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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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verabschieden.« Dann legte er einen Arm um sie und zog sie dicht an sich.
    »Ich mag dich auch sehr«, sagte er.
    Ganz vorsichtig, geradezu schüchtern, küsste sie ihn auf die Lippen.
    »Schlaf gut. Ich warte hier in Bangkok auf dich. Sei bitte ganz vorsichtig. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert.«
    Dann drehte sie sich plötzlich um und verschwand ohne ein weiteres Wort in ihrem Zimmer.
    Langsam ging Grod den langen Hotelflur weiter zu seinem Zimmer. Er legte sich angezogen auf sein Bett. Von hier aus blickte er in den großen Spiegel über dem kleinen Tisch.
    Irgendwie sah der Spiegel anders aus als früher, dachte er. Was war an dem Spiegel wohl anders als sonst? Eigentümlich, irgendetwas war verändert, doch langsam fielen auch Grod die Augen zu. Seltsam.
    Plötzlich war er hellwach. Es fehlte etwas an seinem Spiegel. Eins der Zimmermädchen hatte heute Morgen eine kleine Orchideenblüte daran geheftet. Diese Blüte war es, die jetzt fehlte. Oben rechts in der Ecke des Spiegels hatte sie gesteckt. Wo war die Blüte?
    Grod stand auf, um den Spiegel näher zu untersuchen. An seinem Rahmen, oben rechts, steckte ein kleines Stückchen eines Blattes oder eines Stiels. Die Blüte hingegen war nicht mehr da. Sicher war sie heruntergefallen, aber dann hätte sie doch auf dem Fußboden liegen müssen. Das Zimmermädchen hatte sie nicht entfernt, die Zimmer werden nur vormittags gereinigt. Grod war sich ganz sicher, die Blüte noch gesehen zu haben, als Judith ihn angerufen hatte.
    Auf dem Fußboden fand Grod dann ein kleines Stück eines lilafarbenen Blütenblattes. Es war zertreten worden. Irgendjemand war in seinem Zimmer gewesen, während er mit Judith unterwegs war, aber wer?
    Unwillkürlich dachte Grod an den misslungenen Überfall auf ihn.
    Wer war in seinem Zimmer gewesen, was hatte derjenige hier gesucht?
    Grod hatte ein eigentümliches Gefühl im Magen. Wer wusste überhaupt, dass er wieder in Bangkok war? Wer wusste, in welchem Hotel er abgestiegen war?
    Per Zimmertelefon rief er Judith an.
    »Hallo?« Judith klang schon ein bisschen verschlafen. »Ich bin’s, Grod. Ich wollte dir nur noch eine schöne Nacht wünschen.«
    »Danke, das ist lieb von dir. Ich war nur bereits gerade etwas eingeschlafen.«
    »Tut mir leid. Schlaf gut.«
    »Schlaf du auch gut und noch einmal vielen Dank für den schönen Tag.«
    »Judith!«
    »Ja?«
    »Hast du dich eigentlich schon bei deinen Geschäftsfreunden gemeldet?«
    »Ja, heute Mittag. Sie waren ganz erstaunt, dass ich hier in Bangkok bin. Sie wollen mich unbedingt in den nächsten Tagen zum Essen ausführen.«
    »Wissen sie, dass ich auch hier bin?«
    »Natürlich. Sie waren ganz verwundert, dass wir in diesem Hotel wohnen. Sie hatten uns im ›Bayoke Sky‹ Hotel erwartet.«
    »Ich verstehe.«
    »Was verstehst du? Um ehrlich zu sein, Mister Tjam sagte mir, dass im ›Bayoke‹ immer Zimmer frei sind. Darum hatte ich dich vorhin gefragt, warum wir hier wohnen müssen.«
    »Danke, Judith. Du hast mir sehr geholfen.«
    »Was ist los Grod. Stimmt etwas nicht?«
    »Nein, ist schon alles o.k. - Schlaf gut.«
    »Bestimmt, Grod?«
    »Ja, schlaf gut.«
    Jetzt war Grod hellwach. Er hatte keine Lust mehr, schlafen zu gehen. Er trat vor das Hotel, wo ihn die schwüle Abendhitze in Empfang nahm. Grod wandte sich nach rechts und ging an den zahlreichen Straßenrestaurants vorbei zur Dali-Bar. Er wollte noch ein wenig allein sein und zur Entspannung ein Bier trinken.

11
    In der Dali-Bar war es richtiggehend voll. Laute westliche Musik tönte aus den Lautsprechern: Oldies - ›In The Ghetto‹ von Elvis Presley.
    »Ein Chang-Bier bitte.«
    Grod saß an der hohen Theke in der Dali-Bar. Eines der Bargirls begann, sich für ihn zu interessieren. Sie trug Jeans, hohe Schuhe und ein weiß-blaues T-Shirt. Sie war noch nicht alt, viel zu jung für diesen Beruf.
    »Spendierst du mir auch ein Bier?«, fragte sie auf englisch.
    »O.k., wie heißt du?«
    »Gung, und du?«
    »Süüa.«
    »Das ist ein thailändischer Name. Warum hast du einen thailändischen Namen?«
    »Ich weiß es nicht, alle nennen mich so. Komm, setz dich zu mir.« Grod deutete auf den freien Barhocker neben sich.
    »Nein danke. Ich stehe lieber. Darf ich hier neben dir stehen bleiben?«
    »Natürlich, vielleicht wächst du ja noch ein wenig, wenn du stehst.«
    »Warst du schon oft in Thailand?«
    »Ja, ein paar Mal.«
    »Kannst du Thai sprechen?«
    »Ja, ein wenig«, Grod sprach jetzt Thai.
    »Du sprichst sehr gut

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