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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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nach Moosvolkmaßen mundgerecht.“ 
    „Die Moosleute jagen?“, staunten die beiden Freunde. Sie kannten das Moosvolk nur als Vegetarier, eine Eigenschaft, die sie mit den Elfen und Womblingen teilten.
    „Nein“, beschwichtigte sie der Drache schnell. „Sie treiben Handel mit den Zwergen und Bergwomblingen. Die halten Schafe und Ziegen. Daher kommt auch die Milch, die ihr zum Essen getrunken habt.“
    „Ach so. Bei uns gibt es auch Womblinge, die Schafe halten – und Kühe“, erzählte Floritzl.
    „Die schlachten ihre Tiere aber nicht“, meinte Lumiggl.
    „Das tut man hier auch nicht: Es handelt sich um die abgestürzten Tiere“, erklärte Andrak. „Hier gibt es sehr schroffe Felsen, da kommt das immer wieder vor. Und im Umkreis wissen alle Hirten, dass sie diese toten Tiere zu uns bringen können. Aber, genug geplaudert. So angenehm und anregend es auch immer sein mag, ich glaube, wir haben uns alle ein kleines Nickerchen verdient. Es wurde euch auch schon ein Strohlager in meiner Nähe bereitet – als besondere Auszeichnung für meine Gäste.“
    Andrak führte sie zu seinem Rastplatz, und sie fanden auch alles so vor, wie er gesagt hatte. Und tatsächlich bemerkten unsere beiden Freunde, als sie sich niederlegten, wie erschöpft sie waren und wie gut ihnen eine Mütze Schlaf tun würde.
    Nur Lumiggl fand nicht so leicht in den Schlaf, er dachte an Milvola und war unglücklich. Und zugleich wusste er, dass er hier das größte Abenteuer seines Lebens erlebte und war aufgeregt und gespannt. Und dann schämte er sich wieder, dass er an etwas anderes dachte als an seine geliebte Womblinga, die sicher oder hoffentlich unglücklich war, dass er nicht gekommen war. Und ob sie sich Sorgen machte über ihn. Oder ob sie gar nicht dazu kam an ihrem großen Tag. Ach, was hatte er sich vorgenommen, und wie war alles gekommen. Und was würde noch alles auf ihn zu kommen.
    Und rings umher in der ganzen Höhle wurden alle Schritte vorsichtiger und leiser, alle Handhabungen gedämpfter, und Mal um Mal trat ein Moosmann oder eine Moosfrau ans Fenster, schaute zu ihrem Drachen hinüber, lächelte in sich hinein und dachte sich: „Ach, wie schön er doch schläft und wie vornehm.“

Kapitel 4
    in dem die Geschichte richtig spannend wird, erste Vorzeichen unangenehme Ereignisse andeuten und eine Diskussion über den richtigen Kuchen entbrennt
    Irgendetwas stimmte nicht. Was hatte ihn geweckt? Er war doch gerade eben noch in der Höhle gewesen. Und jetzt plötzlich, jetzt war er wieder in seinem Dorf. Hatte er alles nur geträumt? Aber warum war es so still? Sonst um diese Tageszeit in seinem Dorf wurde geschwatzt, geträllert, geschimpft und gelacht. Jetzt war alles still. Was war hier los? Hatte er verschlafen? Er stand auf, rieb sich die Augen und flatterte los. Sonst hatte er das leise säuselnde Geräusch seiner Flügel nur gehört, wenn er sich ganz fest darauf konzentrierte, aber jetzt erschien es im unnatürlich laut. Das einzige Geräusch überhaupt. Nicht einmal der Fluss murmelte im Hintergrund. Waren denn alle fort? Und wenn, wohin? Er musste sich umschauen, herausfinden, was los war. Er flatterte heftiger, gewann an Höhe und überblickte das ganze Dorf. Nein, niemand da. Aber halt, da war doch was – gegen Fluss hin, etwas Weißes, was war das? Aber das war doch der weiße Drache, Andrak. Waren etwa alle vor ihm geflüchtet, weil sie Angst bekommen hatten? Was tat der überhaupt in seinem Dorf? Na, vielleicht wusste der wenigstens, was passiert war. Er stürzte zu ihm hinüber, landete neben seinem Kopf und rief laut: „He, Andrak, was ist passiert? Gerade noch war ich in deiner Höhle, und jetzt sind wir bei mir zu Hause. Toller Trick! Wo steckt eigentlich Lumiggl, er wollte doch auf den Geburtstag ...“ Andrak rührte sich nicht, lag ganz still. „He, Andrak,“ brüllte er so laut er konnte, geradewegs in das linke Ohr des Drachen. Begann an ihm herumzuzerren, nichts rührte sich. Jetzt klopfte er auf Andraks Schnauze, um ihn aufzuwecken, aber vergeblich. Da fiel sein Blick auf seine eigenen Hände. Irgendetwas war komisch an ihnen, sie waren heller, nein, sie waren fast durchsichtig. Auch seine Füße, er konnte durch seine Füße den Boden sehen, auf dem er stand. Und er wurde immer durchsichtiger, verschwand immer mehr. Kein Zweifel, er war so aufgeregt, dass er's ich auflöste – und niemand da, der ihn beruhigen konnte! (11) 'He, Andrak, was ist hier los, wach endlich auf.' Aber der Drache

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