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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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sie hochheben, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Ich kann gehen.« Ihre Stimme war dünn, vom Schmerz verzerrt. »Ich muss gehen.« Sie keuchte, während sie eine offenbar besonders schreckliche Wehe durchmachte. »Unser Kind verdient eine Mutter, die auf eigenen Beinen in den Entbindungsraum gehen kann.«
    Er sah sie mit stolzgeschwellter Brust und blutendem Herzen an. »Gott, du bist wirklich etwas ganz Besonderes.«
    »Ich weiß.« Sie schenkte ihm ein wackeliges Lächeln und bewegte sich langsam auf die Tür zu.
    Than stützte sie, und so schlurften sie gerade in die große Halle, als die Tür aufflog. Ein ganzer Trupp Leute kam hineingestürzt, aber die, auf die er sich konzentrierte, waren Eidolon und Shade.
    Der Arzt, der zwei große Taschen trug, kam sogleich herbeigeeilt. An seiner Seite waren Shade, eine blonde Frau im Arztkittel und Lore, der Seminus-Dämon, der Idess’ Gefährte war. Lore kam wie ein Panzer auf Thanatos zugerollt, die behandschuhte rechte Hand zur Faust geballt, und Than bereitete sich innerlich schon mal auf den Hieb vor.
    Lore blieb einen Meter vor ihm stehen. »Wo ist dein Bruder? Wo ist Pestilence?«
    »Ich habe zumindest eine Ahnung, und sobald Ares und Limos hier sind, werden wir unsere Netze auswerfen.« Jetzt, wo Regans Wehen eingesetzt hatten, war es an der Zeit, den Mistkerl dazuzuholen, und so grauenhaft die Szene in Finnland auch gewesen war, hatte sie Than doch eine verdammt guten Hinweis geliefert.
    Lores gewaltiger Körper bebte. »Er hat Idess.«
    »Ich weiß«, sagte Than. »Wir werden ihn kriegen.«
    Eidolon warf Lore einen mitfühlenden Blick zu, als er zu Regan trat. »Wie geht es dir?«
    »Sie hat große Schmerzen«, sagte Than. »Eben wurde sie ganz blass und zittrig. Sie sagte, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist.«
    Eidolon lächelte Regan beruhigend an, aber der verstohlene Blick, den er Than zuwarf, war alles andere als beruhigend. »Okay, dann gehst du dich jetzt erst mal umziehen. Vladlena ist Krankenschwester. Sie wird dir dabei helfen, während Shade und ich alles vorbereiten.« Wieder sah er Than an. »Welches Zimmer sollen wir nehmen?«
    »Mein Schlafzimmer. Folgt mir.« Er half Regan ins Bad und rebellierte, als Vladlena ihn anwies, sie allein zu lassen.
    »Ich bestehe darauf, Reiter. Mir wurde bereits gesagt, dass ich sie nicht berühren kann, aber sie muss jetzt ein Krankenhaushemd anziehen, und ich muss sie so gut es geht untersuchen, und das kann ich nicht tun, wenn du hier rumstehst und mich die ganze Zeit über anknurrst.«
    Ihm war nicht mal bewusst gewesen, dass er das tat, bis Regan ihm auf die Brust klopfte. »Ist schon gut. Du musst dich jetzt um Pestilence kümmern. Und du musst Idess finden.«
    Verdammt. Er musste hier bei ihr sein. Aber sie hatte recht. Also beugte er sich zu Regan hinunter, küsste sie und ließ sie ohne Worte wissen, dass er schon bald wieder zurück sein würde.
    Sie küsste ihn ebenfalls und ließ ihn ohne Worte wissen, dass sie ihm glaubte.

35
    Than rannte in den großen Saal hinaus, um gleich darauf schlitterd zum Stehen zu kommen, als mehrere Leute aufhörten, Waffen mit
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zu präparieren und auf ihn zugeeilt kamen. Ares, Limos, Reaver und Kynan erreichten ihn zuerst.
    Reavers saphirblaue Augen leuchteten sorgenvoll. »Wie geht es ihr?«
    »Ich weiß nicht. Und ich weiß auch nicht, wie Eidolon ihr helfen will, wenn er sie nicht berühren kann.«
    Reaver legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. »Wenn jemand helfen kann, dann er.«
    »Ich hoffe, du hast recht.« Thans Kopfhaut prickelte, und gleich darauf materialisierte sich Harvester, deren schwarze Schwingen glänzten wie die eines Raben, als sie sie zusammenfaltete.
    »
Du
.« Kynan baute sich mit finsterem Knurren vor Harvester auf. »Du hast der Aegis dabei geholfen, einen Bann gegen mich zu errichten, und du wolltest ihnen dabei helfen, Regans Baby zu holen und zu opfern.«
    »Du bist wohl dem Wahnsinn anheimgefallen, Mensch.« Sie warf ihr schwarzes Haar über die Schulter, mit dieser für sie typischen hochnäsigen Geste. »Ich habe nichts dergleichen getan.«
    In Reavers Augen blitzte blaues Feuer auf. »Wenn du ihnen bei dem Versuch geholfen hast, das Kind zu töten, wirst du vernichtet werden. Das weißt du.«
    »Idiot. Selbstverständlich weiß ich das. Das wäre ein Bruch der Regeln für Wachen. Was der Grund dafür ist, dass ich es nicht getan habe. Warum sollte ich ein derartiges Risiko eingehen?«
    »Wenn es funktioniert hätte und

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