhiges Plätzchen, an das sich nur wenige Touristen verirren. Trotzdem gibt es auch hier schon einige Bars, Hotelanlagen und Restaurants. Sie nahmen ein Taxi und fuhren zum ›Little Mermaid‹ in Kata. Die Anlage, die unter dänischer Leitung steht, hat sowohl Zimmer in einem Hotelbau als auch Bungalows. Grod entschied sich für einen Bungalow.
Die kleinen, meist einstöckigen Häuschen lagen um einen zentralen Swimmingpool, der von außerhalb der Hotelanlage nicht einsehbar war. Direkt am Swimmingpool befand sich auch ein nettes kleines Restaurant.
Grod hatte nur wenige Kleidungsstücke mitgenommen, die er schnell im Schrank verstaute. Seine übrigen Sachen blieben im Bungalow vom ›Karon Inn‹.
Sie setzten sich in das kleine Restaurant am Swimmingpool. Obwohl es eigentlich noch zu früh dazu war, bestellte sich Grod ein Bier. Porn entschied sich für einen Ananassaft.
Von hier aus konnten sie die Anlage gut überblicken und die anderen Gäste im und am Swimmingpool beobachten. Die Hotelanlage wurde offensichtlich überwiegend von europäischen Familien bewohnt. Etliche blonde, hellhäutige Kinder tummelten sich im Wasser, bewacht von ihren auf Liegestühlen ruhenden Müttern. Thailändische Gäste waren hingegen nicht zu sehen.
»Es gibt nur Farangs hier«, sagte Porn.
»Was machst du heute Abend?«, fragte Grod, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen.
»Ich werde ein wenig an der Bar arbeiten.«
Sie sah sein erstauntes Gesicht.
»Keine Angst, ich gehe mit keinem anderen Mann. Ich werde nur Bier verkaufen. Was soll ich sonst machen? Allein in deinem Hotel ist es zu langweilig; an der Bar, bei meinen Freundinnen gibt’s hingegen immer viel Spaß.
Wenn du Lai gefunden hast und sie mit dir geht, komm doch mit ihr zu meiner Bar. Sie kennt mich ja nicht, da kann ihr nichts auffallen.«
»Ich verstehe, Kontrolle. Du willst sie dir erst einmal ansehen, ehe du dich damit abfinden musst, dass ich dann den Rest der Nacht mit ihr verbringen werde.«
»Denkst du etwa, ich sei eifersüchtig?«
»Ich weiß nicht, könnte aber sein.«
Porn trank ihren Ananassaft aus.
»Gib mir den Schlüssel zum deinem Bungalow in Karon. Wir sehen uns ja heute Abend, spätestens aber morgen.« »Warum so eilig?«
»Ich habe noch so einiges zu tun. Ich will zum Frisör und habe auch noch einzukaufen. Kannst du mir etwas Geld geben?«
»Ich bezahle dich für gestern, heute und morgen. o.k.?«, sagte Grod, während er dreitausend Baht und den Schlüssel zum Bungalow in Karon vor sie auf den Tisch legte. Porn steckte alles in ihre Handtasche und stand auf. »Pai goon khaa - Auf Wiedersehen.«
Grod blieb noch ein wenig in dem kleinen Restaurant sitzen. Dann begab auch er sich in seinen Bungalow. Von hier aus rief er Judith in Deutschland an.
»Hallo, Grod. Sie sollten sich viel öfter melden. Täglich einmal könnten Sie doch anrufen. Was machen Sie jetzt?«
»Ich telefoniere mit Ihnen.«
»Toll! Wo sind Sie?«
»Ich bin auf
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