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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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erster gesehen“, sprudelte Tiedel da los. „Sie und ihre komischen Begleiter.“
    „Wer ist 'sie'?" wollte Andrak wissen.
    „Die roten Drachen natürlich!“
    „Unmöglich“, mischte sich da Lumiggl zu seinem eigenen Erstaunen ein. „Fast alle wurden damals getötet und der kärgliche Rest auf die Insel Farasque verbannt und eine magische Mauer errichtet – damals, als der große Zauberer ins Land kam und alle einte und einen mächtigen Zauber webte und ...“
    „Du kennst die alten Legenden?“, fragte ein Moosmädchen neben ihm ehrfürchtig und sah ihn mit großen Augen an.
    „Natürlich!“ Lumiggl warf sich in die Brust. Toll, wie sie das hier zu schätzen wussten, daheim taten immer alle gleich gelangweilt. „Mein Großvater war damals einer der tapfersten Streiter. Ich habe noch den Schild, den er damals im Kampf trug, als die Womblinge mit vielen anderen Völkern gegen die Purdies, diese besonders bösartigen Gnome, und die roten Drachen Krieg führen mussten, um zu verhindern, dass ganz Tharsya unterjocht und versklavt würde. Die Legenden berichten, wie unter großen Verlusten die Bösewichte aus dem Land vertrieben wurden. Es heißt, dass sie jetzt auf der Insel Farasque, weit jenseits der Grenzen von Tharsya, ein tristes Dasein führten, umgeben von einer magischen Mauer, die kein Wesen je überwinden kann.
    Seitdem leben alle Wesen in Tharsya in Frieden miteinander. Die Lieder vom großen Krieg kenne ich fast alle auswendig. Am meisten liebe ich natürlich das 143-strophige Lied von der großen letzten Schlacht, weil da mein Urgroßvater in drei Strophen erwähnt wird und in einer sogar eine führende Rolle spielt.“
    „Ich fürchte, jetzt ist nicht die Zeit, die alten Balladen zu rezitieren“, unterbrach Andrak freundlich, aber bestimmt. „Lass uns erst einmal klären, was mit den Zwergen geschehen ist. Danach würde ich mit Wonne deinen Vortrag hören. Die Historie wird heutzutage ja gern einmal vergessen und es ist schön zu sehen, wie junge Leute das alte Wissen bewahren. Aber ich fürchte, ich muss darauf bestehen: eins nach dem anderen. Erzähl also, Tiedel. Von Anfang an.“
    Tiedel holte tief Luft. Er war sichtlich stolz darauf, so im Mittelpunkt zu stehen und etwas Wichtiges zu sagen zu haben. Nach kurzem Zögern begann er: „Also, meine Mutter hat mich ins Bett geschickt. Ich hab aber noch nicht geschlafen und da hab ich draußen Krach gehört. Und als ich nachsah, kamen da Drachen mit Leuten drauf und haben das Dorf angegriffen.“
    Tiedel erzählte, was er schon Floritzl berichtet hatte. Doch dann fuhr er noch fort: „Ich bin also gerannt, was ich konnte, immer geradeaus. Und dann hab ich mich verlaufen. Und dann hab ich was Helles vor mir gesehen und bin vorsichtig hin.“
    „Das hast du mir gar nicht erzählt“, wunderte sich Floritzl.
    „Du hattest es ja so eilig“, verteidigte sich Tiedel.
    „Schon gut, sei so lieb und erzähle es jetzt“, bat Andrak diplomatisch.
    „Na gut. Also, ich hab also vor mir Licht oder so was gesehen. Da hat es über mir gerauscht, als ob ein furchtbarer Sturm aufkommt. Ich hab hochgeguckt und zwischen den Bäumen was vorbeifliegen sehen. Aber ich hab‘s nicht erkannt, es war zu dunkel. Da bin ich neugierig geworden und hinterhergelaufen. Dann kam ich auf eine Lichtung mit einem großen Feuer vor einem Hügel, da war eine Tür drin, die war zu. Und davor ist ein Drache gelandet und ich hab gesehen, er war ganz rot. Da, wo er gelandet ist, war noch einer. Die saßen da und unterhielten sich, aber ich konnte nicht verstehen, was sie gesagt haben. Dann hat einer in meine Richtung geschaut und ich dachte schon „Jetzt hat er mich“, aber dann hat er wieder weg geschaut und sich weiter unterhalten und nichts ist passiert. Ich hab mich nicht zu rühren getraut und bin einfach stehen geblieben und dann wurde es dunkel. Da ist die Tür im Hügel aufgegangen und komische Gestalten kamen raus, mit langen Umhängen, außen schwarz und innen rot. Die sind rumgelaufen und haben sich umgeschaut und einer kam ganz nah bei mir vorbei und ich hab gesehen, dass er ganz spitze Zähne hatte, mindestens zwei, und er hat so komisch in meine Richtung geschnüffelt. Aber da haben sie ihn zurückgerufen und er hat geschrieen „Da ist aber was und ich habe solchen Hunger“ und sie haben zurückgeschrieen „Bis Vollmond musst du's noch aushalten. Da kann auch gar nichts sein. Komm zurück“. Da ist er dann zurückgegangen und hat sich mit den anderen und den

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