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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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wollen und verlass die Höhle. Sofort! Du hast genug angerichtet.“
    Derringel suchte nach einer Erwiderung, aber ihm fiel nichts ein. Er wiederholte daher lediglich noch einmal seine Aufforderung, mit ihm zu kommen und marschierte zu seiner Hütte, um zu packen.
    Das zurückgebliebene Volk begann zögernd und dann immer heftiger, die Wahl, vor die es gestellt war, zu diskutieren. Viele fanden Derringels Worte, zumindest was die beiden Fremden betraf, nachvollziehbar und Lumiggl stellte unbehaglich fest, dass ihn der eine oder andere feindselig musterte. Andere wiederum fanden die Argumente des Drachens plausibel und überhaupt, es war ihr Drache, der da gesprochen hatte und der hatte noch nie gelogen. Dagegen war Derringel für sein unüberlegtes Temperament bekannt und den Drachen hatte er auch beleidigt und obendrein noch über ihre Tradition, den Drachen zu pflegen, hergezogen. Das war ja nun wirklich eine Frechheit. Das schien bei den meisten den Ausschlag zu geben. Nur wenige entfernten sich, um gleichfalls ihre Sachen zu packen und mit Derringel zu gehen.
    „Was hat er denn?“ Floritzl hatte gar nichts begriffen. „Verdächtigt er uns etwa, wir hätten die roten Drachen mitgebracht?“
    „Sieht ganz so aus“, Lumiggl zuckte betreten die Schultern.
    Schon bald war Derringel reisefertig.
    „Die haben bestimmt die roten Drachen geholt“, prophezeite er düster. „Wenn wir hier bleiben, sind wir alle verloren.“
    „Lass gut sein“, mischte sich nun eine Moosfrau ein. „Du hast den Drachen gehört, Derringel. Tu, was du tun musst und lass unsere Gäste in Ruhe.“
    Sie stellte vor Floritzl, Lumiggl und Tiedel je eine Schale mit Suppe hin und blickte Derringel herausfordernd an. Anscheinend hatte sie ihre Muttergefühle für die Fremden und den kleinen Zwerg entdeckt.
    Die Umstehenden warfen scheue Blicke auf den Drachen, der wie ein Sphinx auf seinem Lager hockte. Sie kamen offensichtlich zu dem Schluss, dass es besser sei, sich nicht weiter einzumischen. Jedenfalls ergriff keiner für Derringel Partei, so dass der sich verärgert abwandte. Wenig später gesellte sich ein Moosjunge zu Tiedel, Floritzl und Lumiggl.
    „Hallo“, sagte er, „ich bin Harrolf, der Sohn von Derringel.“ Scheu sah er sich um.
    „Ich gehe nicht mit!“, flüsterte er den dreien verschwörerisch zu. „Mutter sagt auch, das ist ein Unsinn und dass sie sich für Vater schämt. Sie hat sehr mit ihm geschimpft. Aber er hat nicht nachgegeben. Da hat sie gesagt, dass er stur ist, aber sie würde nicht mitgehen und der Rest der Familie, das sind meine Schwester und ich, auch nicht, wenn sie es verhindern kann. Aber mein Onkel kam dazu und hat gesagt, er würde mitgehen und da ist sie sehr böse mit ihm geworden und hat gesagt, dass er ja immer tut, was mein Vater ihm sagt, wie ein Schaf und dann hat sie mich raus geschickt. Sie schickt mich immer raus, wenn es spannend wird.“ 
    „Deine Mutter muss eine energische Frau sein“, meinte Lumiggl.
    „Oh ja, das ist sie!“ Harrolf strahlte. „Sie hat noch nicht mal vor unserem Bürgermeister Respekt! Dabei kann der doch soviele Fremdwörter.“
    Eine Weile saßen sie einfach zu viert schweigend nebeneinander. Dann bot Harrolf Tiedel an, ihm seine Holzpferde zu zeigen und die beiden liefen davon. Rote Drachen hin oder her, Holzpferde sind einfach etwas Sehenswertes. Wombling und Elf sahen ihnen nach.
    „Geht es wieder?“ fragte Lumiggl schließlich Floritzl, der vorsichtig seine mitgenommenen Flügel bewegte.
    „Es war anstrengend, aber es geht schon wieder“, erwiderte der Elf tapfer. „Wie ist es, gehen wir zu Andrak? Ich glaube, wir sollten uns noch bei ihm bedanken, weil er so großmütig für uns eingetreten ist.“
    Aber von Dank wollte der Drache nichts hören. Es sei selbstverständlich, versicherte er und so setzten sie sich schließlich zwischen seine Tatzen und schauten zu, wie Derringels wenige Anhänger sich mit Habseligkeiten beluden.
    „Du willst sie wirklich gehen lassen?“, fragte Floritzl.
    „Sie können tun und lassen, was sie wollen“, antwortete der Drache. „Wir können sie nicht einsperren. Außerdem gäbe das nur böses Blut und Uneinigkeit. Wenn wir gegen die Roten bestehen wollen, müssen wir zusammenhalten.“
    „Meinst du, dass das klug ist?“
    „Es ist nicht meine Entscheidung“, Andrak sah traurig und besorgt aus. Floritzl löste seine Flöte vom Gürtel und spielte eine melancholische Melodie.
    „Mach es nicht noch schlimmer“, bat

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