Thanatos
nach dem anderen an, als er weitersprach. »Darin steht, dass
qeres
Engel außer Gefecht setzt, wie ihr ja wisst. Aber es ist auch eine der Zutaten aufgeführt. ›Ein Gift wie Höllenhunde‹.«
»Du meinst, es wird aus Höllenhundspeichel gemacht?«, fragte Arik.
»Ich weiß es nicht, aber wenn es genauso funktioniert, könnte
qeres
möglicherweise auch bei uns wirken.«
Limos’ Kopf fuhr herum. »Pestilence. Wir könnten es bei ihm benutzen.«
»Genau. Er ist beinahe immun gegen Höllenhundspeichel, aber
qeres
besitzt noch andere Eigenschaften, und gegen die ist er vielleicht nicht immun.«
»Und was dann?« Kynan fuhr mit seinen langen Fingern über den Ledereinband. »Ihr setzt ihn außer Gefecht, aber was, wenn die Wirkung nur vorübergehend ist? Wir haben nicht viel von dem Zeug, und wenn es uns ausgeht, haben wir keine Möglichkeit, ihn länger festzuhalten.«
»Was ist mit Regan?«, fragte Limos. »Ihre Kraft hat dich doch einige Minuten lang festgehalten. Vielleicht würde das auch bei Pestilence funktionieren.«
Die Erinnerung daran machte Than nervös. Nicht, weil er unbeweglich und hilflos gewesen war, sondern weil er nur an Regan denken konnte, die auf ihm saß, deren nackter Körper sich wiegte, deren keuchende Atemzüge den seinen glichen, während sie sich dem Höhepunkt näherten.
»Selbst wenn sie Pestilence festhalten könnte, während sie in den Wehen liegt«, sagte Arik, »was dann? Wenn wir das ungeheuer kurze Zeitfenster des ersten Schreis verpassen, wird Deliverance ihn nicht töten. Dann müssen wir definitiv auf den Komet warten.«
Thanatos’ Puls hämmerte in seinen Schläfen, bei dem Gedanken daran, seinen Bruder zu töten.
»Was, wenn wir ihn einfrieren?«, schlug Arik vor. »Ihr wisst schon, so wie Han Solo.«
Thanatos warf Arik einen Willst-du-mich-auf-den-Arm-nehmen-Blick zu. »Ja, klar doch … Allerdings könnte es schwierig werden, an so eine Karbonit-Einfrier-Apparatur zu gelangen, da wir nun mal nicht im
Star-Wars
-Universum leben.«
»Arsch«, murmelte Arik. »Ich rede von Eis. Wir könnten ihn doch mit flüssigem Stickstoff oder so schockgefrieren.«
Limos spielte mit der orangefarbenen Blüte in ihrem Haar. »Selbst wenn ihr ihn in eine derartige Falle locken könntet, würde er innerhalb von Minuten wieder auftauen.«
Kynan zuckte zusammen, als er seine Position veränderte. Zweifellos bereiteten ihm seine Verletzungen schreckliche Schmerzen. Außerdem blutete er Thans Möbel voll. »Uns bleibt also nur eines übrig: Wir müssen ihn fangen und lähmen, während wir auf den Schrei deines Sohns warten.«
Dein Sohn.
Than fragte sich, ob er sich wohl je daran gewöhnen würde, das zu hören. »Ach ja, und möchtet ihr vielleicht noch ein paar Worte darüber verlieren, wieso zum Teufel ihr dermaßen davon überzeugt seid, dass diese Information, die ihr gefunden habt, von wegen mein Kind würde die Welt retten, tatsächlich der Wahrheit entspricht?«
»Weil Regan die Schriftrolle untersucht hat, die dein Bruder versteckt hatte, damit wir sie finden«, antwortete Kynan. »Zu der Zeit wussten wir noch nicht, dass es eine Falle war, aber Regan fand heraus, dass der Schreiber fest an die Prophezeiung glaubte, die er niederschrieb.«
Thanatos nahm Resephs iPod in die Hand. Er wollte sich daran erinnern, dass sich der Mann, der Countrymusik auf diesen MP3-P layer geladen hatte, für das, was Pestilence tat, selbst hassen würde. »Wir wissen also, dass Pestilence es nicht geschrieben hat. Es war ein Trick, um mich meiner Unschuld zu berauben.«
»Und das ist ja das Seltsame an dieser Situation«, sagte Ky. »Er hielt es für einen Trick, aber der Autor hielt es für die Wahrheit. Es ist also durchaus im Bereich des Möglichen, dass es tatsächlich wahr ist. Glaubte der Autor daran, dass dein Sohn die Welt retten würde, weil er etwas wusste, das wir nicht wissen? Wenn das der Fall ist, dann arbeitet er vielleicht gegen Pestilence und nicht für ihn.«
Thanatos hätte sich zu gern mal mit diesem mysteriösen Autor unterhalten. »Wir müssen unbedingt die Person finden, die die Babyprophezeiung verfasst hat. Habt ihr mit Reaver oder Harvester gesprochen? Vielleicht haben die ja die ein oder andere Erkenntnis beizutragen.«
Limos kuschelte sich noch enger an Arik. Wenn sie ihm noch näher käme, könnte sie genauso gut gleich in ihn reinkriechen. »Als ich das letzte Mal mit ihnen geredet habe … das war vor ungefähr einem Monat … da sagten sie, sie wüssten gar
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