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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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ich mich auch anstrenge, Leute zu beschützen, ich bringe sie um. Sieh dir nur mal meine Vampire an. Meine Methode, sie zu beschützen, hat ihnen die Luft zum Atmen genommen. Hat sie umgebracht. Ich habe sie umgebracht. Ich kann nicht riskieren, meinem Sohn dasselbe anzutun. Oder dir.«
    »Das würdest du auch nicht. Ich weiß es.« Regan legte ihre Hand auf den Skorpion, und Than hatte recht … sie empfing keine Bilder, sondern nur seinen Schmerz, der in die Tinte eingeflossen war.
    »Rowlari
wusste
es ebenfalls.«
    »Wir haben doch jetzt einen Weg gefunden, um dir zu helfen, diesem Verlangen nach Gewalt zu widerstehen. Ich kann dir dabei helfen, sie zu kontrollieren –«
    »Nein!« Er riss sich von ihr los. »Siehst du das denn nicht, Regan? Ich würde dich nur benutzen, genau wie die Aegis. Siehst du nicht, dass du nur darum bei mir bleiben willst, weil ich dich brauche? Nicht, weil ich dich liebe?«
    Augenblick mal, was war das denn jetzt? Er glaubte, er benutze sie? Und … er liebte sie? Sein Geständnis raubte ihr den Atem. Niemand hatte sie je geliebt, und schon gar nicht so sehr, dass er sich Gedanken um ihre Motivation gemacht hätte. Sie hatte in ihrem Leben schon so viel verloren … auf keinen Fall würde sie auch noch Thanatos und ihren Sohn verlieren. Sie würde kämpfen.
    »Thanatos, als du mich gebeten hast zu bleiben, war das, damit ich dir helfen kann, deine Wutanfälle zu mildern?«
    Sein Kopf hing lose zwischen gesenkten Schultern, und einen grauenhaften Moment lang fürchtete sie schon, er werde Ja sagen. Aber als er den Kopf hob, lag ein störrisches Leuchten in seinen Augen.
    »Scheiße, nein. Das hab ich gesagt, weil du mir das Leben zurückgegeben hast, das ich verloren hatte, als ich verflucht wurde. Du bist mutig. Klug. Du bist bereit zu sterben, um die zu beschützen, die du liebst. Da gibt es noch so viel mehr als Sex, Regan.«
    Sie lächelte. »Siehst du? Du wirst mich nicht ausnutzen. Du brauchst mich gar nicht. Du willst mich. So, wie ich dich will. Ich werde einen Weg finden, dich davon zu überzeugen, dass ich recht habe, denn ich bin verflucht noch mal nicht bereit, dich gehen zu lassen.«
    »Du hast keine Wahl.« Er nahm ihre Hand, behutsam, aber fest entschlossen, und löste sie von seiner Haut. »Ich werde mit Kynan und Decker sprechen und dafür sorgen, dass ihr beide, du und das Baby, fortgebracht werdet. Wenn nötig, mit Gewalt.« Seine Stimme wurde weicher. »Aber ich werde dafür sorgen, dass es euch an nichts fehlt.«
    »Uns wird nichts fehlen außer dir.« Sie trat zurück. Alles tat ihr weh. »Alles Geld und alle Annehmlichkeiten auf der Welt können nicht aufwiegen, dass du nicht da bist, du blöder, starrsinniger Reiter. Du hättest eigentlich einer der
Esel
der verdammten Apokalypse sein sollen. Weil du –« Sie verstummte, als ihr eine warme Flüssigkeit die Schenkel hinablief. »Oh … oh Gott.«
    Thanatos blickte sie finster an. »Was ist?«
    Sie schnappte nach Luft, während ein heftiger Krampf sie erfasste. »Meine Fruchtblase ist gerade geplatzt«, flüsterte sie. »Wir bekommen ein Baby.«
    Reaver materialisierte sich in der Halle der Aufzeichnungen, der Akasha-Bibliothek im himmlischen Reich. Er bewegte sich rasch durch die nicht endenden Reihen von Regalen, bis er fand, was er gesucht hatte: eine Gestalt, die über einen dicken Buchband mit einem Einband aus Kristall gebeugt dasaß.
    »Gethel.«
    Der Engel zuckte überrascht zusammen, erholte sich aber rasch wieder und drehte sich zu ihm um. »Reaver. Du suchst meinen Rat?«
    Er widerstand dem Drang, die Augen zu verdrehen. Er hatte diesen förmlichen Quatsch schon immer gehasst. Zumindest hasste er ihn, soweit er sich erinnern konnte.
    »Ja, ich suche deinen Rat.« Okay, seinen Worten haftete unbestreitbar ein sarkastischer Unterton an, aber er hatte schon vor langer Zeit aufgehört, ein braver Junge sein zu wollen. »Wann warst du zuletzt im Reich der Menschen?« Eine zierliche Augenbraue wanderte in die Höhe. »Warum?«
    Reaver hasste es, wenn die Leute mit einer Gegenfrage antworteten. »Vielleicht, weil die Erde am Rande einer Apokalypse steht?«
    »Dein Ton missfällt mir.«
    »Und mir missfällt die Tatsache, dass du in einer Bibliothek rumhängst, während die Menschen sterben.«
    Das war nicht fair. Kein Engel konnte ununterbrochen die Aktivitäten der Menschen überwachen. Aber er war auch nicht in der Stimmung, einen sinnlosen Streit anzufangen. Schon gar nicht, wo die Zeit hier langsamer

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