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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Kopf fuhr hoch, die Augen mit den goldenen Speichen in den Pupillen weit aufgerissen. »Wie?«
    Lächelnd packte er ihre Schultern und zog sie an sich, sodass er direkt in ihr Ohr sprechen konnte. Sie sollte jedes Wort mitbekommen.
    »Du«, sagte er gegen die samtige Perfektion ihrer Haut gepresst, »schuldest mir acht Monate Leben, die du mir gestohlen hast. Die wirst du mir zurückgeben, angefangen mit dem heutigen Tag.«
    »Ich weiß nicht, was du von mir erwartest.«
    Er nahm ihr Ohrläppchen zwischen die Zähne und atmete tief ein, sog den Duft ihrer Nervosität und den darunter liegenden weichen, femininen Vanilleduft in sich ein. Die Luft in seinen Lungen verwandelte sich in Feuer, während Lust durch seine Adern flutete. Er mochte wütend auf Regan sein, mochte sie sogar hassen, aber seine körperliche Reaktion auf sie war heute dieselbe wie damals, als er sie zum ersten Mal erblickt hatte.
    »Du wirst mir zu Gefallen sein.« Als sie auf seine Worte hin nach Luft schnappte, verschaffte ihm das einen dunklen, niederträchtigen Kitzel. »Wann immer ich will. Du wirst jeder meiner Launen nachgeben.«
    Sie zuckte in seinem Griff. »Ich denke nicht –«
    »Nein, du denkst nicht. Wenn du es tätest, wärst du jetzt nicht in dieser katastrophalen Lage. Also, in den nächsten achteinhalb Monaten wirst du mir gehören.« Er biss sie kurz ins Kinn, ehe er die Stelle mit seiner Zunge liebkoste. »Jede Nacht.«
    »Du bist verrückt.«
    »Nein«, erwiderte er, als er sie losließ und auf die Tür zuging. »Ich bin stinksauer. Das ist ein Unterschied. Wenn ich verrückt wäre, hättest du nicht einmal annähernd so viel Angst.«

7
    Jede Zelle in Thanatos’ Körper vibrierte von dem vertrauten Verlangen, sich durch ein Höllentor in eine Szenerie des Todes zu begeben und selbst einen Beitrag zu leisten. Was nicht vertraut war, war diese neue Vibration, die in seiner Leistengegend pochte.
    Er brauchte Sex. Ares und Reseph hatten ihre zerstörerischen Impulse immer durch Sex abbauen können, was durchaus Sinn ergab, da ihre Mutter ein Sexdämon war. Aber Than hatte diese Alternative nie gehabt, und anstelle von Sex hatte es für ihn immer der Tod sein müssen.
    Aber jetzt hatte er vielleicht eine andere Option. Die wirkliche Frage war, welcher Akt – Töten oder Sex – ihm die größere Befriedigung verschaffen würde.
    Und später die größere Schuld.
    Vermutlich würde das davon abhängen, wen er tötete oder mit wem er Sex hatte.
    Du wirst mir zu Gefallen sein. Wann immer ich will. Du wirst jeder meiner Launen nachgeben.
Richtig. Er sollte ins Schlafzimmer zurückstürmen und anfangen, sich diese Monate zurückzuholen, die Regan ihm schuldete.
    Nur dass er sich in seiner gegenwärtigen Stimmung nicht zutraute, zärtlich zu sein … und das erschreckte ihn ein wenig, sogar in seiner Mordlust und Wut.
    »
Bludrexe?
«
    Thanatos knurrte, bereit, dem Tagwandler, der am Ende der Halle erschienen war, den Kopf abzureißen. Ehe das passierte, drückte er seine Fäuste fest an seinen Körper. Er verlangte Loyalität von seinen Bediensteten, und die erhielt er, weil er sie niemals misshandelte. Er konnte – und wollte – nicht jetzt damit anfangen.
    »Was, Artur?«
    »Sollten wir ein Zimmer für Eure Frau vorbereiten?«
    Thanatos stand mit einem Schlag drohend vor Artur, ehe er auch nur wusste, dass er sich bewegt hatte. »Sie ist nicht meine Frau.«
    »Ja, Sir.« Artur wich zurück.
    »Mist.« Than atmete aus. »Tut mir leid. Mir geht nur im Moment so furchtbar viel durch den Kopf.« Zum Beispiel, dass Regan sicher war, dass einer von seinen Vampiren versucht hatte, sie zu töten. Schon bei dem Gedanken sträubten sich ihm die Nackenhaare. »Regan sagte, dass zwei von euch von der Aegis gefangen genommen wurden.«
    Artur, der sich für gewöhnlich von nichts aus der Ruhe bringen ließ, wandte den Blick ab. Nur für eine Sekunde, aber es entging Than nicht, und er war auf der Stelle in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
    »Sag’s mir, Artur. Wer?«
    Der Tagwandler schluckte. »Jacob, Sire.«
    »Und?« Als Artur nichts erwiderte, erstarrte Than. »Verdammt, Artur. Was ist los?«
    Artur neigte den Kopf, sodass sein langes Haar das Tattoo an seinem Hals streifte, das alle seine Tagwandler trugen. »Der andere Vampir war keiner von uns.«
    Jetzt begriff Than Arturs Widerwillen, über diese Angelegenheit zu sprechen. Vampirische Besucher waren hier nicht gestattet. Seine Vampire mussten sich schon an einen anderen Ort

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