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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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einmal dort!« Grod wies auf einen weiteren Korb mit Früchten und Gemüse.
    »›Luk chub‹ nennt man diese Früchte, aber es sind gar keine. Es ist ein Konfekt in Form kleiner perfekter Nachbildungen von Frucht- und Gemüsearten.«
    Auch die weiteren Speisen sahen verlockend aus. Töpfe unterschiedlicher Suppen, gebratener Reis, Nudeln, Garnelen am Spieß, Schwein, Huhn, Rind und Fisch in Mengen. Dazu leckere Soßen und scharfe Dipps.
    »Greifen Sie zu, lassen Sie es sich schmecken«, forderte Grod Judith auf.
    Beim Essen saßen sie nebeneinander. Mehrfach betrachtete er Judith. Grod fand sie gar nicht mehr so unausstehlich, wie er ursprünglich angenommen hatte. Er freute sich sogar ein wenig, dass sie nach Bangkok gekommen war.
    Als ob sie seine Gedanken erraten hatte, sagte Judith: »Ich freue mich, dass ich hierher gekommen bin. Ich danke Ihnen, dass Sie sich so liebevoll um mich kümmern.«
    Dann ergriff sie Grods Hand. Sie sah ihm ins Gesicht und lächelte.
    »Lassen wir das förmliche ›Sie‹ weg. Nennen Sie mich einfach Judith ohne ›Sie‹.«
    »Gerne, Judith. Dass ich Grod heiße, weißt du ja wohl schon.«
    Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen leichten Kuss auf den Mund, was sich Judith offenbar gern gefallen ließ. »Grod ist ein eigentümlicher Name, nicht wahr?« »Ja, ich kenne sonst niemanden, der so heißt. Meinen Eltern schien der Name offenbar zu gefallen, sonst hieße ich jetzt vielleicht Fritz oder Wilhelm.«
    »Fritz oder Wilhelm Jäger? Da finde ich Grod schon besser«, lachte Judith.
    »Der Name Grod hat sogar eine thailändische Bedeutung, aber das wussten meine Eltern bestimmt nicht, als sie mir diesen Namen verpassten. In Thai heißt Grod soviel wie ›wütend‹ oder ›böse‹.«
    »Und? Bist du böse?«
    »Nein, jedenfalls nicht auf hübsche Frauen wie dich.« Judith wurde ein wenig verlegen.
    »Danke, aber hör besser auf zu schmeicheln. Genieße lieber dein Essen."
    Das Schiff fuhr langsam den Menam hinunter, während thailändische Musik an Bord gespielt wurde. Der Fluss lag jetzt völlig im Dunkeln, am Ufer die Lichter der Millionenstadt.
    Interessante Punkte, Bauwerke und andere Boote wurden durch die Besatzung des Schiffs mit starken Scheinwerfern angestrahlt. Grod konnte Judith vieles von seinem Thailand zeigen.
    »Warum wohnen wir nicht in einem der Luxushotels? Ich kann dir nicht glauben, dass im ›Bayoke Sky Hotel‹ keine Zimmer mehr frei waren. Warum wohnen wir bei den Rucksacktouristen?«, fragte Judith leise.
    »Entschuldige, ich habe gelogen. Im ›Bayoke‹ gab es sicher noch freie Räume. Ich wollte, dass du das ursprüngliche Bangkok kennenlernst. Das Leben in Luxushotels bist du doch gewohnt, oder?«
    »Oder wolltest du mich ein wenig strafen? Es hat dich doch geärgert, dass ich nach Bangkok gekommen bin, nicht wahr?«
    »Ja, auch das. Es hat mich geärgert, aber jetzt bin ich froh, dass du hier bist.«
    »Danke«, flüsterte Judith, während sie ihren Kopf an Grods Schulter lehnte.
    »Ich freue mich auch, dass ich hier bin. Ich mag dich«, lächelte sie.
    Sie fuhren an den königlichen Barken vorbei. Unter großen Holzschuppen, zum Menam hin offen, standen die wertvollen Schiffe auf Holzpodesten. Sie waren bemalt und mit goldenen Mosaikplättchen belegt. Im Licht des Scheinwerfers funkelten sie.
    »Es ist schön hier«, sagte Judith. »Ich mag dich wirklich, aber wir sollten uns bald trennen. Es war sehr schön, wie du mir heute Bangkok gezeigt hast. Ich denke aber, es ist besser, wenn du allein nach Phuket fährst.
    Du solltest versuchen, zusammen mit der kleinen Barmaus, die du in Phuket kennengelernt hast, in den Issaan zu fahren und Samrak zu treffen. Ich weiß, ich störe dabei. Ich werde hier warten.
    Fahr morgen nach Phuket, ehe sie allein fährt und du sie verpasst.«
    »Meinst du das wirklich?«, wandte Grod ein.
    »Ja, es ist besser. Wir haben nur die eine Chance, Samrak zu finden. Ich werde in der Zwischenzeit Kontakt mit unseren Geschäftsfreunden aufnehmen. Vielleicht kann ich da ja auch etwas Interessantes herausfinden.«
    »Ja, du hast recht. Schade, eigentlich habe ich gerade begonnen, dich zu mögen, aber ich muss dir recht geben. Morgen fliege ich zurück nach Phuket.«
    Per Taxi fuhren sie zurück zum Hotel. Judith war doch noch recht müde von der langen Reise. Grod brachte sie zu ihrem Zimmer.
    »Schlaf gut. Sehe ich dich morgen noch?«, fragte Judith vor ihrer Zimmertür.
    »Bestimmt. Ich fliege nicht, ohne mich von dir zu

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