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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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befand. Jetzt, da es im Zimmer dunkler war, konnte er die Sterne schimmern sehen, fast wie unter freiem Himmel. Das Zimmer selbst wurde von einem gemütlich aussehenden Bett beherrscht, in das Lumiggl dankbar schlüpfte. Die Eichenfee deckte ihn fürsorglich zu und ließ ihn dann allein. Aber obwohl er todmüde war, konnte er noch nicht einschlafen. Er betrachtete die Sterne über sich und lauschte den Geräuschen im Schloss. Manchmal drang leise ein Lachen bis zu ihm. Anscheinend unterhielten sich die Feen gut. Und von irgendwoher klang leise eine angenehme Melodie. Lumiggl dachte an Floritzl. Wie es ihm bei Andrak und den Moosleuten wohl erging? Ob er ihn, Lumiggl, wohl vermisste? Aber wahrscheinlich war er dazu viel zu beschäftigt. Der Elf war ja immer mit irgendwas beschäftigt und mit seiner offenen Art fand er schnell überall Freunde. Warum sollte er dann einen Wombling vermissen, den er für verrückt hielt, weil er an einen großen Zauberer glaubte? Aber den großen Zauberer gab es wirklich und er, Lumiggl, hatte Recht behalten. Jetzt musste er ihn nur noch finden. Aber das war bestimmt nicht so schwer. Mit diesem tröstlichen Gedanken schlief der Wombling schließlich doch noch ein.
     
    ***
     
    „Was war das denn? So was habe ich noch nie erlebt“, wunderte sich Shendor. „Was war denn mit dem Wind los? Und dann diese Stimme ...“
    „Nicht wahr, das habe ich toll hingekriegt:“ Aus dem Nichts stand neben ihm eine Frau in weiß und schwarz mit eigenartiger Gesichtsbemalung und unglaublich zerzausten Haaren. Die Windsbraut. Ihre Augen blitzten vor Vergnügen, während sie wie nebenbei mit einer Handbewegung einen kühlenden Luftzug über dem geschundenen Flügel des verletzten, grünen Drachens entstehen ließ.
    Es dauerte ein wenig, bis die Drachen erfassten, wen sie da vor sich hatten. Doch dann überboten sie sich geradezu an Höflichkeit und Komplimenten.
    „Nur keine Umstände“, wehrte die Fee ab.
    Die Drachen stutzten. Solche Worte von einer Fee, die eigentlich ganz gesund aussah und nachweislich mit Wirbelstürmen spielte, das war einfach nicht geheuer.
    „Nein, wirklich. Es ist alles in Ordnung“, beteuerte die Windsbraut, die das Zögern der Drachen bemerkte. „Ich bin nicht mehr so empfindlich. Ich hab's mir abgewöhnt!“
    Skeptisches Schweigen.
    „Doch, bestimmt. Ihr könnt euch ganz ungezwungen benehmen! Ich habe beschlossen, toleranter zu sein.“
    Argwöhnisches Beäugen.
    „Na gut, ein gewisser Lumiggl – vielleicht kennt ihr ihn ja – hat uns alle, wie soll ich sagen, zusammengestaucht.“ Die Fee schlug verlegen die Augen nieder.  
    Die Drachen trauten ihren Ohren nicht. Dieser Lumiggl, von dem Andrak erzählt hatte, also, dieser Wombling hatte es also bis zu den Feen geschafft! Andrak hatte Recht gehabt! Der gute Andrak. Hatte eben immer noch den besten Instinkt von allen Drachen, dieser junge Hupfer.
    „Ja, er hat uns klar gemacht, dass wir manchmal – hin und wieder – öfter etwas ungerecht zu euch waren“, erläuterte die Windsbraut weiter.  
    „Aber nie im Leben!“, rief ein grüner Drache.
    „Niemals.“
    „Aber nicht doch!“
    „Wie könnt Ihr so etwas glauben!“
    Alte Gewohnheiten lassen sich eben nicht so schnell ablegen.
    „Man gewöhnt sich dran.“
    Shendor warf dem blauen Drachen, der das gesagt hatte, einen scharfen Blick zu. Die Beteuerung der Fee hin oder her, man sollte doch besser vorsichtig bleiben.
    Die Windsbraut aber lachte: „Schon recht. Da musste erst dieser Wombling kommen – dabei ist es ja so viel angenehmer, wenn man nicht immer aufpassen muss, ob jemand vielleicht etwas Beleidigendes sagt. Und diese Sache eben! Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß!“ 
    „Und wieso ward Ihr dann immer so darauf aus, uns bei einer Beleidigung zu erwischen? Äh, ich meine ...“ Die Frage war Shendor raus gerutscht, bevor er sich die Zunge abbeißen konnte.
    Die Windsbraut zuckte die Achseln: „Die anderen haben's auch gemacht.“
    Das erklärte natürlich einiges.
    Die Fee wurde ernst: „Drachen, ich konnte euch heute helfen und ich war, glaube ich, recht erfolgreich. Aber das hat mich sehr viel Kraft gekostet und ich bin jetzt erschöpft. ich werde einige Zeit nichts mehr für euch tun können. Wir Feen wollen alle helfen, aber unsere Macht ist begrenzt und nicht alle von uns verfügen über Kräfte, die hier von Nutzen sein können. Denkt also nicht, wir hätten schon gewonnen!
    Ich habe bei den Drachen Blutschmauser gesehen. Ich

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