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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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streckte ihr die Hand hin. »Also lass sie mich zurück zur Aegis bringen.«
    Sie ging langsam auf ihn zu, aber Thanatos stellte sich dazwischen. »Sie bleibt hier.«
    »Das ist keine Option«, knurrte Ares. »Es gibt einen Grund dafür, dass du hier draußen am Ende der Welt lebst. Menschen sind in deiner Gegenwart nicht sicher.«
    »Ich würde niemals mein eigenes Kind töten«, sagte Than. »Wie kannst du so etwas nur denken?«
    »Ich denke nicht, dass du das tun würdest«, erwiderte Ares leise. »Nicht absichtlich. Aber wenn du nach Hause kommst, nachdem du einen Ort voller Tod aufgesucht hast, dann hast du manchmal regelrecht mörderische Wutanfälle gehabt. Weißt du nicht mehr, wie wir einmal Cara vor dir in Sicherheit bringen mussten?«
    »Das hier ist etwas anderes. Cara ist nicht mein Kind.« Thanatos boxte mit der Faust gegen die Wand. »Wenn die Situation umgekehrt wäre – wenn Cara mit deinem Sohn schwanger wäre, würdest du sie aus den Augen lassen? Würdest du sie an einen Ort gehen lassen, an dem Pestilence ihr möglicherweise gefährlich werden kann?«
    »Niemals«, gab Ares zu. »Aber bei mir besteht auch nicht die Gefahr, dass ich sie versehentlich töte.«
    »Thanatos«, sagte Regan. »Die Aegis hat mich fast neun Monate lang beschützt. Da schaffen sie es auch noch für ein paar Wochen. Selbst nach dem Vorfall von heute Nacht bin ich dort sicherer als hier mit deinen Vampiren.«
    »Dem werde ich auf den Grund gehen. Meine Vampire werden dir nicht noch einmal zu nahekommen.«
    Sie schnaubte. »Lass mich doch einfach zurückgehen. Du sagtest, du kannst das Baby spüren, also wirst du ständig mit mir in Verbindung stehen.«
    »Ich bin nicht dumm, Aegi. Du wirst Aegi-Magie oder sonst einen Mist benutzen, um dich abzuschirmen, damit ich meinen Sohn nicht länger spüren kann.«
    Sie hoffte, dass die Hitze, die ihr Schuldbewusstsein in ihren Wangen aufsteigen ließ, nicht sichtbar war. »Das ist doch albern.«
    »Than«, sagte Ares. »Lass sie mich zurückbringen. Es ist besser, dass du gar nicht erst zu sehr an dem Kind hängst.«
    »Warum nicht?«
    Oh Gott. Regan hätte diesen Punkt gern übersprungen. Vor allem jetzt, wo er so erregt war.
    »Warum nicht?«, wiederholte er. Diesmal klang seine Frage wie eine Drohung.
    »Weil ich es nicht behalte.« Regan holte tief Luft, um sich zu wappnen, und trat vor. »Jemand anders wird das Kind aufziehen.«
    Unglaublich.
    Thanatos starrte Regan und Ares an. Er war nicht einmal sicher, ob seine Stimme noch funktionierte. Also fuhr er sich mit beiden Händen durch die Haare und begann auf und ab zu laufen, statt zu sprechen. Diese grauenhafte Anspannung in ihm begann sich auf einen Höhepunkt hinzubewegen – teils Wut, teils globale Gewalt und Tod, teils sexuelles Verlangen. Wenn es danach ging, wie Ares immer wieder die Hände zu Fäusten ballte und öffnete, spürte er die Anspannung ebenfalls. Irgendwo auf der Welt wurde zunehmend heftig gekämpft.
    In der Tat – während Than sich noch nach Kräften bemühte, nicht aus der Haut zu fahren, wirbelte Ares zur Tür herum. »Ich muss gehen. Ich werde Limos herschicken.«
    »Ich brauche keinen Babysitter.«
    »Darüber reden wir, wenn ich wieder hier bin.«
    »Scheiß drauf«, fluchte Than. »Warum stellst du dich auf Regans Seite und gegen mich?«
    Ares schlug mit der Faust gegen den Türpfosten, ohne sich jedoch zu Than umzudrehen. »Glaube es oder nicht, Bruder, aber wir machen all das für dich. Was würdest du denn tun, wenn dem Baby irgendetwas passiert, entweder deinetwegen oder weil es nicht gut genug vor Pestilence geschützt war? Ich weiß, wie es ist, ein Kind zu verlieren, und ich schwöre bei allem, was unheilig ist, dass ich verhindern werde, dass dir dasselbe passiert. Du und das Baby, ihr seid unsere Priorität, und bis zur Geburt ist auch Regan ein Teil davon.« Damit verließ Ares das Zimmer und ließ ihn mit Regan allein.
    »Hör mir zu, Thanatos –«
    »Sag mir eins, wer ist dieser Jemand, der deiner Meinung nach
meinen
Sohn aufziehen soll?« Eine lange Stille folgte. Der Jähzorn, von dem Ares geredet hatte, drohte erneut auszubrechen. »
Wer?
«
    »Es besteht kein Grund zu schreien«, fuhr sie ihn an.
    Langsam kam er auf sie zugeschlichen, und obwohl Angst in ihren Augen aufblitzte, wich sie keinen Zentimeter zurück, sogar als er so nahe vor ihr stand, dass ihr geschwollener Bauch seinen berührte. »Du trägst meinen Sohn in dir. Da wirst du doch wohl nicht erwarten, dass ich ruhig

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