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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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die ihre Haut knistern ließ. Verlangen pulsierte in ihren Adern, wie es fast jedes Mal augenblicklich aufloderte, wenn er sie ansah. Selbst wenn er wütend war, wirkte die Macht, die er ausstrahlte, wie ein Aphrodisiakum auf sie, und sie fragte sich, ob diese intensive sexuelle Auswirkung vielleicht das Erbe seiner Sukkubus-Mutter war.
    Vielleicht war Regan aber auch einfach nur sonderbar.
    »Wann warst du zum letzten Mal so glücklich?« Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, aber Than zuckte zusammen, als hätte sie geschrien.
    »Das ist schon zu lange her«, sagte er schroff.
    Ihr brach das Herz. Irgendwie musste sie einen Weg finden, um ein wenig Glück in sein Leben zurückzubringen.
    Sie ließ die Hand fallen, drückte das Buch gegen die Brust und zog ein weiteres aus der Tasche, die Ky mitgebracht hatte. Vielleicht konnte dies ja ein Anfang sein.
    »Ich habe Ky gebeten, dir das aus unserer Bibliothek mitzubringen.«
    Than nahm den Band, und als er ihn in der Hand hatte, stieß er einen Fluch aus. »Regan. Weißt du … weißt du überhaupt, was das ist?«
    »Na ja, deshalb habe ich ja darum gebeten. Das ist das Buch, das du gesucht hast. Der dritte Band dieser Sukkubus-Tagebücher.«
    Sein Blick fuhr hoch. »Dieses Buch ist unglaublich kostbar.«
    »Für dich vermutlich noch mehr als für uns«, sagte sie leise. Die Aegis war darauf versessen, jedes historische und dämonische Dokument in die Hände zu kriegen, aber für Thanatos war es etwas Persönliches. Die Aegis brauchte es, aber Thanatos
brauchte
es.
    »Ich … ich bin nicht sicher, was ich sagen soll.«
    »Dann sind wir schon zwei. Ky sagte, du hättest zugestimmt, einige Wächter herkommen zu lassen.«
    Er sah wieder auf das Buch, als wäre es ihm peinlich, dabei erwischt worden zu sein, etwas Nettes zu tun. »Kann ja nicht schaden, noch ein paar Aufpasser hierzuhaben«, murmelte er.
    Sie sprach die Tatsache nicht an, dass er ausdrücklich eine Wächterin verlangt hatte, und dabei ging es wohl nicht um zusätzliche Wachen. Es ging darum, ein anständiger, fürsorglicher Mann zu sein. Je mehr sie von dem Mann hinter dem Panzer kennenlernte, desto mehr wollte sie von dieser Seite an ihm sehen. Und desto mehr wollte sie in der Nähe dieses Mannes sein.
    Sie hatte in ihrem Leben nur sehr wenig geschenkt bekommen; sie hatte für die geringsten Gaben schwer arbeiten müssen. Aber Thanatos verspürte den Wunsch, ihr Dinge zu schenken, wie ihr Lieblingsessen oder eine Aegis-Freundin, und verdammt noch mal, sie wollte sich bei ihm dafür mit einer dicken, rührseligen Umarmung bedanken.
    Doch stattdessen gab sie sich mit einem rauen »Ähm, danke schön« zufrieden.
    Er neigte den Kopf und zeigte auf das Buch in ihrer Hand. »Was ist das?«
    »
Die Geschichte der Vampire, von einem Beobachter
.« Sie fuhr mit der Fingerspitze über den rissigen Ledereinband. »Ich habe mich daran erinnert, wo ich den Begriff ›
Bludrexe‹
schon einmal gehört hatte, und wollte mich über ein paar Dinge vergewissern. Aber da ich leider keinen Zugang zur Aegis-Bibliothek habe, kann ich einfach nicht finden, wonach ich suche. Jetzt hoffe ich, dass ich vielleicht in deiner Bibliothek etwas Ähnliches finde.«
    Schatten legten sich über Thans Miene. »Dieser Begriff findet sich nicht in diesem Buch.«
    »Das ist okay. Ich bin sicher, es wird trotzdem eine interessante Lektüre abgeben.«
    Than lächelte, was sie augenblicklich argwöhnisch stimmte. »Ich kann wesentlich besseren Lesestoff für dich finden.« Er zog das erotische Buch über die Reiter aus dem Regal, in dem sie während ihres letzten Aufenthalts gelesen hatte. »Ich weiß noch, wie sehr dir das hier gefallen hat.«
    Da er unmöglich mit ihr flirten konnte, versuchte er sie dadurch entweder von dem Vampirbuch abzulenken oder aber in Verlegenheit zu bringen. Vielleicht beides.
    Vermutlich beides. Er besaß einen seltsamen Sinn für Humor. Leider fand sie ihn sonderbarerweise anziehend.
    Sie erwiderte das Lächeln – so zuckrig süß, wie seines glühend war. »Danke, aber bei mir sorgen schon die Schwangerschaftshormone dafür, dass ich nachts heiß und geil bin.«
    Sein Blick klebte an ihr, sodass sie sich nicht rühren konnte. »Sie machen dich geil?« So wie er »geil« sagte, mit dunkler, tiefer und leicht atemloser Stimme, ließ er besagte Hormone ein Tänzchen aufführen. Sie wollte ihn. Sie hatte ihn gewollt, seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, aber sie hatte alles versaut.
    »Und gereizt«,

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