Thanatos
auch wünschte, diese Typen zu pulverisieren, vergaß er doch nicht, dass sie hier waren, um Regan zu beschützen. Ganz gleich, was er von diesen Widerlingen halten mochte, sie schätzte sie. Sie … brauchte sie.
Der Beschützer in ihm, der Mann, der für seine Gefährtin und sein Kind sein Leben geben würde, stieß ein verletztes Knurren aus, weil Regan diese anderen Männer für irgendetwas brauchen konnte, aber seine zivilisierte Seite begriff es. Irgendwie.
Also ließ er sie vorerst am Leben.
»Geht es dir gut, Regan?« Juan trat von einem Fuß auf den anderen, und Than fing einen Hauch Nervosität auf. Wenigstens der Kerl war halbwegs bei Sinnen. »Hat er dir etwas getan?«
Warum fragten die Leute das bloß immer wieder? Langsam wurde es langweilig.
»Nein.« Regan trat zwischen sie, und Than widerstand dem Drang, sie zurückzuziehen. »Vertraut mir. Thanatos stellt keine Bedrohung dar.«
»Nicht für dich.« Thanatos sah jedem der Ältesten nacheinander in die Augen. »Aber ich werde jeden umbringen, der sich an etwas vergreift, das mir gehört.«
»Schwachkopf«, murmelte Lance.
Regan stieß ein leises Knurren aus, das vermutlich nicht sexy sein sollte, seine Maschine aber sofort wieder anwarf. Am liebsten hätte er sie gleich ins Schlafzimmer geschleift, nach der guten alten Neandertaler-Art, um zu beenden, was sie in der Bibliothek angefangen hatten.
Nachdem er Lance mit seinen eigenen Gedärmen erdrosselt hatte.
Er musste seine Gedanken wohl laut ausgesprochen haben, denn Regan fuhr zu ihm herum, pflanzte sich direkt vor ihm auf und legte ihm die Hand auf die Brust. So verdammt sexy.
»Vergiss bitte nicht deine Manieren, Reiter. Die trennen uns immerhin von … na ja, von Leuten wie Lance.« Sie warf dem Ältesten einen bösen Blick zu, ehe sie sich wieder Thanatos zuwandte. »Könntest du uns vielleicht mal eine Minute allein lassen?«
Er wusste, dass sie über Aegis-Angelegenheiten sprechen musste, und er verstand, dass es Dinge gab, die er nicht wissen sollte – sollte sein Siegel brechen, könnte er sein Wissen gegen sie verwenden. Also ja, er hatte es kapiert.
Aber das bedeutete noch lange nicht, dass es ihm gefiel. »Ihr habt fünf Minuten«, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. Er musste sich sowieso mal bei Ares und Limos melden. Er senkte die Stimme und legte seine Lippen an ihr Ohr; sein Blut kochte nach wie vor mit solcher Gewalt, dass seine Fänge ihr Ohrläppchen streiften. »Und danach brauche ich –«
Ihre Hände stemmten sich gegen seine Brust – nicht mit Gewalt, sondern voller Begehren. »Ich weiß genau, was du brauchst, Reiter.«
Ja, das wusste sie. Was für eine bemerkenswerte Frau. Ein grummelndes Knurren ließ seine Brust vibrieren, während er die Eindringlinge finster anstarrte. Jepp, er hatte sich in einen Rausch gesteigert, den Regan auf unbegreifliche Weise verstand.
Blut oder Samen … etwas von beidem würde heute noch vergossen werden.
Sobald Thanatos und seine energiegeladene Sturmwolke außer Sicht waren, fuhr Regan zu ihren Ältesten-Kollegen herum. »Was fällt euch eigentlich ein, ohne Kynan hier aufzutauchen? Er ist derjenige, der mit den Reitern verhandelt.«
»Und genau das war ja das Problem«, sagte Lance.
Was sollte das nun schon wieder heißen?
Juan öffnete die Tür und wies nach draußen. »Komm mit. Wir brauchen ein bisschen mehr Privatsphäre.«
Scheiße. Wofür auch immer sie so viel Privatsphäre brauchten, es konnte nichts Gutes sein. »Was ist denn los?«
»Vertrau uns einfach.« Juan ging hinaus, und Regan, die vor Neugier beinahe platzte, folgte ihm.
Die Wächter, die die Ältesten begleitet hatten, hatten sich verteilt. Alle waren sie bis an die Zähne bewaffnet und hielten entweder Armbrüste oder Schwerter in den Händen; ihre Waffengürtel waren mit Holzpflöcken vollgepackt.
Lance neigte den Kopf in Richtung Helikopter, dessen geöffnete seitliche Frachttür mehrere Sitzreihen sehen ließ. »Spring rein.«
Schwangere Frauen sprangen nirgendwohin. Regan blieb stehen. »Wieso?«
»Das Innere ist mit einem Zauber ausgestattet, der alle Geräusche dämpft«, erwiderte Juan. »Was auch immer wir darin sagen, kann draußen nicht gehört werden.« Er warf einen Blick zurück zu Omar, der sich vor der Tür der Festung auf ein Knie hinabgelassen hatte, um seinen Stiefel zu binden. »Ich weiß, das wirkt ziemlich extrem, aber was wir dir zu sagen haben, ist äußerst heikel und vertraulich.«
Sie kletterte
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