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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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wir wurden von einer bestimmten Szene angezogen. Und selbst dann werden Leute, die für die menschliche Zeitlinie wichtig sind, von Engeln beschützt, die Memitim genannt werden, und wir dürfen sie nicht töten. Es sei denn, sie würden nicht länger beschützt. Erinnerst du dich noch an Idess, die bei Limos’ und Ariks Hochzeit war? Sie war früher eine Memitim.« Er zog sich ein schwarzes T-Shirt an und bedeckte damit seinen herrlichen Oberkörper. Eine wahre Schande. »Jedenfalls haben wir Tepes zur rechten Zeit erwischt. Als er nicht länger beschützt wurde.«
    »Und worin bestand deine Bestrafung?«
    »Blitz.«
    Sie setzte sich mit fragender Miene auf. »Du wurdest vom Blitz getroffen?«
    »Über hundert Mal.« Ein grimmiges Grinsen hob seine Mundwinkel. »Engel gehören nicht gerade zu den barmherzigsten Geschöpfen. Nicht, dass ich Barmherzigkeit verdient hätte.«
    Gott, sie konnte sich nicht vorstellen, wie grauenhaft das für ihn gewesen sein musste. Regan war nie besonders verschmust gewesen, aber jetzt hätte sie ihn am liebsten eng an sich gezogen, als könnte sie so seinen Schmerz lindern.
    Am liebsten hätte sie noch mehr Fragen gestellt, aber ihre Augen fühlten sich an, als wären sie mit einem Sandstrahlgebläse bearbeitet worden, und sie vermochte ein Gähnen nicht zu unterdrücken. Thanatos lächelte – ein umwerfender Anblick, der sie dazu verführt hätte, ihn gleich wieder ins Bett zu locken, wenn sie nicht kurz vor dem Koma gestanden hätte.
    »Schlaf jetzt ein bisschen. Ich schick dir den Hund her, aber ich bin auch nicht weit.« Er beugte sich herab und küsste sie auf die Wange. »Ich muss noch ein paar Diener befragen.« Er zwinkerte ihr zu. »Aber ich werde versuchen, ihre Schreie auf ein Minimum zu begrenzen.«
    Ja, er besaß wirklich einen ausgefallenen Sinn für Humor. Vor allem, da sie sie keinen Zweifel daran hegte, dass er es ernst meinte.

24
    Thanatos marschierte aus dem Schlafzimmer, und obwohl die Welt gerade vor die Hunde zu gehen schien, fühlte er sich ziemlich … gut. Regan und er hatten einige alte Wunden geheilt, und vielleicht, aber auch nur vielleicht, hatten sie den Grundstein für eine Art von Beziehung gelegt, sobald das Baby erst einmal auf der Welt war.
    Doch zuerst mussten sie die Welt für das Baby sicher machen.
    Er berührte seine Lippen mit einem Finger, als er durch den Korridor schritt, wo er immer noch das Prickeln ihres Kusses spürte. Er hatte sich schon zuvor zu ihr hingezogen gefühlt, als sie schlank und ihr Körper fest gewesen war. Ihre durchtrainierte, muskulöse Gestalt war von Kampfnarben gezeichnet, die sie wie Ehrenmedaillen trug. Aber die Schwangerschaft hatte ihrer Schönheit noch eine weitere Dimension hinzugefügt, und nachdem er sich zuvor nur gewünscht hatte, sie endlich aus seinem Haus vertreiben zu können, wünschte er sich jetzt nichts sehnlicher, als sie ganz für sich allein behalten zu können.
    »Ist alles in Ordnung?« Ares’ Stimme erklang vom Ende des Korridors. »Limos hat schreckliche Kopfschmerzen, und Arik würde dir am liebsten eine M-80 in den Arsch schieben.«
    »Irgendwie abartig«, sagte Than, »aber schließlich kenne ich mich mit diesem ganzen Sexkram noch nicht so gut aus.«
    Ares verdrehte die Augen. »Wo ist Regan?«
    »Sie schläft.« Er hob die Hand. »Und ja, ihr geht es gut.«
    »Was ist passiert? Limos sagte, du wärst komplett durchgedreht. Sie hat sich Sorgen um Regan und das Baby gemacht.«
    Er hätte ihnen nichts angetan.
Er hätte ihnen nichts angetan.
Eine nörgelnde Stimme wies ihn darauf hin, dass er vollkommen von Sinnen gewesen war, und dass er in seiner mörderischen Wut schon seinen eigenen Vater und seine beste Freundin umgebracht hatte. Aber dies hier war anders. Er schien in Regans Gegenwart ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung zurückzugewinnen. Na ja, vielleicht nicht unbedingt Selbstbeherrschung, aber der Drang zu töten verwandelte sich in den Drang, in ihr zu stecken.
    Und was, wenn sie fort ist? Was dann? Was würde mit deinem Sohn passieren, wenn du dich wieder einmal in so einer Todesspirale befindest?
    Mist. Finster starrte er Ares an. »Es ist nichts passiert.«
    »Verdammt noch mal, Than.« Ares war offensichtlich am Ende seiner Geduld. »Ich bin doch nicht irgendein Fremder. Ich bin dein Bruder. Rede mit mir.«
    Zum jetzigen Zeitpunkt blieben Than zwei Optionen: Entweder sagte er Ares, er könne ihn mal kreuzweise, oder er vertraute sich ihm an. Sie hatten einander immer

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