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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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sprach. Sie sagte jedoch nichts weiter.
    »Komm, gehen wir deine schreckliche Frühstückssuppe essen.«
    Bei dem Wort ›schrecklich‹ musste Grod unwillkürlich an Mister Ho vom Rubin-Tower denken. Der gebrauchte dieses Wort auch ›schrecklich‹ gern. War Ho wohl in die Sache verwickelt? Wahrscheinlich.
    Porn bestellte sich tatsächlich eine ›Khao tom‹, eine Reissuppe. Heute gab’s ›Khao tom‹ mit Hühnerfleisch. Grod aß nichts. Er nahm sich lediglich einen starken Kaffe. Richtiger, gebrühter Kaffe ist in Thailand nur schwer zu erhalten. Unter Kaffee versteht man dort den löslichen Nescafé. So erhielt Grod eine Tasse mit heißem Wasser und zwei Portionspackungen löslichen Kaffees, die er sich in das Wasser rührte.
    »Es ist wohl spät bei dir geworden, gestern. Du sahst nicht gut aus vorhin, als du aufgestanden bist.« »Ja, ich habe nicht lange geschlafen. Ich bin aber mit keinem anderen Mann gegangen. So etwas tue ich nicht, wenn ich mit einem Mann zusammen bin. Ich bin eine anständige Frau.«
    »Ja, so anständig, dass du dich schämst, wenn ein Mann dich nackt sieht.«
    »Alle thailändischen Frauen schämen sich. Wir liegen nicht, wie eure Frauen, mit nacktem Busen am Strand.« »Die meisten von euch haben ja auch keinen Busen. Mit den kleinen Dingern laufen bei uns die Kinder herum.« »Du hast doch keine Ahnung«, antwortete sie kauend. »Hast du von Lai erfahren, was du wissen wolltest?« »Ja, es war eine erfolgreiche Nacht mit ihr«, antwortete Grod doppelsinnig.
    »Wie geht’s jetzt weiter?«
    »Ich fliege nach Bangkok. Schon heute Abend werde ich fliegen.«
    »Schade, ich hatte mich schon fast an dich gewöhnt. Kommst du wieder zurück?«
    »Ich weiß noch nicht.«
    »Ich würde mich freuen, wenn du wieder nach Phuket kämst.«
    Nach dem Frühstück verabschiedete er sich von Porn. Er ging in ein in der Nähe gelegenes Reisebüro und buchte den Abendflug nach Bangkok. Dann packte er seine Sachen und kündigte sein Hotel. Am Abend war er wieder in Bangkok.
    Dort buchte Grod zwei Zimmer, für Judith und sich, im Hotel ›Viengtai‹ im Stadtteil Banglampoo.
    Banglampoo ist ein Stadtteil in der Altstadt. Hier leben die ›Backpacker‹, die Rucksacktouristen. Er hatte eine gewisse Freude daran, Judith nicht in einem der luxuriösen Spitzenhotels unterzubringen.
    Grod aß in einem Straßenrestaurant. Anschließend trank er noch ein Bier in der ›Dali-Bar‹, die er von früher kannte und ging dann zeitig schlafen. Er musste am nächsten Morgen früh aufstehen, um Judith vom Flughafen abzuholen.
    Früh am nächsten Morgen, viel zu früh für seinen Geschmack, stand Grod auf. Um diese Uhrzeit waren noch keine Touristen auf den Straßen.
    Einige Mönche in ihren orange-gelben Roben zogen durch die Stadt und erbettelten sich ihre Essensrationen für den Tag.
    Der Ausdruck ›betteln‹ ist eigentlich falsch. Die Einwohner geben den Mönchen etwas von ihren Speisen. Nicht die Mönche bedanken sich, vielmehr bedanken sich die Geber bei den Mönchen dafür, dass sie die Chance bekommen haben, etwas Gutes zu tun und damit im nächsten Leben ein besseres Dasein erwarten dürfen.
    Grod stand am internationalen Flughafen und wartete auf Judith. Sein Handy meldete sich.
    »Hallo Grod, Judith hier. Ich bin soeben gelandet. Durch die Passkontrolle bin ich schon durch. Was muss ich jetzt tun?«
    »Nach der Passkontrolle gehen Sie eine Treppe hinunter. Dort sind die Gepäckbänder. Hier müsste Ihr Koffer auftauchen. Mit Ihrem Koffer gehen Sie dann durch die Zollkontrolle. Dort sehen Sie mich dann schon, ansonsten rufen Sie mich noch einmal an.«
    »O.k., bis gleich.«
    Dann kam sie. Sie trug einen Rollkragenpullover, darüber eine Jacke. Vor sich her schob sie einen Gepäckwagen mit vier großen Koffern. Vor ihrer Stirn pendelte eine lange Locke, die bis herunter zu ihren Augen reichte. Sie ist hübscher, als ich sie in Erinnerung hatte, dachte Grod.
    Judith schlang ihre Arme um Grod.
    »Ich freue mich, Sie zu treffen. Ich hatte ja solche Angst, Sie zu verfehlen. Gott sei Dank sind Sie da.«
    »Klar, ich warte hier schon die ganze Nacht. Ich habe auf den Bänken dort geschlafen, nur, um Sie nicht zu verfehlen.
    Was haben Sie denn alles mitgebracht, Geschenke für mich? Vier Koffer voll?«
    »Frauen benötigen etwas mehr auf solch einer Reise als nur Zahnbürste und Waschzeug. Ich habe nur das Nötigste mitgenommen. Wohin gehen wir? Ins ›Bayoke Sky Hotel‹?«
    »Nein, da war klein Platz mehr. Wir

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