Thai Juwelen
eine gepflegte Parkanlage, stellenweise über kleine Holzbrücken zum Restaurant des Hotels. Dieses Restaurant, es heißt ›On The Rock‹, liegt auf einem Felsvorsprung über dem Meer. Von hier aus hat man wirklich eine sehr schöne Aussicht über die See und den Strand. Hohe Wellen klatschen gegen die Felsen, auf dem das Restaurant steht. Mit einem leichten Gurgeln fließt das Wasser dann wieder zurück.
Die weiblichen Bediensteten, in lange Brokatkleider gehüllt, eine Orchideenblüte im Haar, begrüßten Porn und Grod mit einem ›Wai‹, die Hände flach vor der Brust zusammengelegt und sich lächelnd verbeugend.
Auch Porn erwiderte den Gruß, ebenfalls mit einem Wai, während Grod ihnen nur freundlich zunickte.
Man wies sie an einen Tisch direkt an der Klippe, von der Absturzkante lediglich durch ein schmales Geländer getrennt.
Sie waren nicht allein. An einigen Tischen saßen ein paar Gäste, meist europäische Paare. Porn war die einzige Thailänderin, die als Gast hier war. Offensichtlich fühlte sie sich daher auch ein wenig unbehaglich.
»Das ist mir etwas peinlich hier«, flüsterte sie Grod zu. »Sieh nur, was die Leute alle für teure Kleider tragen. Was werden die von mir denken, in meiner Kleidung?« »Mach dir keine Gedanken, du bist hübsch. Du bist sogar die Hübscheste hier.«
Mit diesem Kompliment hatte Grod noch nicht einmal gelogen. Porn war wirklich eine sehr hübsche Frau. Sie trug eine Latzhose aus Jeansstoff und darunter ein gestreiftes T-Shirt. Es war das Imitat einer Markenware, aber durchaus schick.
Am linken Handgelenk trug sie drei ineinander übergehende Armreifen aus Silber, sogenannte ›Cartier-Reifen‹. Ihr langes, schwarzes Haar fiel glatt, ohne Wellen bis auf ihre Hüfte.
»Doch, du siehst wirklich hübsch aus.«
»Danke, du Schmeichler.«
»Was möchtest du trinken?«
»Darf ich noch ein Bier?«
»O.k.«
»Was möchtest du essen?«
»Ich weiß es nicht. Was gibt es denn hier? Gibt es thailändisches Essen auch?«, fragte Porn.
»Es gibt Thailändisch, Seafood und auch Europäisch. Ich möchte dir die Langusten empfehlen, die sind sehr lecker.«
»Hab´ ich noch nie gegessen, aber wenn du sie mir empfiehlst, werde ich sie einmal probieren.«
Grod bestellte zwei Langusten, ein Singha-Bier und ein Heineken.
»Meine Languste mit viel Knoblauch bitte«, wandte sich Porn an die Bedienung.
»Knoblauch macht einsam«, lachte Grod.
»Dann lässt du mich ja heute Nacht vielleicht in Ruhe«, grinste Porn.
»Freu dich nicht zu früh.«
Die Langusten wurden serviert. Sie waren wirklich sehr gut. Porn sah das allerdings etwas anders.
»Die schmecken wie Garnelen, sie sind nur viel größer. Das habe ich mir ganz anders vorgestellt.«
»Magst du sie nicht?«
»Doch, ich mag sie. Ich dachte nur, dass sie anders schmecken würden als normale Garnelen, wo sie doch so teuer sind.« Während ihrer Erklärungen kämpfte sie mit der Languste auf ihrem Teller, um das Fleisch aus dem Panzer zu lösen. Grod sah ihr amüsiert zu.
»Kennst du in Patong die ›Heart On Fire Bar‹«, fragte Grod.
»Nein, was willst du denn dort? Du hast doch mich!« »Ich suche dort eine Frau.«
»Das dachte ich mir schon. Was solltest du an einer Bar schon anderes suchen als eine Frau?«
»Ich suche sie nicht, um mit ihr ins Bett zu gehen. Ich muss sie etwas fragen.«
»Und dabei soll ich dir helfen, stimmt‹ s?«
»Wäre vielleicht nicht schlecht. Du könntest dich durchaus ein wenig nützlich machen. Kannst du herausfinden, wo diese Bar ist?«
»Das wird wohl nicht so schwer sein, sofern es diese Bar noch gibt. Sehr oft allerdings wechseln die Barbetreiber und damit meist auch der Name der jeweiligen Bar.« »Gut, da kennst du dich wohl besser aus als ich. Hilfst du mir?«
»Einverstanden, wenn du mich weiterhin bezahlst, bin ich für dich tätig.«
»Gut, heute Abend fahren wir nach Patong und suchen erst einmal die ›Heart On Fire Bar‹.«
Eigentlich fand Grod die Kleine ganz nett. Vielleicht konnte sie ihm ja wirklich behilflich sein.
»Wenn wir die Bar suchen, gehe ich allein. Du wartest irgendwo. Ich kann mich als Freundin der Frau ausgeben, die du gern sprechen möchtest. Wenn du sie selbst suchst, wird sie sich vielleicht verleugnen lassen«, erklärte Porn. In diesem Punkt musste Grod ihr recht geben.
»In Ordnung. Lass uns jetzt ins Hotel gehen. Heute Abend fahren wir nach Patong.
Im Bungalow von Grod widmete sich Porn erst einmal ihrer Schönheitspflege. Sie duschte
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