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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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Eifer legte sie Floritzl die Hand auf den Arm. Als sie aber bemerkte, was sie gewagt hatte, zuckte sie zurück und errötete noch tiefer. Doch um ihren Mund spielte ein seliges Lächeln.
    „Nein, es war wirklich gar nichts“, wehrte Floritzl ab, dem es anfing, peinlich zu werden.
    „Ach, du bist so tapfer und so bescheiden!“ Das Moosmädchen hätte fast die Schüssel fallen lassen. Sie starrte ihn regelrecht an und Floritzl, der sich langsam ziemlich unbehaglich fühlte, blickte nach rechts und links, und überlegte krampfhaft, wie er sich höflich aber nachhaltig verabschieden könnte.
    „Ja, also, wenn du meinst ... tut mir leid, aber ich ...“ Er machte verzweifelt eine Geste in Richtung Höhlenausgang.
    „Aber natürlich, ich verstehe“, nickte das Mädchen. „Du musst zu neuen Heldentaten.“
    Sie sah todernst aus. Womöglich meinte sie es sogar ernst! Egal, Floritzl nickte ihr kurz zu und machte dann, dass er fort kam. Als er sich noch einmal umsah, fand er das Moosmädchen von anderen Mädchen umringt. Sie tuschelten und kicherten und jede fasste vorsichtig nach der Schüssel, aus der Floritzl gegessen hatte und die das erste Mädchen fest an sich presste. Die machten sich wohl lustig über ihn, überlegte der Elf, nichts wie weg, bevor das ausartete. Wohin war ihm eigentlich egal, aber dann lenkte er seine Schritte zu Andrak, der schon durch seine Größe alle überragte und daher leicht zu finden war.
    Im Näherkommen, bemerkte der Elf, dass vor Andrak eine Moosfrau stand, die heftig gestikulierend auf ihn einredete, während der Drache eher recht ratlos dreinschaute. Elfen hören nicht so gut wie Womblinge, aber dieses Gespräch war laut genug – und Floritzl, der sich vorsichtshalber abseits hielt, um nicht gesehen zu werden, war neugierig genug, hinzuhören.
    „Du entschuldigst hoffentlich, dass ich so frei bin und einfach zu dir komme. Aber im dachte mir, du bist der einzig Richtige für diese Angelegenheit, und ich wäre dir dankbar, wenn es dir vielleicht möglich wäre, mir zu sagen, was man unter diesen Umständen tun soll, denn meiner Meinung nach muss irgend etwas geschehen, und ich bin nie eine gewesen, die die Dinge auf die lange Bank schiebt und fünf gerade sein lässt, und ich sage immer, es nützt nichts, zu klagen und zu jammern. 'Steht auf und tut desgleichen' ist mein Motto. Das hab ich mal gelesen ...“
    Andrak sah etwas verwirrt aus, als ob er fürchtete, in ihrer Ansprache das Wichtigste überhört zu haben.
    „Gewiss, gewiss“, murmelte er. „Möchtest du dich nicht hinsetzen? Ich werde mich sehr freuen – gewiss – sehr freuen, dir, äh, behilflich zu sein, soweit es in meiner Macht steht ...“  
    Erwartungsvoll hielt er inne.
    „Vielen Dank“, die Moosfrau setzte sich auf einen Stein. „Das ist sehr freundlich von dir, ja, ja, und froh bin ich, dass ich zu dir gekommen bin. Ich sagte schon zu Bealia, 'Bealia' sagte ich, und sie heult und weint auf ihrem Bett, 'Andrak wird wissen, was da zu tun ist,' sag ich, 'der ist gebildet' ...“
    „Danke, das ehrt mich. Aber ...“
    „Ja, denn siehst du, es muss etwas geschehen. Das sagte ich auch zu Bealia, dem dummen Ding. Liegt da einfach nur heulend auf ihrem Bett. Als ob das das Problem lösen würde!“
    „Äh, welches Problem?“
    „Welches Problem? Welches Problem?“ die Moosfrau stand würdevoll wieder auf und musterte den Drachen, als sähe sie ihn zum ersten Mal. „Na, dieser Elf, dieser Elf natürlich! Wie heißt er doch gleich – egal, du weißt schon ...“ 
    „Floritzl, ja natürlich“, Andrak hatte entschieden noch immer keinen Schimmer, wovon die resolute Dame da sprach. „Floritzl hat also ...“
    „Dieser Elf verdreht allen Mädchen den Kopf mit seinen Flügeln und den goldenen Haaren und den blauen Augen und schlank wie er ist und so mutig“, zeterte das Moosweibchen, wobei sich ihr Zeigefinger immer höher schraubte. „Und meiner Bealia eben auch.“
    „Aber ist Bealia nicht mit Askerd verlobt?“
    „Ja eben!“ Die Moosfrau war erfreut, dass der Drache endlich begriff. „Und der sagt, er lässt sich das nicht bieten, dass seine Braut für einen anderen schwärmt und jetzt will er von Heirat nichts mehr wissen!“
    „Ja, aber, das klingt mir mehr nach so einem kleinen Liebesgeplänkel, das sich sicher bald wieder einrenken lässt“, versuchte Andrak sie zu beruhigen.
    „Papperlapapp! Der Elf flirtet mit allen Mädchen und denkt gar nicht an ihren guten Ruf!“
    Das ging dem Drachen

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