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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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nicht um Limos’ willen, sondern um ihrer selbst willen. Zweifellos schmiedet Harvester gerade in diesem Moment Pläne, wie sie zurück in Satans Bett gelangen kann.«
    »Und Regans Baby umzubringen, um die Apokalypse in Gang zu bringen, wäre ein todsicherer Weg gewesen, das zu erreichen. Da Satan genauso wenig wie Gott selbst auf direktem Wege eingreifen kann, um die Apokalypse in Gang zu setzen oder aufzuhalten, wäre Harvester eine Heldin gewesen, und Satan wäre ihr zu ewigem Dank verpflichtet, da er endlich sowohl über Sheoul als auch über die Erde regieren könnte.«
    »Vermutlich war sie regelrecht verzweifelt darauf bedacht, sich wieder bei Satan einzuschmeicheln, da Pestilence sich zum Ziel gesetzt hat, Harvester selbst zu behalten.«
    Reavers Kopf zuckte zurück, als er diese kleine Überraschung vernahm. »Na so was. Harvester ist wirklich ein fleißiges kleines Ding.« Er runzelte die Stirn, denn irgendetwas ließ ein Kitzeln über sein Rückgrat laufen. Das Gefühl ähnelte dem, das er hatte, wenn er von einem Reiter herbeigerufen wurde. Aber diesmal war es eher ein Kribbeln des Gewahrwerdens und weniger ein Ruf.
    »Das Baby.« Er wünschte, er könnte einfach nur glücklich sein, aber es stand so viel auf dem Spiel und konnte in einer Katastrophe enden. »Es ist Zeit.«
    Er wartete Gethels Antwort nicht ab, sondern blitzte sich davon, denn dies war die eine Geburt, die er um nichts in der Welt verpassen würde.
    Was nur angemessen war, angesichts der Auswirkungen, die sie auf die Welt haben würde. Ob zum Guten oder zum Schlechten, würde man noch sehen.

34
    Die Wehen schritten rasch voran. Zu rasch für Thanatos’ Geschmack. Eben erst war Regans Fruchtblase geplatzt, und jetzt hechelte sie sich bereits durch die Wehen. Er half ihr, sich behutsam auf der Couch niederzulassen, und rannte zur Eingangstür, wo Decker vor sich hin murmelnd auf und ab lief.
    »Ich brauche Kynan hier. Sofort. Sag ihm, er soll das UG kontaktieren. Regan hat Wehen.«
    »Alles klar.« Decker zog das Handy aus der Tasche, während Than wieder hineineilte, um Ares und Limos auf seinem Telefon anzurufen, da er sein Handy ja zerstört hatte.
    »Komm sofort her!«, brüllte er Limos an, sobald sie sich gemeldet hatte. »Bring Ares und Cara mit. Arik. Höllenhunde. Wen auch immer du kriegen kannst.«
    »Gibt’s Ärger?«, fragte sie.
    »Ich erwarte Armageddon«, erwiderte er. »Regan hat Wehen, und wenn Pestilence auftaucht …«
    Limos sog scharf die Luft ein. »Wir sind sofort bei dir.«
    Thanatos erteilte seinen Vampiren lautstark Anweisungen, sein Schlafzimmer für die Geburt vorzubereiten: Sie brauchten saubere Handtücher, Decken, ein Feuer und die Wiege. Sie machten sich sogleich an die Arbeit, während er in die Bibliothek zurückeilte, wo Regan inzwischen im Kreis lief, eine Hand auf den Bauch gedrückt, die andere auf den Rücken.
    »Geht’s dir gut?« Er packte ihren Ellbogen, um sie zu stützen, als sie schwankte. »Kann ich dir irgendetwas bringen? Wasser? Essen? Scheiße, was brauchen Frauen, die Wehen haben?«
    »Schmerzmittel«, stöhnte sie. »Wir brauchen Schmerzmittel.«
    »Ich würde den Schmerz auf mich nehmen, wenn ich könnte«, schwor er. Das würde er, und noch viel mehr.
    Ihre wunderschönen haselnussbraunen Augen blinzelten ihn an, und dann streckte sie die Hand aus und strich mit den Fingern über seine Wange. »Das weiß ich doch.«
    Sein Gesicht wurde von einer zarten Röte überzogen, als er hörte, wie sehr sie ihm vertraute, selbst nachdem er ihr gesagt hatte, dass er sie und das Baby nicht mehr hier bei sich haben wollte. Er würde innerlich sterben, wäre nichts mehr als eine leere Hülle im Vergleich zu dem, was er sein könnte, wenn sie ein Teil seines Lebens wären, aber zumindest wären sie vor seinem Zorn in Sicherheit. Er musste nur einen Ort finden, an dem sie vor Pestilence sicher waren.
    »Was kann ich für dich tun?« In diesem Augenblick würde er alles tun. Alles, was in der Zeit, die ihnen blieb, möglich war.
    Sie öffnete den Mund, aber es kam nichts heraus. Dann verlor ihr Gesicht mit einem Schlag jegliche Farbe. Sie schrie auf und krümmte sich, wobei sie fast das Gleichgewicht verlor. Than fing sie gerade noch rechtzeitig auf.
    »Regan? Süße, was ist los?«
    »Da stimmt etwas nicht«, keuchte sie. »Ich kann es fühlen.«
    Er spürte seine Hilflosigkeit wie einen Schmerz in der Brust. Verdammt noch mal, wo blieb Eidolon nur? »Ich bring dich ins Schlafzimmer.« Er wollte

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