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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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hatte, dafür aber vor Nervosität fast verrückt wurde.
    „Was soll schon passieren? Hast du Angst, sie kommt nicht?“
    „Natürlich kommt sie!“
    „Wovor hast du dann Angst?“
    „Ich hab keine Angst.“
    „Ach nein!“
    „Nein, nur ...“
    „Ja?“
    „Ich könnte etwas falsch machen.“
    „Du meinst, du möchtest gar nicht heiraten?“
    „Doch.“
    „Dann heiratest du das falsche Mädchen?“
    „So ein Unsinn! Milvola ist das liebste, schönste, sanfteste Mädchen ...“
    „Schon gut, schon gut. Aber was ist denn dann falsch?“
    „Ich habe nicht gesagt, dass etwas falsch ist, sondern dass ich etwas falsch machen könnte – bei der Zeremonie zum Beispiel! Ich könnte mich blamieren.“ 
    „Ich glaube eher, dass Milvola sich blamieren könnte, weil sie dich nimmt.“
    Aber Lumiggl war nicht in der Stimmung, auf die Frotzelei anzuspringen.
    „Ich könnte mich verhaspeln oder stottern“, jammerte er.
    „Das ist kein Problem. Der Älteste, der euch traut, sagt dir die Worte vor.“
    „Ich könnte stolpern, oder auf ihre Schleppe treten, oder ...“
    „Ja, das könntest du alles. Aber es könnte auch eine Flutwelle kommen und das Dorf überfluten.“
    In Panik sah der Wombling den Elf an: „Meinst du wirklich?“
    „Nein, meine ich nicht! Jetzt steh still und hör mir zu. Es wird alles wunderbar werden. Ihr werdet das schönste Paar sein, dass jemals in Tharsya Hochzeit gefeiert hat und das Fest wird so prächtig und vollendet sein, dass man noch in hundert Jahren davon schwärmen wird. Hab keine Angst.“
    „Glaubst du?“
    „Aber ja. Und ein paar Weinflecken an der richtigen Stelle dürften das Brautkleid ungemein zieren.“
    „Oh, du Scheusal“, Lumiggl warf die Hände in die Luft. „Wie konnte ich nur jemals Freundschaft mit dir schließen.“
    „Tja, wer weiß“, Floritzl grinste. „Es muss daran liegen, dass ich so liebenswert bin.“
    Nun musste sogar Lumiggl lachen.
    Draußen erscholl ein Ruf: „Der Drachen! Die Ehrengäste kommen! Omannomann!“
    „Komm, wir müssen sie begrüßen“, sagte der Elf und zog den Wombling hinter sich her. „Und was noch wichtiger ist: Es wird dich ablenken.“
    Doch Lumiggl blieb noch einmal stehen: „Floritzl?“
    „Ja?“
    „Was ist, wenn ich kein guter Ehemann sein werde?“
    „Dann wird sich Milvola in aller Form von dir trennen.“ Floritzl zuckte die Achseln,
    Als er aber Lumiggls bestürztes Gesicht sah, verlor er die Geduld: „Himmel, Lumiggl, was soll das? Ihr liebt euch doch! Und du bist ein geschickter und netter Kerl, der Milvola, wie ich dich Spinner kenne, auf Händen tragen wird. Ihr werdet eine wunderbare Ehe führen und dutzendweise kleine Lumiggls und Milvolas kriegen – komm jetzt endlich. Soll der große Zauberer von jemand anders als seinem Liebling empfangen werden?“ 
    „Ich bin nicht sein Liebling.“
    „Erzähl das mal den anderen.“
     
    Als sie die Wiese erreichten, landete der Drache gerade. Viele Leute waren schon da, die Ankommenden zu bestaunen. Sogar die Womblingas hatten ihre Töpfe für einen Moment aus den Augen gelassen. Alle hielten sich respektvoll am Rand der Wiese auf. Nur Lumiggl und Floritzl traten zum Drachen.
    Der trug mehrere Reiter auf seinem Rücken. Unter Gejohle kam Tiedel herab gerutscht. Ihm folgten Wigguld, Bordeker, Lessa, Gaumus und Tschertel, glücklich vereint mit Aita.
    „Graldo wollte auch mit und ein Hochzeitsbild machen“, verkündete Bordeker nach einer herzlichen Begrüßung. „Aber wir wollten euch kein Bild 'Hochzeit in grauem Nebel' antun!“
    „Macht euch bereit“, forderte da der Drache alle auf und deutete zum Horizont.
    Einen Moment lang geschah gar nichts. Dann tauchte etwas strahlend Weißes auf, schoss über den Himmel und landete in einem anmutigen Bogen neben dem blauen Drachen.   
    „Andrak!“ Staunend liefen Lumiggl und Floritzl zu dem weißen Drachen, der seine gewaltigen Schwingen elegant zusammenfaltete und überglücklich aussah.
    „Fliegen ist wunderbar!“; begrüßte er die beiden. „Ich kann euch gar nicht sagen, wie herrlich es ist, so dahin zu schweben!“
    Die beiden Freunde blickten staunend zu dem Drachen empor, der so selig aussah, dass er von innen zu leuchten schien.
    Derweil rutschtenYorick und die Dryade und Keß von seinem Rücken. Die Dryade war als einzige Fee dabei, weil Yorick den anderen nicht so recht getraut hatte und weil sie mit ihrer Neugier vielleicht unabsichtlich Schaden angerichtet hätten.
    „Ich fragte mich 'Bin

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