Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione

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zuschaue, wie du ihn wie Abfall wegwirfst, sobald du deine hinterhältigen Machenschaften beendet hast.«
    »Wie kannst du es wagen zu behaupten, ich würde dieses Kind wegwerfen!«
    »Was soll ich denn sonst glauben? Willst du dieses Kind?«
    Ihr Mund bewegte sich einen Moment lang, ohne dass ein Laut herausdrang. »Ich bin nun mal nicht dafür geschaffen, Mutter zu sein.«
    »Das ist keine Antwort. Lass es mich anders formulieren. Als du dich aufgemacht hast, um mich zu verführen, wolltest du da dieses Baby?«
    Sie zögerte und wich ihm aus, ehe sie ihm schließlich in die Augen sah. »Nein.«
    Ihre Antwort verstärkte den schmerzlichen Druck in ihm. Kein Kind, das absichtlich gezeugt wurde, sollte ungewollt sein. »Dann ist das Kind also nichts als ein Werkzeug der Aegis. Ein Pfand. Und du bist nichts als eine Zuchtstute.«
    »Das ist aber verdammt hart.«
    »Dann mildere es für mich ab.«
    Sie trat einen Schritt zurück. Er ahmte ihre Bewegung nach und hielt den Druck aufrecht. »Ich habe mich freiwillig gemeldet, um die Welt zu retten.«
    »Du hast dich freiwillig gemeldet, um die Hure für deine Kollegen zu spielen«, knurrte er. Er empfand ein perverses Vergnügen, als sie daraufhin empört nach Luft schnappte. »Also, so wird es laufen. Du bleibst hier, bis du das Kind zur Welt bringst, dann lässt du das Kind bei mir, während ich über dein Schicksal entscheide.«
    »Fahr. Zur. Hölle.« Die Worte flogen ihm entgegen wie seltene neethulianische Wurfsterne, jedes mit Widerhaken versehen und mit Säure getränkt.
    »Du hast mir meinen Samen durch Betrug abgeluchst. Mein Kind wirst du mir nicht auch noch nehmen.« Er brachte sein Gesicht ganz nah vor ihres. »War das deine Idee? Oder hast du dich so verzweifelt nach einem Schwanz gesehnt, dass du dich nur zu begierig auf die Chance gestürzt hast, mich zu ficken, als die Aegis den Vorschlag machte? Wie viele Männer hast du denn schon für deinen Job gefickt? Wie oft hat die Aegis dich schon als Hure ausgeschickt?«
    Sie schlug ihm so hart ins Gesicht, dass er zurückwich. »Wie kannst du es wagen?«
    »Wie ich es wagen kann?« Er packte ihre Handgelenke und stieß sie gegen die Wand, wenn er dabei auch nicht seine volle Kraft einsetzte, um sie nicht umzuwerfen. »Hast du wirklich vor, mir die selbstgerechte, verletzte Heldin vorzuspielen? Du hast mich bestohlen, Regan. Du hast mir meine Jungfräulichkeit gestohlen. Du hast mir meinen Samen gestohlen. Deine Kollegen und du, ihr habt ein Komplott geschmiedet, um dieses unschuldige Kind zu benutzen, das nur als Mittel zum Zweck gezeugt wurde, und es wegzuschmeißen, sobald es euch nicht mehr nützlich ist.«
    »Das ist nicht wahr«, brachte sie mühevoll heraus. »Dieses Mittel zum Zweck ist die wertvollste Person auf dem ganzen Planeten, wenn auch auf andere Weise, als wir erwartet hatten.«
    »Er ist wichtig, denn wenn er stirbt, bricht mein Siegel. Aber in den Augen der Aegis ist das der einzige Grund, wieso er wichtig ist. Er sollte immer schon ein Werkzeug sein, und jetzt ist er dazu noch ein Plan, der schiefgegangen ist.«
    »Es mag schon sein, dass einiges schiefgegangen ist, aber wir werden es wieder in Ordnung bringen. Das verspreche ich dir. Er wird eine Mutter und einen Vater haben, die ihn lieben. Thanatos. Ich geben ihn Kynan und Gem. Sie werden ihn vor Pestilence beschützen und ihm das Heim und das Leben und die Familie geben, die ich ihm nicht geben kann.«
    Na, wenn das kein Schlag in die Magengrube war. »
Ich
werde ihm ein Heim und ein Leben und eine Familie geben.«
    »Du machst Witze, oder? Sieh dich doch mal um, Reiter. Du lebst am Ende der Welt. Du hast beinahe jeden auf der Insel getötet. Und sollen deine Vampire etwa seine Kindermädchen sein? Sollen die Seelen in deinem Panzer ihn in den Schlaf wiegen? Und was passiert, wenn Onkel Pestilence zu Besuch kommt? Meinst du, er wird dich dieses Kind einfach in Ruhe und Frieden aufziehen lassen? Jedes böse Wesen auf der Erde wird versuchen, dieses Baby zu finden und zu töten, um dein Siegel zu brechen, und der erste Ort, an dem sie danach suchen werden, ist genau hier.« Sie holte tief Luft – neue Nahrung für ihren Wortschwall. »Oder was, wenn Pestilence das Versteck von Limos’
Agimortus
entdeckt und ihr Siegel bricht? Bei zwei gebrochenen Siegeln werden die übrigen beiden ebenfalls in einer Art Dominoeffekt brechen, stimmt’s? Dann würde deines also folgen. Was passiert dann mit dem Kind?«
    Sollten Ares’ und Thanatos’