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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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wären sie wahrscheinlich aus dem Dorf gejagt worden, von Hochzeit keine Rede. Der Drache hatte noch versprochen, zur Hochzeit wieder zu kommen und war dann fort geflogen. 
    Der Monat war schnell vergangen mit allerlei Vorbereitungen. Ganz geheim wurde das Hochzeitskleid entworfen und genäht – eine reine Frauenarbeit, bei der kein Mann auch nur ein Fitzelchen des Stoffes sehen durfte, nicht einmal der Brautvater. So war es Sitte bei den Womblingen. Speisenfolgen wurden geplant und vorgekocht. Bier gebraut, Kuchen gebacken, Instrumente gestimmt, der Platz mit Girlanden geschmückt und so fort. Und jetzt war es soweit. Das Womblingdorf summte wie ein Bienenkorb. Dies war keine Hochzeit wie jede andere, alles musste besonders schön und perfekt sein.  
    Tilly kam, um der Braut an ihr weißes Hochzeitskleid eine Schleppe aus unzähligen Gänseblümchen zu heften. Die Spinne und sie hatte sich nämlich wirklich zusammengetan und die Spinne lebte nun bei Tilly als gleichberechtigter Partner. Tilly hatte sich noch lange wegen Lumiggl gegrämt. Aber jetzt strahlte sie wieder übers ganze Gesicht, schwatzte und kicherte und wuselte nun eifrig um die Braut herum.
    „Das muss doch alles sitzen“, plauderte sie. „Nicht wahr Spinnchen? Auf den Faltenwurf kommt es an. Und du musst doch auch damit tanzen können, Milvola. Nicht wahr, Spinnchen?“
    Und die Spinne verdrehte die Augen zum Himmel und sagte nichts.
    Tische waren auf dem großen Platz in der Dorfmitte in langen Reihen aufgestellt worden und wurden nun mit blütenweißen Tüchern, Blumen, Silber und Kristall gedeckt. Die letzteren hatten die Erdzwerge beigesteuert, die selbstredend auch zum Fest geladen waren und schon sehr neugierig auf ihre Vettern in den Bergen waren. Hoffentlich kamen ein paar von ihnen mit zum Fest. Natürlich würden auch die Elfen da sein. Sie hatten für den Wein gesorgt, denn nichts ist leichter und spritziger (und hinterhältiger) als Elfenwein, noch nicht mal Dünnbier.
    Aus jeder Hütte roch es verführerisch und überall liefen geschäftige Womblingas herum. Die Männer standen in Gruppen zusammen um ein Pfeifchen zu rauchen, oder auch nur zu plaudern. Und jeder war bestrebt, den Frauen aus dem Weg zu gehen. Womblingfrauen sind für ihr hitziges Temperament bekannt. Als dann das erste große Fass Bier angerollt wurde, eilten alle Männer auf den Festplatz, um den Anstich zu überwachen und schon mal zu kosten, ob es gelungen war. Das dunkle Bier der Womblinge war berühmt. Sogar die Elfen tranken gerne mal ein Schlückchen davon. Lumiggl, der es immer noch zu bitter fand, war entschieden eine Ausnahme.
     
    Floritzl saß in Lumiggls Hütte und versuchte, den aufgeregten Bräutigam zu beruhigen. Von Zeit zu Zeit spähte er vorsichtig aus dem Fenster, um zu sehen, ob die Gruppe Mädchen – mittlerweile waren es fast ein Dutzend – sich endlich verzogen hatte. Die jungen Elfinnen folgten ihm auf Schritt und Tritt, lächelten ihn verzückt an oder versuchten, sich bei ihm mit allerlei Handreichungen einzuschmeicheln. Eine war sogar schon ohnmächtig geworden, als sie dachte, er hätte sie liebevoll angesehen. Anfangs hatte Floritzl geglaubt, sich würden sich über ihn und seine lädierten Flügel lustig machen. Aber dann hörte er sie tuscheln, an solchen Flügeln erkenne man den richtigen Mann und Helden. Inzwischen waren seine Flügel wieder heil und die blauen Flecken verblasst. Aber die Mädchen himmelten Floritzl immer noch an. Er musste einsehen, dass ihre Verehrung wohl ernst gemeint war und hoffte jetzt nur noch, dass nicht irgendwann aufgebrachte Mütter oder entrüstete Väter über ihn herfielen.  
    Vor seinem Abenteuer mit den roten Drachen hatte er manchmal davon geträumt, der Schwarm aller Mädchen zu sein. Aber jetzt stellte er fest, dass es nur sehr lästig war, nichts weiter. Zum Glück hielten sie einen ehrerbietigen Abstand, so dass er sich frei bewegen konnte, wenn auch eifrig beobachtet. Noch erstaunlicher war, dass niemand den Elf deswegen hänselte. Alle behandelten ihn mit Respekt, baten um seinen Rat, belächelten nachsichtig die Mädchen und trösteten ihn, dass sich die Popularität mit der Zeit sicher wieder gäbe, spätestens, wenn er heiraten würde. Wenn diese Ansicht jedoch von einem Elf mit einer heiratsfähigen Tochter geäußert wurde, entschuldigte sich Floritzl immer ganz schnell und floh.
    Nun saß Floritzl also bei seinem Freund, der wegen seiner Verliebtheit keine Probleme mit Verehrerinnen

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