Thanatos
Siegel in dem Dominoeffekt brechen, der auf den Bruch der beiden ersten Siegel folgen würde – dann müssten sowohl Cara als auch Thans Sohn damit fertigwerden. Ganz egal, was es auch bedeuten mochte, ein
Agimortus
zu sein.
Und die Chancen standen gut, dass es nicht gerade angenehm sein würde. Nach allem, was er bei Pestilence mitbekommen hatte, waren böse Reiter eifrig darauf bedacht, jeden Hinweis auf ihre glückliche Vergangenheit auszulöschen.
»Sollte mein Siegel brechen, spielt es keine Rolle mehr, wo er lebt. Und mit allem anderen komme ich klar. Einschließlich Pestilence.«
»Das wird nicht funktionieren, Than. Wir müssen dieses Baby unbedingt geheim halten und für seine Sicherheit sorgen. Wir geben ihn Kynan.«
»Nein, tun wir nicht.«
»Du blinder Narr«, fauchte sie. »Hier geht es nicht um dich oder mich. Es geht darum, was das Beste für das Baby ist.«
»Vielleicht hättest du darüber nachdenken sollen, bevor du mich gezwungen hast, dich zu ficken.« Er schleuderte es ihr entgegen wie eine Waffe, und ihr beinahe unmerkliches Zucken verriet ihm, wie gut er gezielt hatte. Doch schon einen Sekundenbruchteil später hatte sie sich erholt und hob trotzig das Kinn.
»Ich hab dich nicht gezwungen. Du hast gesagt, dass du es willst.« Sie blinzelte heftig, als wollte sie Tränen zurückhalten, aber er wusste es besser. Regan weinte nicht. »Du sagtest, du begehrst mich mehr, als du je jemanden begehrt hättest, und dass du nachgeben würdest.«
Gott möge ihm beistehen. Und wie er sie begehrt hatte. In Wahrheit lag es nicht am Sex, dass er wütend war … er war stinksauer wegen der Täuschung. Aber noch war er nicht bereit, diese beiden Dinge zu trennen. »Ich stand unter Drogen.«
»Ach, waren das auch die Drogen, als wir in deinem Fitnessraum zur Sache gingen? Als du mir die Unterwäsche vom Leib gerissen und mich mit der Hand befriedigt hast? Als du in meiner Hand kamst – zwei Mal?«
Bei der Erinnerung daran erhitzte ein Fieber seine Haut, und sein Schwanz zuckte. »Das war etwas ganz anderes.«
»Ach, und woher sollte ich das wissen? Du warst ja ganz wild auf mich. Und dann war da noch dieses … erotische Buch über euch Reiter. Die Dämonin, die es geschrieben hatte, prahlte über ihren Dreier mit euch …« Regan blinzelte erneut. »Aber wie konnte das sein, wenn du noch Jungfrau warst?«
»Meine Geschwister und ich können Erinnerungen anpassen. Ich brachte sie dazu zu glauben, dass wir Sex hatten.«
Ihr stockte der Atem. »Das wusste ich nicht. Wenn ich es gewusst hätte –«
»Dann was? Hättest du deinen verrückten Plan aufgegeben, mein Sperma zu stehlen?«
Sie starrte ihn lange an, ehe sie den Blick abwandte. »Es tut mir leid, Thanatos. Ich hätte meine Meinung geändert. Ich wollte den Plan gar nicht mehr ausführen.« Ihr Blick klebte an der Matratze. Vielleicht erinnerte sie sich an das, was sie darauf getan hatten. »Nicht, nachdem ich dich kennengelernt hatte.«
»Ein Anfall von schlechtem Gewissen?« Er schnaubte. »Ich wäre vielleicht ein wenig eher geneigt, dir zu vergeben, wenn du nicht davongerannt wärst. Die Wahrheit hätte vieles gutgemacht, als ich da lag, erschöpft und befriedigt.«
Erschöpft, ja … aber wenn er jetzt darüber nachdachte … befriedigt? Nicht unbedingt. Ihm war die Jungfräulichkeit genommen worden, und sein Siegel war nicht gebrochen, also war er durchaus willens gewesen, es noch mal zu tun. Zum Teufel, er hätte es immer wieder getan, wenn sie wieder aufgestiegen und ihn in die Matratze geritten hätte.
»Du meinst allen Ernstes, ich hätte dir so etwas gestehen sollen, nachdem du mir gedroht hattest, mir den Hals zu brechen? Dir die Wahrheit zu sagen war keine Option.«
Oh ja, er erinnerte sich daran, auf dem Bett zu liegen, ohne sich rühren zu können, während seine Seelen darum kämpften, ihn aus ihrer Seelenwaffe zu befreien, und wie er ihr gedroht hatte, ihr den Hals umzudrehen, wenn er wieder frei wäre. Trotzdem hätte Regan ruhig ein bisschen mehr Zeit darauf verwenden können, ihm zu erklären, was gerade passiert war.
»Und deine Antwort bestand darin, einfach abzuhauen?«
»Ich muss zugeben«, murmelte sie, »dass ich das hätte besser machen können, und wenn ich die Dinge ändern könnte, würde ich es tun, aber das kann ich nicht.«
Sie hätte es besser machen können? Sie hätte es wohl kaum noch
schlechter
machen können. »Nein, ändern kannst du nichts, aber du kannst es zumindest wiedergutmachen.«
Ihr
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