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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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»Was hat Samrak eigentlich für eine Beziehung zu Deutschland?«
    »Ich weiß es nicht. Sie hatte früher einmal einen Deutschen kennengelernt. Er hat irgendetwas mit Edelsteinen oder Ähnlichem zu tun. Zumindest ist er sehr reich.« Es war die richtige Samrak, jetzt war Grod sich sicher. »Warum fragst du soviel über Samrak? Heute Nacht bin ich bei dir. Kümmere dich also besser um mich.« Mehr durfte Grod im Augenblick nicht fragen. Wenn Lai erst misstrauisch wurde, würde sie bestimmt nichts mehr sagen. Krampfhaft suchte er nach einer plausiblen Erklärung für seine Wissbegierde.
    »Samrak interessiert mich eigentlich nicht. Ich wollte sie nur wiedersehen, weil ich ihr etwas geben wollte. Damals, als ich mit ihr zusammen war, hat sie ein Amulett bei mir vergessen. Ich denke mir, dass sie es vermissen wird.«
    »Das wird sie sicher vermissen. Gib es mir, ich werde es ihr geben, wenn ich bei ihr bin.«
    Lai zog ihn an sich. »Komm jetzt, rede nicht so viel.« Trotz dieser Aufforderung und obwohl Lai sehr hübsch war, konnte sich Grod jetzt nicht mehr auf sie konzentrieren. Zu viele Dinge gingen ihm durch den Kopf. »Lass mich, ich habe zu viel getrunken. Morgen früh, o.k.?«, sagte er daher.
    »Ist mir egal, aber bezahlen musst du trotzdem für eine ganze Nacht«, antwortete Lai und drehte sich auf die andere Seite. Schon sehr bald war sie eingeschlafen. Grod stand auf. Er konnte nicht schlafen. Er zog sich an und setzte sich in das kleine Restaurant am Swimmingpool.
    »Ein Singha-Bier bitte.«
    Grod konnte immer noch nicht recht fassen, was er heute erfahren hatte. Er ließ sich die gesamte Sache noch einmal durch den Sinn gehen:
    Fred Helfer war in Deutschland ermordet worden. Kurz vor seinem Tode hatte Samrak ihn angerufen und ihm mitgeteilt, dass sie in Deutschland sei und sehr viel Geld bei sich habe. Sie wies Fred auf Gefahren hin, ›schlimme Männer‹ seien hinter ihnen her. Kurz darauf verschwand Samrak und war erst vor wenigen Tagen in Deutschland tot aufgefunden worden.
    Helfers, zumindest Fred, schienen an unsauberen Geschäften mit Juwelen beteiligt zu sein. Hierbei ging es offensichtlich um recht hohe Beträge. Seine Partner waren in Thailand zu suchen, wahrscheinlich im Rubin-Tower. Heute nun erfuhr Grod, dass Samrak am Leben sei. Noch vor wenigen Tagen hatte Lai sie gesehen und mit ihr gesprochen. Meinte Lai eine andere Samrak oder lebte Samrak wirklich?
    Wer hatte versucht, ihn - Grod - umzubringen? Warum? Wem war er im Wege? Den Leuten im RubinTower? Hatte er mit seinen bisherigen Ermittlungen bereits in ein Wespennest gestoßen, ohne es zu ahnen? Die Sache war ziemlich verworren. Grod rief Judith an. »Hallo, Grod. Schön, dass Sie sich melden. Wie geht es Ihnen?«
    »Danke, mir geht es gut, ich mache ja Urlaub.« »Schön für Sie, ich muss arbeiten. Ehe Sie nach dem zweiten Brief von Samrak fragen, immer noch Fehlanzeige.«
    »Deshalb rufe ich nicht an. Sie haben mir doch mitgeteilt, dass Samrak tot sei. Ist das sicher?«
    »Ja, die brauchen Sie nicht zu suchen. Sie liegt ziemlich verkohlt im Leichenschauhaus.«
    »Verkohlt, sagen Sie?«
    »Ja, ich sagte es Ihnen doch schon. In dem Haus, in dem man sie gefunden hat, hatte es gebrannt.«
    »Ich habe Anhaltspunkte dafür, dass Samrak lebt und zwar in Thailand.«
    »Das ist unmöglich. Der ermittelnde Beamte hat es mir selbst gesagt.«
    »Woher weiß die Polizei, dass es sich bei der Toten um Samrak handelt?«
    »Man hat Papiere gefunden, ihren Pass glaube ich.« »Ich glaube nicht, dass Samrak tot ist. Gibt es in Deutschland überhaupt jemanden, der Samrak kennt, der sie eventuell identifizieren könnte?«
    »Nein, soweit ich weiß nicht.«
    »Ich glaube nicht an ihren Tod. Überlegen Sie einmal: Man findet die Leiche einer asiatischen, wahrscheinlich thailändischen Frau. Es gibt niemanden, der sie identifizieren kann. Zudem ist sie durch das Feuer mehr oder weniger entstellt. Anhand von Ausweispapieren hält man sie für Samrak.
    Es ergibt sich da für mich die Frage: Warum sind ihre Ausweise nicht mit verkohlt. Will man uns eventuell ganz bewusst eine tote Thailänderin als Samrak verkaufen?
    Ich weiß, wie schlecht die Photos in den Pässen der Thai sind. Oft sind die Bilder uralt. Auch die anderen Daten im Pass sagen nicht viel aus. Die Frauen sind alle etwa gleich groß, haben lange, schwarze Haare und braune Augen.
    Die Pässe der Mädchen passen auf viele Frauen. Deshalb gelingt ja auch häufig thailändischen Frauen die illegale

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