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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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weitere Treppenabsätze mit zahlreichen Glocken. Judith schien ihre helle Freude daran zu haben, alle Glocken zu läuten.
    Endlich waren sie oben. Eine kleine Tür führte in den eigentlichen Tempel. Eine Laterne brannte vor vielen kleinen Buddhastatuen. In einer Nische stand ein größerer, goldener Buddha. Die Luft roch nach den zahllosen brennenden Räucherstäbchen, die in kleinen, goldenen Gefäßen steckten. Ein paar ältere Frauen knieten betend mit brennenden Räucherstäbchen zwischen den zusammengelegten Händen vor einer Statue.
    »Es ist wunderschön hier«, sagte Judith ergriffen. »Kommen Sie.« Grod ergriff ihre Hand und zog sie zu einer kleinen Treppe. Es ging weiter nach oben. Dann standen sie wieder im Freien, hoch über der Altstadt Bangkoks. Ein großer goldener Chedi, ähnlich einer riesigen Glocke stand vor ihnen. Er war über und über mit goldenen Mosaikplättchen belegt.
    »Hierin sind die Reliquien aufbewahrt«, erklärte Grod. Judith stand an der Umfassungsmauer und schaute über Bangkok.
    »Sehen Sie«, sagte Grod. »Dort hinten liegt der Königspalast. Da das Demokratie-Denkmal. Es ist nahe an unserem Hotel. Dort drüben der Fluss, auf dem wir nachher zu Abend essen werden. Und nun sehen Sie hier, das neue, das moderne Bangkok.«
    Grod deutete auf ein Meer von Wolkenkratzern. »Gefällt Ihnen Bangkok jetzt besser?«, fragte Grod. »Ja, es ist schön hier.«
    Sie waren wieder unten am Fuß des ›Phukao-Thong‹. »Lassen Sie uns jetzt ein Taxi nehmen. Einmal ›Tuk tuk‹ reicht, oder möchten Sie weiterhin die Abgase einatmen?«, fragte Grod.
    »Ich mache alles, was Sie sagen, Sie sind mein Reiseführer«, entgegnete Judith.
    »Alles?«
    »Vielleicht«, lächelte sie vielsagend.
    Grod winkte einem Taxi. »Zum Oriental.«
    »Wohin fahren wir?«
    »Zum wohl bekanntesten Hotel Bangkoks. Zum ›Oriental‹. Es gilt seit langem als eines der besten Hotels weltweit.
    Bei Sonnenuntergang saßen sie auf der Terrasse des Hotels, direkt am Menam. Bei einem Singha-Bier schauten sie auf den Fluss. Schwere Lastkähne zogen vorbei. »Dieses Hotel, das ›Oriental‹, ist sehr berühmt. 1876 wurde es als erstes Grandhotel Thailands erbaut. Viele bekannte Schriftsteller haben hier gewohnt. Teilweise haben sie ihre Werke hier auf dieser Terrasse verfasst.« »Wer hat denn zum Beispiel hier gewohnt?«
    »Joseph Conrad zum Beispiel«
    »Er schrieb das Buch ›Die Schattenlinie‹, nicht wahr?« »Sehr gut. Sie haben in der Schule gut aufgepasst. Auch ›Somerset Maugham‹, er erholte sich von einer Malaria und hat längere Zeit hier verbracht.
    Die Suiten in diesem Hotel gedenken weiteren Schriftstellern: Graham Greene, Barbara Cartland und Noël Coward, um nur einige zu nennen.
    »Sie sind wirklich ein guter Fremdenführer. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so viel über all das wissen.« Judith blickte ihn anerkennend an.
    »Kommen Sie. Unser Restaurant fährt gleich ab.« »Das Restaurant fährt ab?«
    »Ja, ein Restaurant auf einem Schiff. Kommen Sie!« Sie verließen das Hotel. Unmittelbar neben dem Hotel befand sich eine Anlegestelle. Dort lag das Restaurantschiff, die ›Oriental Queen‹, vertäut. Sie bekamen einen kleinen Tisch an Deck mit schöner Aussicht auf den Fluss. Sie waren recht spät dran, denn kaum waren sie an Bord, legte das Schiff bereits ab.
    Ein großes Bufett war aufgebaut. Geschnitzte Früchte und Gemüse waren kunstvoll arrangiert. Judith war begeistert.
    Es gab große Blumen, deren Blütenblätter aus Rettich geschnitten waren, die Mitte zierten gelbe Papaya. Rote Rosen waren aus Roten Beten hergestellt, deren Blätter bestanden aus verzierten Gurkenscheiben. Aus einigen Kürbissen waren Hunderte kleinster Teilchen herausgeschnitten worden, wodurch ein filigranes Netz auf dem Kürbis entstanden war. Aus Frühlingszwiebeln waren kleine lockere Quasten hergestellt worden. Es gab große orangefarbene Blüten aus reifen Papayas. Ein Fest für die Augen.
    »Sehen Sie nur, Grod! Das Schnitzen dieser Obst- und Gemüsesorten muss doch furchtbare Arbeit machen. In kurzer Zeit ist alles verzehrt und die ganze Arbeit war umsonst.«
    »Ja, die Thai lieben es, ihre Speisen zu garnieren. Selbst in einfachen Restaurants bekommen Sie meist mindestens eine kleine, aus Gemüse geschnitzte Blüte mit auf den Teller.
    Früher wurde diese Kunst von den Palastdamen gepflegt, heute kennt fast jeder Thai die Grundbegriffe. Trotzdem haben nur wenige die Fertigkeit, so etwas zu arrangieren. Sehen Sie

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