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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Fenster blickte, sah sie, dass sie auf einem riesigen Schiff gelandet waren. Die Tür wurde geöffnet.
    »Ich verstehe nicht«, sagte sie zu Omar.
    »Das wirst du noch.«
    Eine Salzwasserbrise ließ ihre Haut brennen, als sie von dem großen Vogel an einer geöffneten Kiste voller Aegis-Waffen und Vorräte vorbei zu einer Tür an Deck eskortiert wurde. Sie führten sie durch ein Labyrinth aus Gängen, bis sie an einer Metalltür ankamen, die groß genug war für ein Rhinozeros. Dahinter verbarg sich eine Art medizinische Einrichtung. Ihre Ältesten-Kollegen folgten ihr hinein und schlossen die Tür. Der unheilverkündende Knall vibrierte durch ihre Adern, doch gleich darauf schalt sie sich eine dumme, übermisstrauische Kuh, als der Gynäkologe aus einem Nebenraum eintrat, der sie schon monatelang behandelt hatte.
    »Regan.« Er schenkte ihr ein warmes Lächeln. »Schön, Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen?«
    Zwei Krankenschwestern sowie zwei stämmige Assistenten mit Tabletts voller medizinischer Instrumente traten ein. Sofort kehrte das ominöse Gefühl zurück, vor einem schrecklichen Schicksal zu stehen.
    »Mir geht’s bestens«, log sie, während sie die Spritzen auf einem der Tabletts beäugte. »Aber ich finde, es wird Zeit, dass Sie mir erklären, weshalb ich eigentlich hier bin.«
    Dr. Rodanski warf Lance einen scharfen Blick zu. »Sie haben es ihr nicht erzählt?«
    »Mir was nicht erzählt?« Regan legte ihre Hände schützend auf ihren Bauch, da sich ein primitiver Instinkt meldete und ihr sagte, dass hier etwas verdammt falsch lief.
    Lance hob die Hände in einer Geste, die sie sicherlich beruhigen sollte, dabei aber auf ganzer Linie versagte. »Wir brauchen das Kind, Regan. Wir brauchen es jetzt.«
    »Er ist nicht
das
Kind«, fuhr sie ihn an. »Er ist mein Sohn. Und was meinst du damit, ihr braucht ihn jetzt? Habt ihr Pestilence gefangen genommen? Wir brauchen Thanatos und Deliverance –«
    »Tun wir nicht«, unterbrach Omar sie. »Wir sind davon überzeugt, dass die Übersetzung der Prophezeiung, an die ihr euch haltet, falsch ist, und wir verfügen über neue Informationen, die alles ändern.«
    »Neue Informationen? Was für neue Informationen?«
    Der Arzt kam mit der Spritze auf sie zu. »Entspannen Sie sich, Regan. Ich werde Sie jetzt sedieren und dann einen Kaiserschnitt vornehmen, um das Baby zu holen.«
    Sie konnten sie nicht berühren. Das wusste sie, und doch begann ihr Herz so stark zu schlagen, dass es wehtat. »Und dann was?«
    »Regan«, sagte Juan sanft. »Du musst nichts davon mitbekommen. Wir werden dich betäuben.«
    Oh Gott. Das Klopfen ihres Herzens wurde immer schlimmer, und jetzt begann es auch noch in ihrem Kopf zu pochen. »Mich betäuben? Weswegen?«
    Lance’ Blick sank zu Boden, und als er ihn schließlich wieder hob, um ihr in die Augen zu sehen, blitzten sowohl Mitgefühl als auch Entschlossenheit auf. »Um die Apokalypse aufzuhalten, müssen wir das Kind opfern.«

27
    Kampflärm durchdrang den schwarzen Nebel, der Thanatos umfangen hielt. Womit auch immer dieser Aegis-Mistkerl ihn beschossen hatte, es war kein Höllenhundspeichel gewesen, denn sonst hätte Than nicht das Bewusstsein verloren, auch nicht für ein paar Sekunden. Und er hätte sich auch nicht so benommen gefühlt. Nein, alles war kristallklar, wenn man von diesem Höllenkötergift gelähmt war.
    Das musste dieses
qeres
sein. Diese verdammten Arschlöcher hatten ihn mit der Waffe ausgeknockt, die sie gegen Pestilence einzusetzen versprochen hatten.
    Scheißkerle
.
    Und Regan … Sein Körper bebte wie eine Waschmaschine im Schleudergang, während er langsam wieder ins Leben zurückfand. Inwieweit war sie an diesem Angriff beteiligt? Er wartete darauf, dass diese wahnsinnige Wut einsetzte, Wut über ihre Täuschung. Aber nichts geschah. Vielleicht weil er nicht glaubte, dass sie ihn noch einmal verraten würde. Nicht nach allem, was sie in den letzten Tagen miteinander geteilt hatten, ihren Gesprächen und der körperlichen Liebe.
    Er würde ihr einen Vertrauensbonus einräumen. Doch jeder andere, der an dieser Intrige beteiligt war, würde sterben.
    Mit einem Knurren wälzte er sich herum und richtete sich auf alle viere auf. Überall um ihn herum kämpften Wächter gegen seine Vampire, und ein Rudel Höllenhunde kam herbeigerannt, war nur noch fünfzig Meter entfernt. Gut. Sollten sie die Aegis-Arschlöcher doch in Stücke reißen.
    »Mein Gebieter.« Viktor, dessen Bein schlimme Brüche aufwies, versuchte

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