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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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nahe gestanden, aber Reseph gegenüber hatte sich Than eher geöffnet. Resephs entspannte, lebenslustige Art hatte es ihm einfach gemacht zu reden, wohingegen Ares immer sehr viel ernster war und dazu neigte, einen Schlachtplan zu schmieden, um jedes Problem zu lösen, das man ihm vorgetragen hatte.
    Than entschied sich schließlich für ein simples »Wir haben ein paar Dinge geklärt.«
    »Und?«
    »Und was?« Thanatos setzte sich wieder in Bewegung, in der Hoffnung, Ares würde den zarten Hinweis richtig deuten und erkennen, dass Than nicht darüber reden wollte. Aber von wegen. Ares wich nicht von seiner Seite.
    »Was genau willst du eigentlich von Regan? Hast du vor, sie rauszuwerfen, sobald das Baby da ist? Oder willst du, dass sie bleibt? Willst du sie zu deiner Gefährtin machen? Oder willst du einfach nur Sex?« Ares’ Stimme verwandelte sich in ein tiefes, dunkles Knurren. »Oder hast du am Ende vor, dich zu rächen? Sie umzubringen?«
    »Was?« Thanatos stolperte über sein eigenes Schuldbewusstsein und strauchelte. »Nein!«
    Offenbar glaubte Ares ihm nicht, denn er packte ihn bei der Schulter, dass sich seine Finger durch das T-Shirt hindurch in sein Fleisch gruben. »Ich will mich nicht zum Richter aufschwingen, Bruder. Ich selbst habe mit so viel Hass in meinem Herzen gelebt, nachdem meine Frau und meine Söhne tot waren. Aber wenn du sie verletzt oder tötest, wirst du deinem Sohn eines Tages erklären müssen, warum du es getan hast.«
    »Ich habe nicht vor, ihr etwas anzutun.« Than löste die Finger seines Bruders von seiner Schulter. »Ich will einfach nur, dass sie mir meinen Sohn ohne einen verdammten Streit überlässt.«
    »Und Regan? Was ist mit ihr? Willst du sie?«
    Ja.
Ares’ Frage hing in der Luft wie ein Säurenebel, der an Than nagte, denn so einfach war das nicht. Es dauerte eine lange Zeit, eine ganze Ewigkeit, ehe er schließlich sagte: »Ich weiß nicht, ob sie mich will.«
    »Und was, wenn ja?«
    »Im Augenblick spielt nichts davon eine Rolle, falls wir Pestilence nicht aufhalten können.«
    Ares nickte. »In diesem Punkt haben wir einige Fortschritte gemacht. Vor ein paar Monaten haben Limos und ich jeden kontaktiert, der uns noch einen Gefallen schuldet. Das bedeutet, dass im Moment Hunderte Arschlöcher in Sheoul für uns spionieren, und ich habe soeben einige zuverlässige Hinweise auf ein paar Orte erhalten, an denen er sich öfter rumtreibt.«
    »Ist ja auch mal Zeit, dass wir ein bisschen Erfolg haben«, murmelte Than. »Konzentriert euch auf die Orte, an denen sich ein Schrein befindet oder die häufig als Treffpunkt dienen.«
    »Hast du schon einen spezifischen Plan im Sinn?«
    Thanatos nickte. »Pestilence ist eine Dramahure. Er wird meinen Sohn nicht irgendwo töten wollen, sondern ganz bestimmt etwas Großes vorbereiten.«
    »Das klingt plausibel«, sagte Ares zustimmend. »Was ist mit den Vampiren? Gibt es da irgendwas Neues? Ich hab diesen Medras-Arsch für dich umgelegt. Und noch ein paar andere, ehe sie entkommen konnten. Sogar die Aegis hat sich ein paar geschnappt.«
    »Meine Vampire sind der nächste Punkt auf meiner To-do-Liste.« Than führte Ares in die Bibliothek und stützte den Hintern am Schreibtisch ab, sodass er seinem Bruder ins Gesicht sah. »Regan hatte eine Idee. Es ist allerdings eine ziemlich beschissene Idee, die wir höchstens als allerletzte Möglichkeit in Erwägung ziehen sollten. Es ist, als ob man seinen eigenen Wasservorrat vergiftet, um den Feind zu töten, aber uns bleiben nicht mehr allzu viele Möglichkeiten. Und vielleicht wird das unser letzter Ausweg sein.«
    Ares warf Than einen finsteren Blick zu. »Das hört sich für mich aber gar nicht gut an.«
    »Für mich auch nicht. Aber es ist Zeit, dass wir Azagoth zur Rede stellen, ob er nun wirklich unser Vater ist. Es hat keinen Sinn, weiter rumzusitzen und sich sinnlose Fragen zu stellen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass er unser Erzeuger ist, und wenn diese ganze Sache mit dem Lamm, von der wir im Irak erfahren haben, stimmt und er unsere Siegel brechen kann … brauchen wir ihn vielleicht, damit er genau das tut.«
    »Scheiße!«, hauchte Ares. »Verdammte Höllenscheiße.« Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und begann auf und ab zu gehen. »Das ist doch der reinste beschissene Wahnsinn, Than. Ein echter Scheißplan.« Ares brauchte noch zwei weitere Male das Wort mit
sch
, um das Sixpack vollzumachen, ehe er wieder zu Than herumfuhr. »Wie sollen wir überhaupt

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