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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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in einer Hitzewelle erschauern. »Vor dir war ich noch jungfräulich. Du hast einen schlafenden Dämon geweckt, Regan. Ich habe versucht, mir selbst Befriedigung zu verschaffen, aber es ist mir nicht gelungen. Jetzt wirst du wohl mit den Konsequenzen leben müssen.«
    Mit diesen Worten riss er sich von ihr los und marschierte aus dem Zimmer.
    Sie blieb zurück … verwirrt, stinksauer und … voller Sehnsucht.
    Die Lage wurde langsam brenzlig.
    In den letzten neun Monaten hatte sich das menschliche Reich in ein Schlachtfeld verwandelt, und Reaver hatte viel Zeit im Training verbracht, hatte daran gearbeitet, seine Kampf- und Heilungskünste in Vorbereitung auf Armageddon zu perfektionieren. Aber seit dem letzten Monat hatte er sich in der himmlischen Halle der Aufzeichnungen vergraben, auf der verzweifelten Suche nach einem Wissensfetzen, der etwas über Harvesters Herkunft verraten würde.
    Seit neun Monaten hatte er es nun schon auf sie abgesehen, seitdem sie ihn in Sheoul gefangen genommen hatte, ihm die Flügel abgeschnitten und versucht hatte, ihn von Markwein abhängig zu machen. Er konnte sie nicht töten, nicht, solange sie den Reitern als böse Wache zugeteilt war, aber er argwöhnte, dass sie an dem Betrug beteiligt war, der zu Regans Schwangerschaft geführt hatte. Und wenn das der Fall war, würde sie gefeuert – und dabei würde es sich um richtiges Feuer handeln – und vernichtet werden.
    Bei diesem Gedanken musste er lächeln. Doch als er bei Thanatos ankam, verschwand dieses Lächeln augenblicklich. Wenn die grimmige Miene aller Anwesenden nicht schon Hinweis genug gewesen wäre, dass etwas nicht stimmte, dann war die Tatsache, dass Kynan übel zugerichtet war, Beweis genug.
    »Was ist passiert?«
    Limos überfiel ihn wie üblich mit einer fetten Umarmung, und sobald sie ihn losließ, erhob sich Kynan mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Du weißt es nicht?«
    Reaver trat auf ihn zu und legte ihm behutsam die Hand auf die Schulter. Göttliche Energie floss durch Reaver in Kynan hinein, und im nächsten Augenblick war er zumindest teilweise geheilt. Als Kampfengel waren Reavers Heilungsfähigkeiten begrenzt, aber durch das jüngste Training hatte er zumindest ein geringes Talent dafür erworben, Schäden zu beheben, die durch gefallene Engel verursacht worden waren.
    »Wenn ich wüsste, was passiert ist, würde ich nicht fragen«, sagte Reaver trocken.
    »Wo warst du denn?«, unterbrach Limos.
    »In der Halle der Aufzeichnungen.«
    »Einen ganzen Monat lang?«
    »Für mich waren es lediglich Stunden. Die Zeit vergeht im Himmel anders.« Er konzentrierte sich auf Ky. »Und, was ist jetzt passiert? Und warum seid ihr alle hier? Wo ist Thanatos?«
    »Ich bin hier.« Than trat aus den dunklen Schatten des Gangs. Seine Haut war erhitzt und gerötet.
    »Ist das Baby schon auf der Welt?«
    Than stieß ein Schnauben aus. »Großartig. Du warst also auch eingeweiht? Du wusstest, dass sie vorhatten, mein Kind wegzugeben?«
    »Am besten erzählt mir jemand auf der Stelle, was los ist«, sagte Reaver langsam. »Und das verdammt noch mal sofort.«
    »Regan ist hier«, sagte Limos strahlend. »Than hat sie entführt.«
    Thanatos kreuzte die Arme vor der Brust, als würde er nur darauf warten, dass sich Reaver auf ihn stürzte. Reaver würde keine Zeit verschwenden. »Und das Baby?«
    »Ist immer noch in der Mache«, sagte Than. »Sie befinden sich beide in Sicherheit in meinem Schlafzimmer. Das Baby scheint ihr einen gewissen Schutz zu bieten.«
    Eine Welle schierer Wut ließ die Luft um Kynan vibrieren. »Sie würde diesen Schutz gar nicht brauchen, wenn du sie einfach im Hauptquartier gelassen hättest, statt sie wie ein Höhlenmensch zu entführen. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte Pestilence uns nie gefunden.«
    Reavers Kopf fuhr zu Than herum. »Du warst im Aegis-Hauptquartier?«
    »Oh ja«, knurrte Ky. »Und dank ihm hatten wir kurz darauf Besuch von Pestilence.«
    »Was für Schäden gab es?«
    »Wir sind im Arsch.« Ky fuhr sich mit der Hand durch das dunkle Haar, wobei er Furchen in seiner Stachelfrisur hinterließ. »Dutzende Tote. Gefangene auf freiem Fuß. Möglicherweise Kompromittierung unserer regionalen Zellen.«
    »Verdammt«, flüsterte Reaver.
    Kynan bewegte die Finger, als ob er sie testen wollte. Wenigstens einer von ihnen war gebrochen gewesen, ehe Reaver eintraf. »Weißt du, warum Pestilence nach einem Dolch namens Wormwood suchen sollte?«
    »Nein, warum?«, lautete Reavers

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